Das Kürzel D-Day (ebenso wie H-Hour[1][3] oder auf Deutsch Tag X) bezeichnet den Zeitpunkt einer größeren militärischen Operation, ohne etwas über den Inhalt, Ort oder Zeitpunkt selbst zu verraten. D-Day wird dabei im Englischen auch als Kürzel für Day Day, Departure Day, Decision Day, Delivery Day, Deliverance Day, Doomsday oder Debarkation Day angesehen, doch ist die Herkunft der Bezeichnung nicht gesichert. Als alternative Erklärung findet man häufig auch, dass D und H einfach Wiederholungen von Day beziehungsweise Hour sind. Dafür spricht, dass die Franzosen „Jour J“ sagen, was dem gleichen Schema folgt. Vermutlich wurde dies zunächst nur als Platzhalter für einen bestimmten Tag und eine bestimmte Uhrzeit verwendet, wobei diese noch nicht feststanden oder geheim zu halten waren.
Deswegen wird in der Planung der Operationen unabhängig vom schließlich festgelegten Tag für die Schritte/Aufgaben an den Tagen davor und danach folgendermaßen gezählt: D − 4 steht z. B. für den 4. Tag vor dem Tag X, D + 7 für den 7. Tag nach dem Tag X.
Popularisiert wurde der Begriff D-Day für die Landung in der Normandie durch Spielfilme und Serien wie Der längste Tag, Der Soldat James Ryan und Band of Brothers – Wir waren wie Brüder sowie durch zahlreiche Bücher und Videospiele. Das ikonische Foto Into the Jaws of Death versinnbildlicht die Bedeutung des Tages in der Erinnerungskultur. Jährlich finden am 6. Juni Gedenkveranstaltungen statt, zu denen regelmäßig Staatsgäste aus aller Welt nach Frankreich anreisen.
Die Treuhandanstalt plante die Übernahme von Liegenschaften der PDS zum 24. Juni 1991 unter dem Codenamen D-Day, was zu einer parlamentarischen Anfrage im Bundestag führte.[4]
Unter dem internen Schlagwort D-Day plante die FDP seit Ende September 2024 den Bruch der Ampelkoalition.[5][6] Die Presse sprach insoweit von der D-Day-Affäre.[7]
↑Robert Pausch: Christian Lindner: Das liberale Drehbuch für den Regierungssturz. In: Die Zeit. 15. November 2024, ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 18. November 2024]).