Schönbühel ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zur Katastralgemeinde siehe Schönbühel an der Donau. Zu geographischen Objekten ähnlichen Namens siehe Schönbühl.
Schönbühel-Aggsbach liegt in Niederösterreich in der Wachau am rechten Donauufer. Die Donau fließt in rund 200 Meter über dem Meer. Nach Osten steigt das Land größtenteils bewaldet auf bis zu 633 Meter im Prinz-Schönburg-Felsen an. Neben der Donau sind der Aggsbach und der Rossbach die größten Gewässer.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 28 Quadratkilometer. Davon sind 17 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 72 Prozent der Fläche sind bewaldet und sieben Prozent entfallen auf Gewässer.[1]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Das Gebiet war von 1000 vor Christus bis Christi Geburt von den Kelten besiedelt, danach beherrschten die Römer das Land. Sie bauten Straßen nach Maria Langegg und weiter nach Mautern (Favianis) sowie nach Mauer. Aus der Zeit der römischen Besiedlung stammen Münzfunde. In der nachfolgenden unruhigen Zeit zogen Germanen, Slawen und Awaren in das Gebiet. Nach der Niederwerfung der Awaren durch Karl dem Großen im Jahr 791, gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Kerngebiet der karolingischen Mark. Die erste urkundliche Erwähnung als Accusabah stammt aus dem Jahr 830.[3]
Um 1100 nennen sich die adeligen Brüder Marchward und Friedrich Sconinpuchelel (Schönbühel). Um 1260 kam es zu einer Teilung des Anwesens und der Burg. Je eine Hälfte gehörte den Herren von Radeck, die andere den Herren von Wesen. Im Jahr 1396 kaufte die Familie Starhemberg die Herrschaft und vergrößerte die Burg. Sie erwarben 1685 auch die benachbarte Herrschaft Aggstein und vereinigten sie mit Schönbühel. Sie besaßen die Herrschaft bis 1819. Der neue Besitzer Franz Graf Beroldingen ließ 1821 große Teile des Schlosses abtragen und errichtete das „Neuschloss“. Im Jahr 1927 kaufte Oswald Graf Seilern-Aspang beide Güter. Nach der deutschen Annexion wurde die Familie enteignet, erhielt das Schloss aber wieder zurück und bewohnt es seither.[4]
1969 entstand die Gemeinde durch Zusammenschluss der Gemeinden Schönbühel und Aggsbach-Dorf.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1033 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1045 Einwohner, 1981 1051 und im Jahr 1971 1017 Einwohner.
Kartause Aggsbach mit dem Kartäusermuseum[5] und der Pfarrkirche. Ein lang gestreckter einheitlicher Bau – geweiht 1392 – mit einem 5/8-Schluss und einem nordseitigen schlichten Turm, der nach der Klosteraufhebung Ende des 18. Jahrhunderts errichtet wurde.
Interessante kulturelle Facetten finden sich in der Mineralienzentrum „Steinstadel“, in der Hammerschmiede Pehn und im Kartäuser-Museum. Musikalische Schwerpunkte bestehen im Bereich der Blas- und Chormusik.
Chorgemeinschaft Aggsbach – Arnsdorf – Schönbühel
Kirchenchor der Pfarre Aggsbach Dorf
Kirchenchor der Pfarre Schönbühel
Familienchor Schönbühel
Trachtenmusikkapelle Schönbühel
Brassensemble
Sport
Im Gemeindegebiet gibt es zahlreiche Wanderwege, unter anderem verläuft hier der Nord-Süd-Weitwanderweg.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 34 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden acht im Haupt-, 25 im Nebenerwerb und einer von einer Personengemeinschaft geführt. Dieser eine bewirtschaftete zwei Drittel der Flächen. Die sechs Erwerbstätigen des Produktionssektors arbeiteten in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (37) und soziale und öffentliche Dienste (35 Mitarbeiter).[10][11][12]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
34
42
37
31
Produktion
4
8
6
13
Dienstleistung
48
34
89
84
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 532 Erwerbstätige in Schönbühel-Aggsbach. Davon arbeiteten 93 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[13]
Fremdenverkehr
Die Gemeinde zählt jährlich rund 20.000 Übernachtungen. Diese finden fast ausschließlich im Sommer statt.[14]