Salzböden

Salzböden
Stadt Lollar
Koordinaten: 50° 41′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 50° 40′ 58″ N, 8° 41′ 4″ O
Höhe: 175 m ü. NHN
Fläche: 5,91 km²[1]
Einwohner: 1184 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 200 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35457
Vorwahl: 06406
Ansicht aus Süden vom Berg Altenberg
Ansicht aus Süden vom Berg Altenberg

Salzböden ist ein Ortsteil der Stadt Lollar im mittelhessischen Landkreis Gießen. Neben der Ortschaft Salzböden gehört die Siedlung Schmelz (im Nordwesten) ebenfalls zum Ortsteil.

Geografie

Salzböden liegt an der Salzböde, kurz bevor diese bei Odenhausen in die Lahn mündet. Der Ort liegt im Naturraum Niederwalgern-Fronhäuser Lahntal, das Kastental der Salzböde oberhalb und die westlich umgebenden Berge gehören zum Krofdorfer Forst.

Geschichte

Historischer Ortskern
Tal der Salzböde mit Siedlung Schmelz

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Salzböden erfolgte unter dem Namen Salzbutine im Codex Eberhardi und wird in die Zeit 750–779 datiert.[2]

Die Kirche in Salzböden wurde im 13. Jahrhundert als Wehrturm errichtet und im Jahr 1600 durch einen östlichen Choranbau erweitert.[3]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Die bis dahin selbständige Gemeinde Salzböden, die dem Landkreis Wetzlar angehörte, wurde zum 31. Dezember 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Lollar eingemeindet.[4][5] Für den Stadtteil Salzböden wurde ein Ortsbezirk gebildet.[6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Salzböden 1239 Einwohner. Darunter waren 30 (2,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 147 Einwohner unter 18 Jahren, 525 zwischen 18 und 49, 258 zwischen 50 und 64 und 216 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 489 Haushalten. Davon waren 102 Singlehaushalte, 138 Paare ohne Kinder und 192 Paare mit Kindern, sowie 48 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 90 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 336 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

Belegte Einwohnerzahlen bis 1970 sind:[2]

  • 1834: 427 evangelische Einwohner, 78 Häuser
  • 1961: 567 evangelische (= 74,61 %), 185 katholische (= 24,34 %) Einwohner
Salzböden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
  
427
1840
  
457
1846
  
486
1852
  
489
1858
  
486
1864
  
487
1871
  
499
1875
  
494
1885
  
470
1895
  
464
1905
  
504
1910
  
503
1925
  
498
1939
  
502
1946
  
707
1950
  
749
1956
  
704
1961
  
760
1967
  
803
1970
  
841
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.239
2022
  
1.189
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[7]; Stadt Lollar[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Salzböden angehört(e):[2][9]

Politik

Für Salzböden besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Salzböden) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat Salzböden besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 51,77 %. Dabei wurden gewählt: je zwei Mitglieder der CDU und der SPD und ein Mitglied des Bündnis 90/Die Grünen.[10] Der Ortsbeirat wählte Harald Pusch (SPD) zum Ortsvorsteher.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Persönlichkeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Atzbach).
  4. 1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
  5. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. Dezember 1971 als Ortsbezirk nach Lollar eingemeindet.

Einzelnachweise

  1. a b Einwohner Stadtteil Odenhausen. In: Webauftritt. Stadt Lollar, abgerufen im Februar 2024.
  2. a b c d Salzböden, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Informationen zu der historischen Kirche
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  5. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 305.
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 134 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Lollar, abgerufen im Februar 2024.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. Einwohner Stadtteil Salzböden. In: Webauftritt. Stadt Lollar, archiviert vom Original am 20. Dezember 2022; abgerufen im Februar 2024.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Ortsbeiratswahl Salzböden. In: Votemanager. Stadt Lollar, abgerufen im Februar 2024.
  11. Ortsbeirat Salzböden. In: Gremien. Stadt Lollar, abgerufen im Februar 2024.
  12. Information zum Gronauer Schloss

Literatur

Commons: Salzböden (Lollar) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien