Witherspoon wurde 1976 in New Orleans geboren und wohnte als Kleinkind vier Jahre lang in Wiesbaden, weil ihr Vater John dort bei der US-Luftwaffe als Militärarzt stationiert war. Nach der Rückkehr in die Vereinigten Staaten wuchs sie in Nashville auf. Ihre Mutter Mary Elisabeth Reese, genannt Betty, ist Professorin für Krankenpflege an der Vanderbilt University. Witherspoon hat einen drei Jahre jüngeren Bruder. Ihre Eltern leben seit 1996 getrennt.[1] Witherspoon gab an, eine direkte Nachfahrin des in Schottland geborenen und in die USA ausgewanderten John Witherspoon zu sein, der zu den Unterzeichnern der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung gehörte.[2] Ihre Abstammung wurde nicht von Genealogen bestätigt, die sich ausschließlich auf die Nachfahren der Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung fokussieren.[3]
Im Alter von sieben Jahren wurde Witherspoon für Werbespots eines Blumenhändlers verpflichtet. Nach dem Abschluss der Harpeth Hall School, einer privaten Mädchen-High-School in Nashville, begann sie an der Stanford University ein Studium in Englischer Literatur, das sie zugunsten einer Schauspielkarriere abbrach.
2001 gelang ihr mit der Hauptrolle der Elle Woods in der Komödie Natürlich blond der endgültige Durchbruch zum Hollywood-Star. Der Film war ein internationaler Kassenschlager und Witherspoon erhielt gute Kritiken sowie eine zweite Golden-Globe-Nominierung. 2003 konnte sie mit der Fortsetzung Natürlich blond 2 an diesen Erfolg anknüpfen. 2002 war sie an der Seite von Patrick Dempsey in der ebenfalls erfolgreichen romantischen Komödie Sweet Home Alabama – Liebe auf Umwegen zu sehen. Zum selben Zeitpunkt gründete sie ihre eigene Produktionsfirma Type A Films, sodass sie bei den Filmen Natürlich blond 2 und Penelope (2006) auch als Produzentin fungierte.[4]
2016 war Witherspoon an der Gründung von Hello Sunshine beteiligt, einer Medienproduktionsfirma, die im Film-, Buch- und Internetbereich tätig ist. Im August 2021 wurde bekannt, dass die Firma für 900 Millionen Dollar an die Blackstone Group verkauft wurde.[5][6]
Oscargewinn
Ihre bisher wichtigste Rolle spielte Witherspoon 2005 in James Mangolds Drama Walk the Line. In der Filmbiografie über den US-amerikanischen Country-Sänger Johnny Cash spielte sie dessen Ehefrau June Carter Cash und sang für den Film vier Lieder selbst ein. Für ihre Darstellung wurde sie von der Kritik gelobt und mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter der Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie/Musical sowie der Oscar als beste Hauptdarstellerin. Im folgenden Film Solange du da bist agierte Witherspoon erneut als Komödiendarstellerin, die mit Hilfe von Mark Ruffalo versucht, ihre wahre Identität herauszufinden.
