Die Rallye Jordanien wurde, als erste im Nahen Osten veranstaltete Rallye, ab der Saison 2008 in die Wertung der Rallye-Weltmeisterschaft übernommen. In dieser Saison wurde die Rallye auch das erste Mal zur JWRC gezählt. Im darauf folgenden Jahr zählte sie nicht zur Rallyeweltmeisterschaft. Für die Jahre 2010 (auch SWRC und PWRC) und 2011 wurde sie wieder in den Rallye-WM-Kalender aufgenommen.[1] Der ehemalige Rallyepilot, Vorsitzende der Vereinigung Jordan Motorsport, Generalleutnant der Streitkräfte Jordaniens Prinz Faisal bin Al Hussein, welcher seit 2010 auch Mitglied des IOC ist, ist ein Förderer dieser Veranstaltung. So wurde 2008 beispielsweise das „Dead Sea Centre“ aus dem Nichts der Wüste, ein 50.000 m² großes Areal für die Aufnahme des Fahrerlagers, mit Hilfe der Jordanischen Armee und des Ministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, errichtet von wo aus man eine schöne Aussicht auf das Tote Meer hat.[2] Prinz Faisal bin Al Hussein und die Rallye-Organisatoren waren auch in den folgenden Jahren sehr bemüht die Rallye zu einem Fixpunkt im WM-Kalender zu machen.[3] Diese Rallye ist die größte Sportveranstaltung des Landes und man hofft auf das internationale Medieninteresse. Da der Tourismus ca. 10 % des Bruttoinlandsproduktes ausmacht und somit die zweitwichtigste Devisenquelle ist, hofft man auf den PR-Wert der Veranstaltung.[4]
Das Fahrerlager mit der Servicezone befindet sich rund 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Amman beim Toten Meer nahe an der tiefsten Stelle der Erde (welche nicht mit Wasser bedeckt ist). Die Wertungsprüfungen werden, bei teilweise über 40 °C im Schatten, in der Wüste Jordaniens um das Tote Meer ausgetragen. Die höchste Passage einer Wertungsprüfung liegt bei knapp über 1000 Metern Seehöhe. Die meisten Teile der Rallye finden aber unter Null des Meeresspiegels bis hinunter in den Jordangraben (gut 420 m unter Normalnull) statt. Das macht die Rallye zu einer ungewöhnlichen Bereicherung in der Liste der Rallye-Weltmeisterschaftsläufe. Da alle Wertungsprüfungen vergleichsweise nahe am Servicepark liegen, ist es auch eine der kompakteren Rallyes der Weltmeisterschaft. Die Strecke selbst ist aber recht anspruchsvoll, so schieden 2008 ca. ein Drittel der gestarteten Fahrzeuge auf Grund von Unfällen oder Defekten aus. Zwei Jahre später, bei der Austragung 2010 hatten sich die Teams und Crews schon besser auf diese Bedingungen eingestellt und es erreichten nur noch fünf Fahrzeuge aus solchen Gründen nicht das Ziel. In dem Jahr wurden auch einige Wertungsprüfungen ersetzt, so wurde am ersten Tag nördlich der Hauptstadt in den bewaldeten Bergen Jordaniens gefahren, bevor es zurück in die Wüste ging.