MacPherson ist der Sohn des Kernphysikers Herbert MacPherson, der im Manhattan Project für die Bor-freie Herstellung von hochreinem Graphit[1] verantwortlich und später stellvertretender Direktor im Oak Ridge National Laboratory war. Er machte seinen Bachelor-Abschluss am Swarthmore College 1966 und wurde 1970 an der Harvard University bei Raoul Bott mit der Dissertation Singularities of Maps and Characteristic Classes promoviert.
Mit William Fulton und anderen gab er in den 1970er Jahren der Schnitttheorie der italienischen Schule der algebraischen Geometrie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine strenge Grundlage. Beide führten 1981 eine bivariante Theorie ein im Rahmen der Kategorientheorie zum Studium singulärer Räume.
1967 entwickelte er mit Coveyou (ein Schach-Champion, der in Oak Ridge im Strahlenschutz arbeitete) einen Test für Zufallsgeneratoren (Journal of the ACM), den Donald Knuth in seinem Art of Computing als besten bekannten Test bezeichnete.
MacPherson war auch politisch aktiv in der Protestbewegung der 1968er in Harvard gegen den Vietnamkrieg und später in der Sowjetunion. Er besuchte seit 1980 regelmäßig die Sowjetunion und später Russland und schmuggelte zunächst mathematische Arbeiten zur Veröffentlichung in den Westen. Ab 1990 schmuggelte er Geld in die Sowjetunion, das er zuvor im Rahmen einer großen Spendenaktion der American Mathematical Society gesammelt hatte, und das persönlich an Mathematiker ausgehändigt wurde.
MacPherson war bis Anfang der 1980er Jahre verheiratet und lebt mit Mark Goresky zusammen.[4] In seiner Freizeit wandert er und fährt Fahrrad, ist Hobby-Koch, Opernliebhaber, er gärtnert und betätigt sich als Tischler und Handwerker. In seiner College Zeit studierte er klassisches Klavier (mit einer Vorliebe für Johann Sebastian Bach).
Schriften (Auswahl)
Chern classes for singular algebraic varieties. In: Annals of Mathematics. Serie 2, Band 100, Nummer 2, 1974, S. 423–432, JSTOR:1971080.
mit William Fulton: A compactification of configuration spaces. In: Annals of Mathematics. Serie 2, Band 139, Nummer 1, 1994, S. 183–225, JSTOR:2946631.
mit Mark Goresky, Robert Kottwitz: Equivariant cohomology, Koszul duality, and the localization theorem. In: Inventiones Mathematicae. Band 131, Nummer 1, 1997, S. 25–83, doi:10.1007/s002220050197.
↑Nötig da Bor Neutronen absorbierte, was unerwünscht war da das Graphit als Neutronen-Moderator in Kernreaktoren diente.
↑Goresky, MacPherson: Intersection Homology Theory. (I). In: Topology. Band 19, Nummer 2, 1980, S. 135–162. II. In: Inventiones Mathematicae. Band 72, Nummer 1, 1983, S. 77–129.