Radio 3 (eigene Schreibweise: radio3) ist ein Hörfunksender des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb). Bis einschließlich 6. Mai 2019 hieß das Programm Kulturradio, dann bis 1. April 2024 rbbKultur.
Im Jahr 2003 entstand aus Radio Kultur (ehemals vom SFB) und Radio 3 (ehemals vom ORB) das Kulturradio; beteiligt waren bis 1999 der SFB und bis 2001 der NDR. Die Fusion von ORB und SFB zum RBB führte zu der Reduzierung auf ein Kulturprogramm für die Region Berlin-Brandenburg.
Während der frühere Chefredakteur und Programmchef Wilhelm Matejka (heute: Verena Keysers[2]) und die frühere Intendantin Dagmar Reim die Fusion als einen Erfolg betrachten, stieß die Änderung der Programmstruktur auf den anhaltenden Protest der Hörerschaft.[3][4] Neben den Programmkürzungen wird vor allem die unvollständige Ausstrahlung klassischer Kompositionen kritisiert. Dies entspreche nicht dem in der Verfassung verankerten „Kulturauftrag“ des öffentlich-rechtlichen Hörfunks.[5] Im Jahr 2004 gründete sich eine Hörerinitiative („Das GANZE Werk“),[6] um die beiden Sender NDR und RBB auf den „Erhalt kultureller Standards“ zu verpflichten. Eine weitere Programmreform aufgrund von finanziellen Sparmaßnahmen, die zu Programmkürzungen und der Einstellung von Sendeformaten führte, wurde im Herbst 2020 umgesetzt.[7][8]
Am 6. Mai 2019 bündelte der rbb sein Kulturangebot unter einer einheitlichen Marke. Das Kulturradio änderte seinen Namen an diesem Tag in rbbKultur.[14]
Am 2. April 2024 wurde rbbKultur in Radio 3 (Eigenschreibweise: radio3) umbenannt.[15] Mit der Umbenennung in Anlehnung an Radio Eins[16] war eine umfangreiche Programmreform verbunden, mit der vor allem eine tagesaktuelle Morgensendung ohne klassische Musik eingeführt wurde.[17]
Vergebene Preise
Radio3 ist an zwei Kulturpreisen beteiligt: Gemeinsam mit dem Literaturhaus Berlin vergibt es den Walter-Serner-Preis. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und besteht seit Mitte der 1970er Jahre. Mit dem Land Berlin vergibt radio3 seit 2017 jährlich den Jazzpreis Berlin. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.[18]
Auszeichnungen
Den Ravensburger Medienpreis erhielt am 27. November 2006 das Kulturradio-Feature Die Gefährlichkeit der Salami oder: Wie mir die Geburt meiner Tochter Foucault beibrachte. Verliehen wurde der mit 15.000 EUR dotierte Preis in der Baden-Württembergischen Landesvertretung in Berlin.
Die im Jahr 2006 entstandene Gemeinschaftsproduktion des Südwestrundfunks und des Rundfunks Berlin-Brandenburg Der Kick vom Kulturradio erhielt den Robert-Geisendörfer-Preis 2007 in der Kategorie Hörfunk.
Mit dem Medienpreis der Evangelischen Kirche wurden die Autoren Andres Veiel und Gesine Schmidt sowie der Regisseur Martin Zylka ausgezeichnet.
↑Radiophilosophen unterwegs ... zu Original und Fälschung - Käthe-Kollwitz-Museum Berlin. In: Käthe-Kollwitz-Museum Berlin. (kaethe-kollwitz.de [abgerufen am 27. November 2017]).