Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind kurz gestielt. Die ledrigen Blattspreiten sind einfach. Die Blattränder sind glatt oder gesägt. Die pfriemförmigen Nebenblätter fallen früh ab.
Als Gattung innerhalb der Pyrinae sehen die Früchte wie kleine Äpfel aus. Die kleinen, fast kugeligen Apfelfrüchte färben sich bei Reife bläulich bis purpurfarben-schwarz und enthalten nur ein oder zwei Samen. Die früh abfallenden Kelchblätter hinterlassen einen kranzförmigen Ring oben an der Frucht. Die relativ großen, fast kugeligen Samen besitzen eine dünne Samenschale und der Embryo besitzt zwei verdickte, plano-konvexe oder halbkugelige Keimblätter (Kotyledonen).
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Rhaphiolepis wurde 1820 durch John Lindley in Botanical Register; consisting of coloured ..., 6, S. 468[1]aufgestellt, dort Raphiolepis geschrieben. Typusart ist Rhaphiolepis indica(L.) Lindl. ex Ker.[2]
In der Gattung Rhaphiolepis s. str. gibt es 9 bis 15 Arten, die in Ostasien und Südostasien verbreitet sind. In China kommen sieben Arten vor, drei davon nur dort.
Rhaphiolepis ferrugineaF.P.Metcalf: Ihre zwei Varietäten gedeihen an Hängen, Tälern, offenen Wäldern, am Straßenrand und an Ufern von fließenden Gewässern in Höhenlagen von 300 bis 600 Metern in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi sowie Hainan.[4]
Rhaphiolepis lanceolataHu: Sie gedeiht in offenen Wäldern an Hängen und in offenen Gebüschen in Tälern in Höhenlagen von 400 bis 1500 Metern in den chinesischen Provinzen Guangxi, Hainan und vielleicht Guangdong.[4]
Rhaphiolepis majorCardot: Sie gedeiht in dichten, schattigen Wäldern und Gebüschen an fließenden Gewässern in Höhenlagen von 200 bis 300 Metern in den chinesischen Provinzen Fujian, im südlichen Jiangsu, in Jiangxi und Zhejiang.[4]
Rhaphiolepis salicifoliaLindl. (Syn.: Rhaphiolepis chenianaF.P.Metcalf, Rhaphiolepis kwangsiensisHu): Sie kommt in Vietnam und in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong sowie Guangxi vor.[4]
Rhaphiolepis wuzhishanensisW.B.Liao, R.H.Miao & Q.Fan: Sie wurde 2007 erstbeschrieben.[5] Dieser Endemit kommt nur auf dem Berg Wuzhi Shan in unmittelbarer Nähe der Stadt Wuzhishan in der chinesischen Provinz Hainan vor. Er gedeiht dort im Wald nahe dem Gipfel in Höhenlagen von 1700 bis 1800 Metern.[4][5]
Liu et al. 2020 haben entsprechend molekulargenetischer Untersuchungen die Arten der Gattung Eriobotrya in die Gattung Rhaphiolepis eingegliedert.[6][7]
Nutzung
Einige Sorten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten der warm gemäßigten bis subtropischen Gebieten verwendet.
Die Früchte von Rhaphiolepis indica besitzen einen Durchmesser von etwa 8 mm und können gegessen werden.[8] Aus den Samen von Rhaphiolepis umbellata wurde in großen Notzeiten ein Mehl hergestellt.[9]
Quellen
Gu Cuizhi (Ku Tsue-chih), Stephen A. Spongberg: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 9 – Pittosporaceae through Connaraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und Saint Louis, 1. Mai 2003. ISBN 1-930723-14-8. Rhaphiolepis, S. 141–143 – textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
↑Rhaphiolepis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
↑ abRhaphiolepis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑
Bin-Bin Liu, Guang-Ning Liu, De-Yuan Hong, Jun Wen: Eriobotrya Belongs to Rhaphiolepis (Maleae, Rosaceae): Evidence From Chloroplast Genome and Nuclear Ribosomal DNA Data. In: Frontiers in Plant Science, Volume 10 (1731), 2020, S. 1–14. doi:10.3389/fpls.2019.01731
↑
Bin-Bin Liu, Yu-Bing Wang, De-Yuan Hong, Jun Wen: A synopsis of the expanded Rhaphiolepis (Maleae, Rosaceae). In: Phytokeys, Issue 154, August 2020, S. 19–55. doi:10.3897/phytokeys.154.52790online.