Rote Fahnen sieht man besser
Rote Fahnen sieht man besser ist ein Dokumentarfilm von Theo Gallehr und Rolf Schübel von 1971 über das Schicksal von entlassenen Arbeitern in Krefeld. InhaltDer Film dokumentiert die Entwicklung am Chemiefaserwerk der Phrix AG in Krefeld seit der Bekanntgabe der geplanten Schließung. Es werden Gewerkschaftsvertreter, Unternehmensvertreter und Arbeiter gezeigt, die sich zu der neuen Situation äußern. Vier entlassene Beschäftigte werden in ihrem Alltag begleitet, in ihrer Wohnung, beim Arbeitsamt und im Gespräch mit ehemaligen Kollegen. Diese beklagen vor allem, dass sie gesundheitliche Schäden durch chemische Gase, Lärm, monotone Arbeiten und Dauerstress hingenommen hätten, und sich nun von der Betriebsleitung verlassen fühlten. Die Aussichten für neue Arbeitsmöglichkeiten sind auf Grund ihres Alters schlecht. HintergründeDer Vorstand der Phrix AG gab 1970 bekannt, dass das Werk in Krefeld schrittweise geschlossen werden sollte.[1] Dafür wurden zunächst ältere und körperlich eingeschränkte Arbeitskräfte entlassen. Dagegen gab es zahlreiche Proteste, die aber nicht erfolgreich waren. Der Titel Rote Fahnen sieht man besser ist ein Zitat von einem DGB-Funktionär, der beobachtet hatte, dass auf Protesten von sozialistischen Organisationen und Gewerkschaften von Unternehmensvertretern, Politikern und Medien empfindlicher reagiert wird, als bei neutraleren schwarzen Fahnen, da man deren Verbreitung verhindern wollte. AufführungenDer Film wurde für den Westdeutschen Rundfunk hergestellt. Er wurde dort am 13. September 1971 nur in einer stark gekürzten Fassung von 60 der ursprünglich 100 Minuten gesendet. Dabei wurde zum Beispiel ein kritisches Lied des DKP-nahen Sängers Dieter Süverkrüp weggelassen.[2] Der Film gilt inzwischen als ein Klassiker dieser Form von Protest-Dokumentarfilmen und wurde auch in späteren Jahren gelegentlich in Programmkinos gezeigt.[3] Er ist auch auf einer DVD unter dem Titel „Rote Fahnen sieht man besser“ enthalten.[4] Auszeichnungen
Weblinks
Einzelnachweise
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