Rivalität zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem SV Waldhof Mannheim
Bei der Rivalität zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem SV Waldhof Mannheim handelt es sich um eine Rivalität im deutschen Fußball. Der 1. FC Kaiserslautern ist ein Gründungsmitglied der Bundesliga, der er von 1963 bis 1996, von 1997 bis 2006 und von 2010 bis 2012 angehörte, der SV Waldhof Mannheim spielte von 1983 bis 1990 in der höchsten deutschen Spielklasse.
Sportliche Berührungspunkte auf Pflichtspielebene gab es bis 1983 kaum, lediglich in der Saison 1941/42 trafen die Roten Teufel des 1. FC Kaiserslautern und die Barackler des SV Waldhof Mannheim aufeinander, als beide Vereine in der Qualifikation in der deutschen Meisterschaft antraten; der FCK siegte vor eigenem Publikum mit 7:1. In der Nachkriegszeit, als die Oberliga bis 1963 die höchste deutsche Spielklasse war, spielte der 1. FC Kaiserslautern in der Südwest-Staffel, während der SV Waldhof Mannheim der Süd-Staffel zugeordnet wurde. Eine Rivalität war auch nicht vorhanden; trotz der räumlichen Nähe beider Vereine bzw. der Vereine galten sie als „friedliche Nachbarn“.[1] Mit dem Aufstieg der Mannheimer in die Bundesliga änderte sich dies allerdings: Der SV Waldhof Mannheim spielte seinerzeit im Stadion am Alsenweg im Mannheimer Stadtteil Waldhof und da die Haupttribüne einem Neubau zum Opfer fiel, galt das Stadion gemäß den Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes als „nicht bundesligatauglich“. Da es in Mannheim keine Ausweichspielstätte, die die Auflagen des DFB erfüllte, gab, entschlossen sich die Klub-Bosse des SV Waldhof Mannheim, in die rheinland-pfälzische Nachbarstadt Ludwigshafen umzuziehen.[1] Damit zogen sie sich den Ärger der Amtskollegen des 1. FC Kaiserslautern zu, da Ludwigshafen, welches von Mannheim durch den Rhein getrennt ist, nicht nur zum Gebiet eines fremden Verbandes gehört, sondern auch zum Einzugsgebiet des FCK; die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern befürchteten, dass Fans zum SV Waldhof Mannheim überlaufen könnten und tatsächlich waren Anhänger in Ludwigshafen und anderen Teilen der Vorderpfalz zu den Mannheimern übergelaufen. Für Vereinspräsident Udo Sopp war der Plan der Mannheimer, seine Heimspiele im Südweststadion, wo auch der 1. FC Kaiserslautern schon seine Heimspiele ausgetragen hatte, wie eine „Kriegserklärung“ und sowohl er als auch andere Offizielle des FCK versuchten, den Umzug des SV Waldhof Mannheim auf Ludwigshafener Boden zu verhindern, was dazu führte, dass der Deutsche Fußball-Bund schlichten musste.[1] Die Mannheimer bekamen grünes Licht und FCK-Präsident Udo Sopp hatte Fans des FCK dazu aufgerufen, beim ersten Auswärtsspiel gegen den SV Waldhof Mannheim zahlreich zu erscheinen und auch bei anderen Heimspielen der Mannheimer im Ludwigshafener Südweststadion anwesend zu sein. Dies war der Beginn einer Rivalität, die bis heute besteht.[1]
Das erste Bundesligaspiel und zugleich das erste Pflichtspiel seit der Saison 1941/42 fand am 22. Oktober 1983 in Kaiserslautern statt und endete nach Toren von Andreas Brehme und Torbjörn Nilsson mit 2:0 für den Gastgeber. Das Rückspiel im Südweststadion endete mit 2:0 für die Mannheimer des SV Waldhof, nachdem Günter Sebert und Hans Hein trafen. Der SV Waldhof Mannheim spielte insgesamt sieben Jahre in der Bundesliga und stieg dann 1990 wieder in die 2. Bundesliga ab. Die gemeinsame Bundesliga-Geschichte besteht aus insgesamt 14 Partien, wovon der FCK vier gewinnen konnte, fünf Spiele endeten mit einer Punkteteilung, während weitere fünf von den Mannheimern gewonnen werden konnten. Denkwürdig war die Partie am 15. April 1987, als der SV Waldhof Mannheim mit 4:3 gewann und dabei vier Strafstöße zugesprochen bekam; zwei Strafstöße wurden verwandelt, während die anderen zwei Elfmeter verschossen wurden. Nachdem die Mannheimer aus der Bundesliga abgestiegen waren, trafen sie erst in der Saison 1996/97 wieder auf den 1. FC Kaiserslautern, nachdem die Lautrer 1996 erstmals aus der Bundesliga abstiegen. Im Hinspiel hatte der SV Waldhof Mannheim Heimrecht und die Partie wurde nun im Mannheimer Carl-Benz-Stadion ausgetragen, dabei gewannen die Gastgeber mit 2:0. Das Rückspiel auf dem Kaiserslauterer Betzenberg endete mit einem 5:0-Kantersieg des FCK. Danach trennten sich die Wege beider Vereine wieder, erst in der Saison 2019/2020 spielten beide Clubs wieder in der gleichen Liga, als der FCK 2018 aus der 2. Bundesliga abstieg und der SV Waldhof 2019 in die 3. Liga aufstieg. Das Hinspiel im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern endete mit einem 1:1-Unentschieden, das Rückspiel im Carl-Benz-Stadion endete ebenfalls mit einem 1:1.