Philippe Pinel

Philippe Pinel

Philippe Pinel (* 20. April 1745 in Jonquières im Département Tarn; † 26. Oktober 1826 in Paris) war ein französischer Psychiater und seit 1794 leitender Arzt am Hôpital Salpêtrière in Paris.

Er setzte dort als erster eine ärztliche Behandlung ohne Zwangsbehandlung durch, die später als no restraint bekannt wurde, und setzte seine Idee von der Heilbarkeit der „Irren“ praktisch um. Um die Entwicklung der Psychiatrie zu einer medizinischen Wissenschaft erwarb er sich große Verdienste, darüber hinaus auch um die gesamte Auffassung vom biologisch-pathologischen Geschehen. Pinel war ein Anhänger der vitalistischen Schule von Montpellier und zählt, gemeinsam mit Marie François Xavier Bichat, zu den führenden Köpfen der Pariser klinischen Schule der Medizin.[1][2][3][4]

Leben

Der Sohn des Landarztes und Chirurgen Philippe François Pinel kam erst über die Theologie und Philosophie mit 30 Jahren zur Medizin und studierte in Toulouse, Montpellier und Paris.

Für eine mathematisch-statistische Arbeit erhielt Pinel ein Diplom. Von der Philosophischen Fakultät wurde er 1772 promoviert, von der Medizinischen 1773. 1774 zog er nach Montpelier.[5] Zu seinen akademischen Lehrern dort gehörten unter anderem Paul Joseph Barthez und Gabriel-François Venel.[6] 1778 ging er nach Paris zurück, war dort als Privatlehrer für Mathematik und nebenbei literarisch tätig. Mit der Psychiatrie begann er sich erst ab 1784 zu beschäftigen, nachdem er konsiliarisch in der Privatklinik des Tischlers Jacques Belhomme (1737–1824) mit Geisteskranken in Kontakt gekommen war.[7]

Pinel wandte sich der Psychologie zu und fand besonderes Interesse an den Geisteskrankheiten. 1789 veröffentlichte er einen Artikel über die Behandlung von Geisteskranken. Er erstellte eine genaue Lehre der Krankheitszeichen bei Geisteskrankheiten und gab der Psychiatrie des 19. Jahrhunderts damit eine neue Grundlage. Eines seiner Hauptwerke war die philosophische Nosographie. Sein Bemühen war darauf ausgerichtet, für die einzelnen Krankheiten ein natürliches System aufzustellen. Beeinflusst wurde er in seinen Anschauungen von dem französischen Vitalisten Théophile de Bordeu. Statt Systematik und Philosophie war für Pinel die deskriptive (beschreibende) Beobachtung wichtig.[8] Durch seine Beschreibung der klinischen Entwicklung der verschiedenen psychischen Erkrankungen wurde es möglich, das Gebiet der Psychiatrie in die allgemeine Medizin aufzunehmen. Ferner bewirkte er zwischen 1790 und 1799 eine grundlegende Reform der „Irrenanstalten“ (angebliche[9] Befreiung der Geisteskranken von ihren Ketten) und wies neue Wege in der Behandlung Geisteskranker.

1792 übernahm er (unterstützt durch seine Freunde Cabanis, Jacques-Guillaume Thouret (1746–1794) und Jacques Antoine Cousin (1739–1800)[10]) die Leitung der Anstalt Bicêtre im Südwesten von Paris und begann dort seine psychiatrische Reform. Von 1792 bis 1794 war er dort medicin chef de l’hospice de Bicêtre.[11] Ab 1795 leitete er eine neue Abteilung für geisteskranke Frauen in der Salpêtrière, wo er seine Reform weiterführte. Die „Irrsinnigen“ wurden nun nicht mehr als Zuchthäusler, sondern wie Kranke behandelt – Pinels wohl größtes Verdienst. Dennoch wirft Pinels Handeln auch Kritik auf. Behandlungsmethoden wie eiskalte Duschen oder der Einsatz von Zwangsjacken übten immer noch einen großen Druck auf die psychisch Erkrankten aus, sie wurden nicht so schonend behandelt wie körperlich Kranke. Auch die Integration der psychisch gestörten Menschen in die Gesellschaft wurde von ihm nicht angestrebt.

