Der Berg liegt innerhalb der Waldgemarkung von Hambach an der Weinstraße im ehemaligen Gemeindewald des Neustadter Ortsteils Hambach. Sein Gipfel befindet sich etwa 500 m südwestlich vom Ortsrand Hambachs und 300 m nordwestlich von jenem des weiteren Ortsteils Diedesfeld.[1]
Im Uhrzeigersinn umgeben den Schlossberg folgende Berge und Erhebungen: Der Sommerberg (501,9 m) im Südwesten und der Rittersberg (531,8 m) im Nordwesten gehören beide zum Massiv der 618,7 m messenden Hohen Loog. Der Heidelberg (313,4 m) im Nordosten zählt wie der Schlossberg zur Bruchstufe des Oberrheingrabens.[1]
Gewässer
Am Fuß des Schlossbergs entspringen im Südwesten auf 266 m Höhe der 14,3 km lange Hörstengraben, der im Quellbereich auch Schlittgraben heißt, und im Norden auf 249 m Höhe der Pfuhlwiesengraben (3,2 km).[2] Beide Gewässer liegen im Einzugsgebiet des Speyerbachs, eines linken Zuflusses des Rheins.
Region 4. Ordnung (Haupteinheit): Mittlerer Pfälzerwald
Region 5. Ordnung: Haardt
Nach Osten fällt die Landschaft des Schlossbergs in den Naturraum Nördliche Oberhaardt (220.20) ab, der in der Haupteinheitengruppe Nördliches Oberrheintiefland (22) und in der Haupteinheit Haardtrand (220) zur Untereinheit Oberhaardt (220.2) zählt.[3]
Die Bergkuppe trägt das Hambacher Schloss. Nachdem es im 11. Jahrhundert als Kästenburg[5] errichtet worden war, wurde es dreimal zerstört: 1552 durch den Söldnerführer Albrecht Alcibiades, 1688 im Auftrag von König Ludwig XIV. durch den französischen General Mélac und letztmals 1794 durch französische Revolutionstruppen.
1832 wurde die Schlossruine über Deutschland hinaus zum Symbol für Freiheit und Demokratie, als dort 20.000 bis 30.000 Personen, darunter eine Anzahl Ausländer, zusammenkamen und das Hambacher Fest feierten. Der Volksmund nannte das marode Schloss ab 1842 auch Maxburg nach dem damaligen bayerischen Kronprinzen, der 1848 als Maximilian II. Joseph König wurde. 1844 begannen erste Erhaltungsmaßnahmen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss von 1980 bis 1982 sowie in drei Phasen zwischen 2006 und 2011 fast vollständig restauriert. Es ist Museum und Tagungsstätte mit rund 200.000 Besuchern pro Jahr. Ganzjährig finden dort Veranstaltungen und Empfänge des Landes Rheinland-Pfalz, des Landkreises Bad Dürkheim sowie der Stadt Neustadt an der Weinstraße statt.
Natur
Mit Ausnahme des Burgareals ist der Schlossberg mit Mischwald bestanden. Die bereits in der Römerzeit am Haardtrand angesiedelten Edelkastanien mit ihrem weithin sichtbaren hellgrünen Laub dominieren stark, daneben gibt es auch Buchen sowie Nadelhölzer wie Fichten und Kiefern.
Der Schlossberg ist durch die Kreisstraßen 9 und 14 erschlossen, die hintereinander als Einbahnstraße im Uhrzeigersinn wie ein nach Norden offener Ring um den Berg laufen. Von Mittelhambach führt die K 9 zunächst als Eichstraße, dann als Schlossstraße hinauf zum großen Wandererparkplatz auf der Passhöhe (338 m) unterhalb des Schlosses und von dort die K 14 als Freiheitstraße – Triftbrunnenweg – In der Almel – Römerweg hinunter nach Oberhambach.[1]
Vom Parkplatz aus, an dessen Rand 10 m höher die Burgschenke Rittersberg am Hang des namensgebenden Berges steht, wird nach 300 m Fußweg bei rund 40 m Höhenunterschied die Bergkuppe mit dem Schloss erreicht.[1]
↑
Helmut Beeger u. a.: Die Landschaften von Rheinhessen-Pfalz − Benennung und räumliche Abgrenzung. In: Berichte zur deutschen Landeskunde, Band 63, Heft 2, Trier 1989, S. 327–359.