Lorenzo „Renzo“ Arbore begann nach seinem frühen Umzug nach Neapel als Jazzklarinettist in Clubs aufzutreten. Bald wurde er jedoch als Radiosprecher landesweit bekannt, als er neben Gianni Boncompagni in Sendungen wie Bandiera gialla (1965), Per voi giovani (1967) und Alto gradimento (1970) zu hören war, die von Ironie und Satire geprägt waren. In der Spielzeit 1969/70 debütierte er auch in Speciale per voi, einer Fernsehversion der Show, in der u. a. auch über gerade aktuelle Musik diskutiert wurde. 1972 nahm er erstmals als Klarinettist eine Platte auf, zusammen mit der N.U. Orleans Rubbish Band. Großen Erfolg feierte er einige Jahre später wieder im Fernsehen, als er mit dem zwischen 1976 und 1979 ausgestrahlten Format L’altra Domenica teils ins Surrealistische reichende Sequenzen präsentierte und in dem eine große Anzahl junger Schauspieler wie Mario Marenco, Isabella Rossellini und Roberto Benigni mitwirkte.[1]
Für das Kino entstanden 1980 mit Il pap’occhio und drei Jahre später mit F.F.S.S. wilde, surreale Komödien, die zahlreichen Kollegen und Freunden Gelegenheit zum Auftritt gaben und die in Neapel spielten. Gelegentlich war Arbore auch selbst als Schauspieler zu sehen.[1] 1981 trat er im Titelsong der Sendung Telepatria International erstmals als Sänger in Erscheinung, noch im selben Jahr veröffentlichte er das Album Ora o mai più ovvero cantautore da grande. Im Rahmen der Fernsehsendung Quelli della notte erschienen 1985 gleich zwei Alben, auf denen Arbore zusammen mit dem New Pathetic “Elastic” Orchestra zu hören war und die große Verkaufsschlager wurden. 1986 gelang Arbore mit dem Lied Il clarinetto ein zweiter Platz beim Sanremo-Festival, worauf das ebenfalls erfolgreiche Album Prima che sia troppo tardi folgte.
Das Album zur Musiksendung Indietro tutta!, Discao Meravigliao von 1988 brachte Arbore eine Nummer-eins-Platzierung in den italienischen Albumcharts ein; auch die Single Sì, la vita è tutta un quiz daraus verfehlte nur knapp die Spitzenposition. Nach der Veröffentlichung von Sanremix (1990) gründete Arbore 1991 das Orchestra Italiana, das in großer Besetzung neapolitanische Musik spielt. Die Big Band debütierte beim Montreux Jazz Festival und erreichte mit dem ersten Album Napoli punto e a capo (1992) sogleich die italienische Chartspitze. In den folgenden Jahren folgten weitere vier erfolgreiche Alben, auch begleitet von internationalen Tourneen, die u. a. lateinamerikanische Einflüsse im Repertoire des Orchestra nach sich zogen.
In den 2000ern formte Arbore neue Gruppen: 2002 veröffentlichte er ein Album mit den Swing Maniacs, 2005 eines mit den Arborigeni. Gleichzeitig blieb er aber auch mit dem Orchestra Italiana aktiv, mit dem er 2006 in der Carnegie Hall in New York auftrat, woraus ein doppeltes Livealbum hervorging. Es folgten weitere Alben mit verschiedenen Gruppen.
1981 – Ora o mai più ovvero cantautore da grande (Dischi Ricordi, SMRL 6284)
1983 – F.F.S.S. cioè che mi hai portato a fare sopra a Posillipo se non mi vuoi più bene? (Mammouth, ZPGMU 33444; mit Roberto Benigni und Pietra Montecorvino)
1985 – Cari amici vicini e lontani (Fonit Cetra, LPX 142; mit I Senza Vergogna und Gemelle Nete)
1987 – Viaggiare oh… oh…! (Fonit Cetra, ALP 2019; mit Barilla Boogie Band)
M&D-Chartarchiv.Musica e dischi, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. August 2007; abgerufen am 18. August 2018 (italienisch, kostenpflichtiger Abonnement-Zugang).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musicaedischi.it
Guido Racca & Chartitalia: Top 100 FIMI Album. Lulu, 2013, S.70.