In dem Thriller Machtlos (2007) war Witherspoon an der Seite ihres späteren Lebensgefährten Jake Gyllenhaal zu sehen. In der Komödie Mein Schatz, unsere Familie und ich (2008) spielte sie unter anderem an der Seite von Vince Vaughn. Zudem ist Witherspoon eine der bestbezahlten Schauspielerinnen Hollywoods. Im Oktober 2005 belegte sie hinter Julia Roberts (20 Mio. US-Dollar) und Nicole Kidman (16 Mio. US-Dollar) mit einem Einkommen von 15 Mio. US-Dollar pro Filmrolle Platz 3 auf der Liste der höchsten Gagen.[7] 2007 sicherte sie sich dann mit einer Gage von 15 bis 20 Mio. US-Dollar Platz 1 vor Angelina Jolie und Cameron Diaz.[8] In einer im Juli 2008 veröffentlichten Forbes-Rangliste lag sie mit einem Einkommen von 25 Mio. US-Dollar (zwischen Juni 2007 und Juni 2008) hinter Cameron Diaz, Keira Knightley und Jennifer Aniston auf Platz 4.[9]
2010 stand sie an der Seite von Paul Rudd, Owen Wilson und Jack Nicholson für die Komödie Woher weißt du, dass es Liebe ist vor der Kamera. Sie spielte darin die Rolle der Lisa, einer ehemaligen Softballspielerin, die sich zwischen zwei Männern entscheiden muss. Der Film kam im Dezember 2010 in die US-amerikanischen Kinos. Witherspoon erhielt im Dezember 2010 den 2425. Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.[10]
Für die Rolle der Cheryl Strayed in Der große Trip – Wild (2014) erhielt sie 2015 ihre zweite Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin, sie war in dieser Kategorie unter anderem auch für einen Golden Globe und den Screen Actors Guild Award nominiert.
Privatleben
Im Juni 1999 heiratete Reese Witherspoon den Schauspieler Ryan Phillippe. Sie haben zwei gemeinsame Kinder, eine Tochter (* 1999) und einen Sohn (* 2003).[11] Die Ehe wurde am 5. Oktober 2007 geschieden.[12]
Von 2007 bis Dezember 2009 lebte sie mit ihrem Schauspielkollegen Jake Gyllenhaal zusammen, den sie bei den Dreharbeiten für den Film Machtlos kennengelernt hatte.
Im März 2011 heiratete Witherspoon den Schauspielagenten Jim Toth.[13] Das Paar lebte zeitweise auf einer Ranch im kalifornischen Ojai, die Witherspoon 2008 für 5,8 Millionen US-Dollar gekauft hatte.[14] Im September 2012 brachte sie ihr drittes Kind zur Welt, einen Sohn.[15] Im März 2023 gab das Paar seine Trennung bekannt.[16]
Synchronisation
Reese Witherspoon ist am häufigsten von Manja Doering synchronisiert worden. Doering sprach sie unter anderem in Der Mann im Mond, Fear, Im Zwielicht, Pleasantville, Election, Natürlich blond 1 und 2, Solange du da bist, Machtlos und Wasser für die Elefanten. In vielen ihrer neueren Filme (Vanity Fair – Jahrmarkt der Eitelkeit, Walk the Line und Penelope) wird sie von Ranja Bonalana gesprochen. Zu ihren weiteren deutschen Stimmen gehörten Marie Bierstedt(Eiskalte Engel), Dascha Lehmann(American Psycho) und Claudia Lössl(Sweet Home Alabama – Liebe auf Umwegen).
2002: nominiert in der Kategorie Beste weibliche Performance für Natürlich blond
2002: Auszeichnung in der Kategorie Beste komödiantische Performance für Natürlich blond
2002: Auszeichnung in der Kategorie Best Dressed für Natürlich blond
2002: Auszeichnung in der Kategorie Best Line für Natürlich blond („Oh, I like your outfit too, except when I dress up as a frigid bitch, I try not to look so constipated.“)
↑Alan Duke: Reese Witherspoon’s parents in bigamy dispute – CNN. In: CNN. (cnn.com [abgerufen am 30. Juli 2018]).
↑Gabriella Boston: Trolley-eye view of city. In: The Washington Post, 26. März 2006, Family Times, Field Trips, S. D03
↑John Witherspoon | The Society of the Descendants of the Signers of the Declaration of Independence. In: The Society of the Descendants of the Signers of the Declaration of Independence. 11. Dezember 2011 (dsdi1776.com [abgerufen am 20. Dezember 2018]).
↑Scott Bowles: Witherspoon carries ‘Alabama’ home to sweet No. 1. In: USA Today, 30. September 2002, Life, S. 1D