Seine politische Laufbahn begann er 1929, als er als Kandidat der Conservative Party zum Abgeordneten des House of Commons gewählt wurde. Dort vertrat er bis 1935 die Interessen des Wahlkreises South Dorset. 1935 wurde er in der Regierung von Premierminister Stanley Baldwin zum Parliamentary Under-Secretary of State for Foreign Affairs im Außenministerium (Foreign Office) ernannt. 1938 trat er zusammen mit Außenminister Anthony Eden aus Protest gegen die Appeasement-Politik gegenüber Benito Mussolini zurück.
Während der Regierung der Labour Party unter Premierminister Clement Attlee war er zwischen 1945 und 1951 Oppositionsführer im Oberhaus und damit das Pendant zu Winston Churchill, der Leader of the Opposition des Unterhauses war. In dieser Funktion war er maßgeblich an der Gesetzgebung für wirtschaftliche und politische Reformen beteiligt, zumal die Conservative Party im Oberhaus über die Mehrheit verfügte.
Nach dem Wahlsieg der Konservativen wurde er 1951 von Premierminister Churchill zunächst zum Secretary of State for Commonwealth Relations ernannt. Ein Jahr später wurde er jedoch 1952 Lord President of the Council und behielt dieses Amt auch unter dem 1955 Churchill nachfolgenden Premierminister Eden bis 1957. Zugleich war er zwischen 1951 und 1957 auch erneut Leader of the House of Lords und damit Vorsitzender der Regierungsfraktion im Oberhaus. In dieser Funktion versuchte er innerhalb seiner Möglichkeiten, Reformen in dieser Parlamentskammer durchzusetzen.
Wenige Monate später trat er im April 1957 von seinem Amt als Lord President aus Protest gegen die Aufhebung der Verbannung von ErzbischofMakarios III. von Zypern zurück. Danach opponierte Salisbury gegen Macmillans Politik, die aus seiner Sicht zu weit linksgerichtet war. 1961 nahm er die Präsidentschaft des Conservative Monday Club an, eine rechtsgerichtete Interessengruppe, die sich gegen die Dekolonisierung und Massenimmigration wandte.
Von November 1951 bis 1972 war er Kanzler der University of Liverpool. Im Februar 1972 verstarb er; sein einziger Sohn Robert erbte seinen Titel.
Auszeichnungen
Für seine Verdienste wurde er unter anderem 1944 als Knight Companion in den Hosenbandorden aufgenommen. Von 1960 bis 1972 war er Kanzler dieses Ordens.
Literatur
Simon Ball: The Guardsmen: Harold Macmillan, Three Friends and the World They Made. Harper Perennial, London 2005, ISBN 978-0-00-653163-0. (englischsprachig).