Später wurde Pinel beratender Arzt des Kaisers, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und schließlich 1804 Ritter der Ehrenlegion. Am 25. Oktober 1826 starb Pinel in Paris an einer Hirnblutung. Nach Pinel ist der Pinelsweg in Hamburg-Barmbek-Süd benannt. Gleiches gilt seit 1960 für den Pinel Point, eine Landspitze der Brabant-Insel in der Antarktis.

Werk

Pinel befreit die Kranken aus der Bicêtre in 1793. Gemälde von Charles Louis Lucien Müller in der Lobby des Académie Nationale de Médecine,[12] Paris

Pinel und sein Schüler Jean-Étienne Esquirol, der sich Pinel 1799 angeschlossen[13] hatte, begründeten die französische Psychiatrietradition im Sinne eines traitement moral, das heißt einem Umgang mit dem Kranken, der gekennzeichnet ist durch politische Freiheit, und die heilenden Kräfte, die in Form einer ursprünglichen „primordialen moralischen Struktur“ in jedem Individuum enthalten sind und die es von außen zu stabilisieren gilt. Dieses Konzept des traitement moral ist jedoch nicht in jeder Hinsicht mit dem der Moralischen Behandlung zu vergleichen, das von England aus in Europa Verbreitung fand und in dem Milde, Zuwendung und Geduld eine wichtige Rolle spielten. Pinel ist dafür bekannt, die Kranken von ihren Ketten befreit zu haben, da er in seinem Traité médico-philosophique sur l’aliénation mentale ou La manie von 1801 diese ablehnte und in der Praxis nur zeitlich begrenzt einsetzte. Diese Zwangsmittel wurden jedoch ersetzt durch Zwangsjacken, in den Mund gebundene Holzbirnen[14] und ähnliche Methoden.[15] Das traitement moral oder auch regime moral genannt, wurde beispielgebend für die Entwicklung der Psychiatrie in Europa. Einige körperliche Behandlungsmethoden muten jedoch aus heutiger Sicht sehr barbarisch an. So setzte Pinel beispielsweise die Drehstuhlbehandlung, das Untertauchen in kaltes Wasser und Hungerkuren zur Erschütterung der Seele und zur Ablenkung von der idee fixe ein. Die seinerzeit noch häufige Anwendung von Brechmitteln und Aderlass wurden von Pinel auf wenige Indikationen eingeschränkt.[16]

Dagegen bemühten sich im Hospiz zu Charenton der Arzt Joseph Gastaldy und der als „régisseur général“ wirkende Ordensmann und Politiker François Simonnet de Coulmier, durch die Anwendung von „moralischen Mitteln“ – insbesondere durch den Einsatz des Theaters als Therapie im Sinne einer Katharsis – die Anwendung von Misshandlungen und Repressionen aus der Behandlung zu verbannen.

Pinel legte einen Grundstein für die Diagnostik in der modernen Psychiatrie, indem er das moderne analytische Denken mit der hippokratischen Tradition verband. Philippe Pinel war als Philanthrop ab 1792 ärztlicher Leiter des Hospice de Bicêtre und später auch des Hôpital de la Salpêtrière. Diese beiden Internierungsanstalten nahmen Verwirrte, Wahnsinnige und Kriminelle auf. Vor den Revolutionstribunalen flüchteten Adlige und Kleriker in diese Anstalten in Paris. – Der gelähmte jakobinische Schreckensmann Couthon inspizierte daher zusammen mit Pinel 1793 die Anstalt Bicêtre, um hier nach verborgenen suspekten Volksfeinden zu suchen. Hier ergab sich der entscheidende Diskurs zwischen beiden, der das Ende der Behandlung psychisch Kranker mit Ketten bedeutete.[15]

Pinel stellte bei seinen Anstaltserfahrungen fest, dass die Bedingungen der Unterbringung die Kranken und ihr Verhalten prägen. Er ist mit dem Bild der Befreiung der Irren von ihren Ketten eng verbunden. Dieser Mythos der Aufklärung wirkt bis in die Gegenwart nach (Eine reale Befreiung von Ketten erfolgte hingegen am Irrenhaus des Würzburger Juliusspitals, wo Anton Müller als Direktor wirkte und zu Beginn des 19. Jahrhunderts „Ketten aber und Peitschen […] entfernte“[17]).

