Propaganda in der Volksrepublik China bezeichnet den Gebrauch von politischer Propaganda durch die Kommunistische Partei Chinas mit dem Ziel, die einheimische und internationale Meinung über ihre Politik in positivem Sinne zu beeinflussen und umzuerziehen. Innenpolitisch umfasst sie die Zensur regimefeindlicher Anschauungen, auch in Büchern und im Internet, sowie die aktive Pflege von Ansichten, die die Regierung in günstigem Licht darstellen.
Der chinesische Begriff xuānchuán (宣传) erscheint erstmals im dritten nachchristlichen Jahrhundert in den Chroniken der Drei Reiche in der Bedeutung von „Verbreitung, Bekanntmachung“. Im frühen 20. Jahrhundert wurde der Ausdruck zur Übersetzung des marxistisch-leninistischen russischen Begriffs пропаганда („Propaganda“) verwendet.
Ihre größte Wirksamkeit erreichte die Propaganda auf chinesischem Gebiet im Laufe des 20. Jahrhunderts mit Hilfe von Massenmedien und einer autoritären Regierung. Mao Zedong übernahm an seiner Rede 1942 vor kommunistischen Zuhörern auf dem Forum in Yan’an das sowjetische Prinzip des Agitprop zur Indoktrination und Mobilisierung der Massen.
Der Fernsehsender China Central Television (CCTV) steht traditionsgemäß im Dienste der nationalen Propaganda. Im Bereich der Printmedien wird diese Aufgabe von People’s Daily übernommen.
Die Ereignisse rund um das Tian’anmen-Massaker von 1989 wurden von zahlreichen älteren Parteimitgliedern als Anzeichen dafür gesehen, dass die Liberalisierung im Propagandabereich zu weit betrieben wurde und dass die Partei die ideologische und propagandistische Kontrolle neu errichten müsse.
Die Olympischen Sommerspiele 2008 wurden von der Regierung als Symbol für Chinas Stolz und weltweite Bedeutung dargestellt. Zur selben Zeit ereignete sich jedoch der chinesische Milchskandal, der erst einen Monat später an eine höhere Verwaltungsebene gemeldet wurde, um die olympische Berichterstattung nicht zu überschatten.[1][2]
Im Jahre 2014 wurde von der KPCh eine „ideologische Prüfung“ eingeführt, der sich sämtliche Journalisten unterziehen müssen. Sie werden dabei aufgefordert, von Kommentaren abzusehen, welche mit der Parteilinie in Widerspruch stehen.[3] Unabhängig davon wurde nach dem von uigurischen Islamisten bzw. Separatisten verübten Massaker im Bahnhof Kunming vom 1. März 2014 mit dem Versuch der Assimilation von hunderttausenden bis Millionen Uiguren in Xinjiang-Umerziehungslagern begonnen.
Anne-Marie Brady, (2006). Guiding Hand: The Role of the CCP Central Propaganda Department in the Current Era, in: Westminster Papers in Communication and Culture. 1 (3): S. 58–77.
David Shambaugh: "China's Propaganda System: Institutions, Processes and Efficacy". China Journal, Jan. 2007 (57): S. 25–58.