Russo ist eine Ortschaft in der Gemeinde Onsernone, Bezirk Locarno, im Schweizer Kanton Tessin. Sie bildete bis zum 31. Dezember 1994 eine eigene politische Gemeinde und fusionierte darauf mit Comologno und Crana zur Gemeinde Onsernone.
Das Dorf liegt auf 801 m ü. M. in der Mitte des Onsernonetals, wo nordwärts die Valle di Vergeletto abzweigt.
Geschichte
Russo wurde 1231 erstmals als de Ruxi erwähnt und 1277 als Rusio.[1]
Der Pfarrbezirk entstand vermutlich um 1656 nach einer Abtrennung von Loco. Die Pfarreien von Comologno (1715), Vergeletto (1757) und Crana (1787) kamen später dazu.[1] Bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts stellten Landwirtschaft und Viehzucht die Haupterwerbsquellen dar. Nachdem die Zahl der Bewohner besonders nach dem Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte beständig abgenommen hatte, steigt sie seit den 1970er-Jahren wieder leicht an. Grund ist die verbesserte Infrastruktur (Kantonsstrasse).
Evaristo Garbani-Nerini (1867–1944), Jurist, Politiker, Direktor des Weltpostvereins in Bern
Carlo Florindo Semini (* 16. November 1914 in Russo; † 10. Juni 2004 in Lugano), Musiker, Komponist und Musikkritiker[7][8]
Bixio Candolfi (* 24. November 1919 in Locarno; † 6. Dezember 2018 in Russo), Sprachlehrer an der Handelsschule Chiasso, Mitarbeiter des Radios der italienischen Schweiz, Übersetzer, Autor von Dokumentarsendungen und Hörspielen, Produzent[9]
Rinaldo Giambonini, Agostino Robertini, Silvano Toppi: Russo. In: Il Comune. Edizioni Giornale del Popolo, Lugano 1971, S. 267–276.
Simona Martinoli u. a.: Russo In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
Elfi Rüsch: I monumenti d’arte e di storia del Canton Ticino. Distretto di Locarno IV: La Verzasca, il Pedemonte, le Centovalli e l’Onsernone (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 123). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte SKG. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 358–369.
↑ abSimona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 225–226.
↑ abElfi Rüsch: Distretto di Locarno IV. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-084-3, S. 358–370.
↑Pro Onsernone auf portal.dnb.de (abgerufen am 18. März 2017).