Als mögliche Ursachen von Geisteskrankheiten sah Pinel Vererbung, fehlerhafte soziale Einrichtungen inklusive einer schlechten Erziehung, unregelmäßige Lebensweise, Leidenschaften („spasmodische Passionen“ wie Zorn oder Schreck, schwächende oder bedrückende Passionen wie Kummer, Hass, Furcht und Reue) sowie physische Phänomene wie Alkoholismus, ausbleibende Monatsblutung, Fieber, Wochenbett oder Kopfverletzungen an.[18]

Pinel gilt als Begründer der wissenschaftlichen Psychiatrie. Er klassifizierte die psychiatrischen Erkrankungen im Wesentlichen durch Einteilung in Manie, Melancholie („Délire exclusif sur un objet“), Demenz und (ein als psychologischer Begriff zu verstehender) Idiotismus.[19] Mit seinem Konzept der Manie sans delire brach er mit der Tradition der Aufklärung, psychische Störungen lediglich als Störungen der Verstandestätigkeit zu interpretieren (wie es die Schriften von John Locke und Étienne Bonnot de Condillac nahelegen). Die Fortentwicklung seines Ansatzes ermöglichte der Psychiatrie im 19. Jahrhundert die subtilere Erfassung psychischer Störungen auch ohne das Vorliegen schwerer Verstandesstörungen, z. B. Veränderungen der Stimmung, des Antriebs sowie Störungen, die heute als Persönlichkeitsstörungen oder Neurosen/neurotische Störungen bezeichnet werden.

Sein Lieblingsschüler und von 1810 bis 1826 mit Pinel die Salpétrière leitende Esquirol entwickelte Pinels Einteilung der psychiatrischen Erkrankungen und das Konzept der „Manie ohne Delirium“ weiter zur Monomanielehre.[20]

Film

Das Leben von Philippe Pinel wurde 1945 in dem US-amerikanischen Kurzfilm Stairway to Light beschrieben. Der Film gewann 1946 einen Oscar als bester Kurzfilm. Auch in dem Film Der Wolfsjunge (L’enfant sauvage, 1970) von François Truffaut spielt Pinel – neben Jean Itard, dem späteren Lehrer des Victor von Aveyron – eine Rolle als Diagnostiker des 'wilden Kindes'.

Schriften (Auswahl)

