Angeleitet von seinem Vater Uma Datta Sharma lernte er zunächst Tabla, Santur und Gesang.[3]
Nach seinem ersten größeren öffentlichen Auftritt 1955 mit der Santur[5][6] konzentrierte er sich auf dieses Instrument[7] (wenn er auch weiterhin als Tablaspieler hervortrat).[8]
Shiv Kumar Sharma wird zugeschrieben, die kaschmirische Variante dieses Musikinstruments zu einem akzeptierten Konzertinstrument der indischen klassischen Musik gemacht zu haben.[9][3][4]
Obwohl es ursprünglich aufgrund seiner Struktur nicht möglich war, zwischen den Tönen hin- und herzugleiten und es deshalb zum Spielen von Ragas wenig geeignet war,[3] gelang es Sharma, dieses Instrument durch bestimmte Veränderungen[10][8]
und neue Spieltechniken[3][11] mit Erfolg an die indische Musik anzupassen.[6][5]
George Harrison und Bob Dylan wurden zu Sharmas Fans, als 1968 sein Album Call of the Valley mit dem Flötisten Hariprasad Chaurasia und dem Gitarristen Brij Bushan Kabra erschien und die Musik Kaschmirs weltweit vorstellte.[11] Seinen ersten Auslandsauftritt hatte er im selben Jahr in den USA mit Ravi Shankar. Danach führten ihn wiederholt Konzertreisen nach Europa und Amerika, zuletzt 2018 zum Rudolstadt-Festival.[11] Mit Ustad Zakir Hussain trat Pandit Shiv Kumar Sharma gemeinsam auf, und sie spielten CDs ein. Außerdem entstanden Tonträger mit Vishwa Mohan Bhatt. Er trat seit Ende der 1990er Jahre mit seinem ebenfalls Santur spielenden Sohn Rahul auf.[12]
Gemeinsam mit Chaurasia komponierte er die Filmmusik für einige Bollywood-Filme.[11]
Shiv Kumar Sharmas Name ist zum Synonym für indische Santurmusik geworden.[1]
Literatur
Shiv Kumar Sharma, Ina Puri: Journey with a Hundred Strings. My Life in Music. Illustrationen von Manjit Bawa. Viking Press, Neu-Delhi / New York 2002, ISBN 0-670-04933-6 (englisch, Autobiografie).
↑ abcdeJan Reichow: Santur, Shivkumar Sharma und eine Punjabi Melodie. Im Beiheft zur CD Shivkumar Sharma, Zakir Hussain,Shefali Nag: India: Raga Purya Kalyan. Classical Indian Music. In: Westdeutscher Rundfunk Köln (Hrsg.): World Network. Network Medien, 1991, OCLC874762892. (India: Raga Purya Kalyan bei MusicBrainz, belegt die deutsche Schreibweise „Santur“ gegenüber der in diesem Zusammenhang häufigen englischen Schreibweise „santoor“).
↑ abIndia: Shivkumar Sharma. In: networkmedien.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2017; abgerufen am 28. Juni 2019 (offenbar zur von Jan Reichow kommentierten CD Shivkumar Sharma: India: Raga Purya Kalyan, OCLC874762892, die deutsche Seitenversion [Flaggensymbol] belegt die deutsche Schreibweise „Santur“ gegenüber der in diesem Zusammenhang häufigen englischen Schreibweise „santoor“).
↑ abPaul M. Gifford: The Hammered Dulcimer: A History. Scarecrow Press, Lanham, Maryland 2001, ISBN 0-8108-3943-1, S.53 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 11. Mai 2019]).
↑Sharma, Shivkumar. In: Dale Hoiberg (Hrsg.): Student’s Britannica India. Band4. Popular Prakashan, Neu-Delhi 2000, ISBN 0-85229-760-2, S.389 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 11. Mai 2019]).
↑Pradeep Thakur: Indian Music Masters of Our Times – I. Pradeep Thakur & Sons, Mundian Ludhiana 2010, ISBN 978-81-908705-6-6, S.198 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 11. Mai 2019]).