Der Stadtteil Raibach liegt ca. 8,5 km südöstlich von Dieburg und besteht aus der Gemarkung Raibach.[3] Sie wird im Norden und Osten vom Groß-Umstädter Stadtteil Klein-Umstadt, südlich und westlich von der Gemarkung der Kernstadt Groß-Umstadt begrenzt. Nicht weit östlich von Raibach liegt der nächste Umstädter Stadtteil Dorndiel. Der Ort liegt am Ende eines gleichnamigen Tales, das von einem Bach durchflossen wird. Das Dorf ist am Südhang erbaut und hat auch dort seine Erweiterung erfahren. Es wird im 17. Jahrhundert erstmals als Weinort erwähnt.
Unübersehbar im Zentrum ist die Dorfkirche mit einem aus einheimischen Sandsteinen erbauten Portikus.
Geschichte
Ortsgeschichte
Alte Flur- und Gewässerbezeichnungen deuten darauf hin, dass dieses Tal im vorderen Odenwald schon zu altgermanischer Zeit besiedelt war. Raibach wurde erstmals vor 1392 in einer Güterempfangsliste urkundlich erwähnt.[1] Im Mittelalter war der Ort in kurpfälzischem Besitz. Das Straßendorf Raibach war in historischen Dokumenten als Rippach (1392), Rayppach (1616) und Pfalzraibach (1892) erwähnt und gehörte seit 1802 zusammen mit dem Amt Umstadt zu Hessen.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Raibach:
»Raibach (L. Bez. Dieburg) luth. und reform. Filialdorf; auch Pfalzraibach; liegt 2 St. von Dieburg, 3⁄4 St. von Umstadt, hat 91 Häuser und 602 Einw., die bis auf 24 Kath., 31 Reform. und 53 Juden lutherisch sind. Unter diesen sind 27 Bauern, 36 Handwerker und 46 Taglöhner. Die Kirche ist gemeinschaftlich. Der Ort hat 1 Mahlmühle und Brüche von guten rothen Sandsteinen, die behauen werden. – Die Groschlage von Dieburg, die Wambolde von Umstadt, und die von Reibeld waren von Churpfalz, jede mit 1⁄3 dieses Dorfes belehnt. Auch stand ihnen das Vogteirecht zu. Der Ort war zwischen Hessen und Pfalz gemeinschaftlich, und 1802 kam das Ganze an Hessen.«[4]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Raibach 810 Einwohner. Darunter waren 33 (4,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 138 Einwohner unter 18 Jahren, 318 waren zwischen 18 und 49, 201 zwischen 50 und 64 und 153 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 342 Haushalten. Davon waren 108 Singlehaushalte, 93 Paare ohne Kinder und 114 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 78 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 225 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Groß-Umstadt[13]; Zensus 2011[11]
↑Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.234.
↑ abHauptsatzung. §; 4. In: Webauftritt. Stadt Groß-Umstadt, abgerufen im Dezember 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC894925483, S.43ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).