Der Schwarzweiße Weidenröschenspanner (Spargania luctuata, Syn.Cidaria luctuata) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae). Der Artname leitet sich von dem lateinischen Wort luctus mit der Bedeutung „Trauer“ ab und bezieht sich auf die überwiegend schwarze Zeichnung auf den Flügeloberseite der Falter.[1]
Die Flügelspannweite der Falter beträgt 25 bis 30 Millimeter.[2] Die Grundfarbe aller Flügel ist bei beiden Geschlechtern schwarzgrau bis schwarz. Auf der Vorderflügeloberseite verlaufen zwischen Wurzel- und Mittelfeld zwei zuweilen undeutliche Querlinien. Im Anschluss an das Mittelfeld hebt sich eine saumwärts gezackte, breite weiße Binde ab, die sich auf der mit einer hellgrauen Basalregion versehenen Hinterflügeloberseite verbreitert fortsetzt. Die Fransen von Vorder- und Hinterflügeln sind schwarz/weiß gescheckt. Die Flügelunterseiten bilden die Zeichnung der Vorderseiten in leicht abgeschwächter Intensität ab.
Raupe
Erwachsene Raupen sind gelbgrün gefärbt. Auf dem Rücken zeigen sie eine dunkelbraune Rautenzeichnung.
Der Labkraut-Alpenspanner (Colostygia turbata) unterscheidet sich durch die fast rein weiße Hinterflügeloberseite sowie die gekämmten Fühler bei den Männchen.
Verbreitung, Vorkommen und Unterarten
Das Verbreitungsgebiet des Schwarzweißen Weidenröschenspanners erstreckt sich durch West- und Mitteleuropa einschließlich der Britischen Inseln durch die gemäßigte Zone bis in die Mongolei und zum Amur.[3] Er ist auch in Nordamerika heimisch.[1] Neben den in Mitteleuropa vorkommenden Spargania luctuata luctuata und Spargania luctuata transversata werden folgende weitere Unterarten geführt:
In den Alpen, den Pyrenäen und im Kaukasus ist die Art noch in einer Höhe von 2000 Metern zu finden.[2] Sie besiedelt viele unterschiedliche Lebensräume, dazu zählen Mischwälder, Waldränder, Lichtungen, Schonungen, Berghänge, Heiden und feuchte Wiesen.
Lebensweise
Die nachtaktiven Falter fliegen in einer ersten Generation überwiegend von Anfang April bis Anfang Juni sowie gebietsweise in einer zweiten von Juli bis September. Am Tage ruhen sie gerne an Baumstämmen. Nachts besuchen sie künstliche Lichtquellen.[3] Die Raupen ernähren sich bevorzugt von den Blättern verschiedener Weidenröschenarten (Epilobium), in erster Linie von Berg-Weidenröschen (Epilobium montanum) und Schmalblättrigem Weidenröschen (Epilobium angustifolium). Raupen wurden auch an Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) gefunden. Die Puppe überwintert.[4]
↑ abInformationen bei BugGuide der Iowa State University [1]
↑ abAxel Hausmann, Jaan Viidalepp: The Geometrid Moths of Europe Volume 3: Larentiinae II Apollo Books, Stenstrup 2012, ISBN 978-87-88757-39-2, S. 208–209
↑ abGünter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 8, Nachtfalter VI (Spanner (Geometridae) 1. Teil), Ulmer Verlag Stuttgart 2001. ISBN 3-8001-3497-7, S. 408–410
↑Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 5: Spanner. (Geometridae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04951-5, S. 120
Literatur
Manfred Koch, Wolfgang Heinicke, Bernd Müller: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 4: Spanner. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1976, DNB780451570
Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 8, Nachtfalter VI (Spanner (Geometridae) 1. Teil), Ulmer Verlag Stuttgart 2001. ISBN 3-8001-3497-7