Die Liberation Route Europe ist eine Route der Erinnerung zu den historischen Schauplätzen, auf dem die Alliierten Streitkräfte ab 1944 von Südengland aus zur Küste der Normandie durch die belgischen Ardennen, Brabant, Arnheim, Nimwegen und den Hürtgenwald bis nach Berlin kamen. Die Route verläuft weiter bis Gdańsk (Danzig) in Polen. Hauptaugenmerk liegt auf der Befreiung des europäischen Festlandes von der nationalsozialistischen Besatzung, aber auch dem Gedenken und die Aufarbeitung des Zweiten Weltkrieges, sowie seiner noch lange nachwirkenden Folgen. 2019 wurde die Liberation Route Europe als Kulturweg des Europarats zertifiziert.[1]
Das ursprünglich aus den Niederlanden stammende Projekt versucht, das schwere Erbe des Zweiten Weltkrieges aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Es überschreitet Staatsgrenzen und verbindet die Geschichte mit dem Leben im heutigen Europa und anderen Teilen der Welt. Entlang der Route findet man zahlreiche Friedenssteine, Findlinge mit Informationstafeln, auf denen man via QR-Code auf Audio-Spots, historische Fotos, Zeitzeugenberichte und Sehenswürdigkeiten zugreifen kann.
Schirmherr der Geschichtsroute ist die Liberation Route Europe Fundation. Die Stiftung ist zu einer internationalen Organisation gewachsen und arbeitet eng mit Regierungsorganisationen, Universitäten, Museen, Veteranenverbänden, Veranstaltern für Gedenkveranstaltungen, Reiseveranstaltern und Tourismuseinrichtungen zusammen. Unterstützt wird sie vom niederländischen Veteranenfonds (V-Fonds) und dem Europäischen Parlament.
Da sich mit den Jahren 2019 und 2020 der 75. Jahrestag das Ende des Zweiten Weltkrieges näherte, wurde die Kampagne „Europe Remembers 1944–1945“ ins Leben gerufen.[2] In Zusammenarbeit mit zahlreichen europäischen Regionen, Städten und Gemeinden fanden Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen zum „Jahr der Befreiung“ statt.
Liste der Schauplätze (Auswahl)
Die Liberation Route quer durch Europa ist über 3000 km lang. In den beteiligten Ländern finden Geschichtsinteressierte in der jeweiligen Region historische Orte, Museen und Sehenswürdigkeiten, die die Geschichte der Befreiung thematisieren. Ergänzend dazu findet man auf der Webseite der Liberation Route Biografien, kurze Hörspiele und weitere Informationen zu den historischen Orten und den Ereignissen des Krieges.
Hier eine Auswahl der Orte mit weiteren Informationen, die auf der Webseite zu finden sind[3]:
Die Versuchsanstalt Peenemünde war von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Hier wurde unter anderem die V2-Raketen entwickelt.
Erste von den Alliierten befreite niederländische Provinz, Operation Blackcock, Operation Grenade, Einmarsch ins linksrheinische Gebiet, Vorbereitung der Rheinüberquerung.[14]
↑Freiheitsmuseum Groesbeek. In: Freiheitsmuseum Groesbeek. 2. September 2019, abgerufen am 27. Juni 2018 (Das National Liberation Museum 1944-1945 wurde nach Umbau und Neueröffnung im September 2019 in Freiheitsmuseum umbenannt.).