1806 stellte er in Lüttich zusätzlich zu seinem Rheinbund-Kontingent ein Regiment leichter Kavallerie auf (Chevau-Légers d’Arenberg), dessen Kommandeur und Inhaber er war. Der Verband wurde 1808 in die französischen Linientruppen als 27. Regiment der Jäger zu Pferde übernommen, behielt aber inoffiziell seinen alten Namen.
Durch ein Dekret Napoleons verlor das Herzogtum am 13. Dezember 1810 seine Souveränität. Meppen wurde ins französische Kaiserreich eingegliedert, die Grafschaft Recklinghausen kam zum Großherzogtum Berg.
1831 war er der Kandidat des Kirchenstaates für die Wahl zum König der Belgier.[4] Der Herzog von Arenberg erwarb sich auch große Verdienste um die Vollendung des Kölner Doms. Eingedenk der bis ins Mittelalter zurückreichenden Bindungen seiner Familie an die Stadt Köln war er Mitglied des 1842 gegründeten Zentral-Dombau-Vereins zu Köln, dem er bis zu seinem Tod 1861 jährlich 1000 Taler überschrieb. 1848 stiftete er auf Bitten der Recklinghäuser Bürgerschaft, überreicht durch Franz Schneider und Adolf Wicking, das Kapital zur Errichtung eines Armenhospitals, des späteren Prosper-Hospitals in Recklinghausen.[5]
Familie
Prosper Ludwig heiratete am 1. Februar 1808 Stéphanie de Tascher de La Pagerie, eine Cousine der französischen Kaiserin Joséphine, die Napoleon gleichzeitig zur französischen Prinzessin erhob.
Diese Ehe wurde aber 1816 wieder geschieden und Prosper-Ludwig heiratete am 26. Januar 1819 Marie Ludmilla Rosa von Lobkowitz, eine Tochter des Fürsten Anton Isidor von Lobkowitz, mit der er neun (sieben überlebende) Kinder hatte:
Anton Franz (1826–1910) ⚭ Marie Ghislaine de Merode; seine Nachfahren stellen (nach dem Erlöschen der Nachfahrenlinie des älteren Bruders Engelbert August Anton) heute das Oberhaupt des Hauses Arenberg:
Jean Baptiste Engelbert (1850–1914) ⚭ Sophie Prinzessin von Arenberg
Evrard-Engelbert (1892–1969) ⚭ Anne-Louise Comtesse de Merode
Jean-Engelbert (1921–2011) ⚭ Sophie Prinzessin von Bayern (Tochter von Kronprinz Rupprecht)
Leopold Engelbert von Arenberg (* 1956) ⚭ Isabel-Juliana Gräfin zu Stolberg-Stolberg
Nach ihm ist auch die Pflanzengattung ArenbergiaM.Martens & Galeotti 1844 aus der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) benannt worden.[7]
Literatur
Josef Häming (Bearb.): Die Abgeordneten des Westfalenparlaments, 1826–1978 (= Westfälische Quellen und Archivverzeichnisse, Bd. 2). Westfälisches Archivamt, Münster 1978, S. 162.
Jean Prinz von Arenberg: Herzog Prosper Louis von Arenberg (1785–1861). In: Franz-Joseph Heyen, Hans-Joachim Behr (Hrsg.): Die Arenberger. Geschichte einer europäischen Dynastie, Bd. 2: Die Arenberger in Westfalen und im Emsland. Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Koblenz 1990, S. 25–76.
↑Ratifikationsurkunde des Herzogs Prosper Ludwig von Arenberg zum Pariser Vertrag (Rheinbundakte) vom 12. Juli im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand E 40/14, Bü 338.
↑Leben und Feldzüge des Herzogs von Wellington, Band 4, S. 320.
↑Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Jahrgang 1856, Nr. 54. Hermann Voß, Düsseldorf 1856, S. 709f und 715–717 (Übersicht aller 87 Parzellen; Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).
↑Ulrike Hindersmann: Die „römische Kandidatur“ des Herzogs Prosper Louis von Arenberg im Lichte neuerer Forschungen. In: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes, Jg. 39 (1993), S. 344–351.