  • Als Übersetzer von William Cullen. First lines of the practice of physic, for the use of students, in the University of Edinburgh. Edinburgh 1781-1783: Band I 1781 (Digitalisat); Band II 1783 (Digitalisat); Band III 1783 (Digitalisat): Institutions de médecine-pratique. P. J. Duplain, Paris 1785 Band I (Digitalisat), Band II (Digitalisat)
  • Observation sur le régime moral qui est le plus propre a retablir, dans certains cas, la raison egares de maniaques. In: Gazette de Santé. Band 2, 1789, S. 13–15.
  • Ellébore en général. In: Encyclopédie méthodique, série Médecine, t. V, 1792,pp. 753-761 (Digitalisat)
  • Nosographie philosophique, ou la méthode de l’analyse appliquée à la médecine. 2 Bände. Paris 1797 Band I (Digitalisat), Band II (Digitalisat); 3. Auflage 1807, Band I (Digitalisat),Band II (Digitalisat),Band III (Digitalisat); 5. Auflage 1813, Band I (Digitalisat), Band II (Digitalisat), Band III (Digitalisat)
    • Johann Matthias Alexander Ecker (Übersetzer). Philosophische Nosographie oder Anwendung der analytischen Methode in der Arzneikunde. Cotta, Tübingen 1799, Band I (Digitalisat); Band II (Digitalisat)
    • D. D. Davis. A treatise on insanity, in which are contained the principles of a new and more practical nosology of maniacal disorders than has yet been offered to the public … Sheffield 1806 (Digitalisat)
  • Recherches et observations sur le traitement moral des aliénés. Paris 1798 (Digitalisat)
  • Rapport fait à l’École de médecine de Paris, sur la clinique d’inoculation, le 29 fructidor, an 7 (1799). (Digitalisat)
  • Traité médico-philosophique sur l’aliénation mentale ou la manie. Paris An IX 1801 (Digitalisat); 2. überarbeitete und ergänzte Auflage 1809 (Digitalisat)
    • Philosophisch-medicinische Abhandlung über Geistesverirrungen oder Manie. Mit Figuren, welche die Formen des Schedels, und Abbildungen der Wahnsinnigen darstellen. Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Michael Wagner. Schaumburg, Wien 1801 (Digitalisat)
  • La médecine clinique rendue plus précise et plus exacte par l’application de l’analyse: recueil et résultat d’observations sur les maladies aigües, faites à la Salpêtrière. Paris 1802. (Digitalisat)
  • Jurisprudence médicale. Résultats d’observations pour servir de base aux rapports juridiques (ohne Ort- und Zeit-Angaben) [1817] (Digitalisat)

Literatur

  • Henry E. Sigerist: Große Ärzte. Lehmann, München 1932.
  • Kurt Kolle (Hrsg.): Große Nervenärzte. Band 1, Thieme, Stuttgart 1956.
  • Walther H. Lechler: Philippe Pinel. Seine Familie, seine Jugend- und Studienjahre 1745–1778. Unter Verwendung zum Teil noch unveröffentlichter Dokumente. Universitätsinstitut für Geschichte der Medizin, München 1959.
  • Claus BernetPinel, Philippe (1745–1826). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 37, Bautz, Nordhausen 2016, ISBN 978-3-95948-142-7, Sp. 831–851.
  • Magdalena Frühinsfeld: Anton Müller. Erster Irrenarzt am Juliusspital zu Würzburg: Leben und Werk. Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie bis Anton Müller. Medizinische Dissertation Würzburg 1991, S. 9–80 (Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie) und 81–96 (Geschichte der Psychiatrie in Würzburg bis Anton Müller), hier: S. 67–80 (Pariser Schule).
Commons: Philippe Pinel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang U. Eckart: Geschichte der Medizin, 6. Aufl. 2009, Springer Medizin Verlag Heidelberg, Pariser klinische Schule S. 193–195; Geschichte der Medizin 2009 Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, 7. Aufl. Springer Lehrbuch, Berlin, Heidelberg, S. 175–178. Geschichte, Theorie und Ethik Medizin 2013
  2. Wolfgang U. Eckart und Christoph Gradmann: Ärztelexikon. Von der Antike bis zur Gegenwart, 1. Aufl. 1995 C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung München, 2. Aufl. 2001, 3. Aufl. 2006, Springer Verlag Heidelberg, Berlin, New York, Eintrag Philippe Pinel geschrieben von Ingrid Kästner. Ärztelexikon 2006
  3. Wolfgang U. Eckart: Illustrierte Geschichte der Medizin. Von der französischen Revolution bis zur Gegenwart, Ausgabe 1+2 Springer Berlin, Heidelberg 2011, Pariser klinische Schule, Philippe Pinel S. 39–43. Illustrierte Geschichte der Medizin 2011
  4. Magdalena Frühinsfeld: Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie bis Anton Müller. 1991, S. 70 f.
  5. Barbara I. Tshisuaka: Pinel, Philippe. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1163 f.
  6. Magdalena Frühinsfeld: Anton Müller. Erster Irrenarzt am Juliusspital zu Würzburg: Leben und Werk. Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie bis Anton Müller. Medizinische Dissertation Würzburg 1991, S. 9–80 (Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie) und 81–96 (Geschichte der Psychiatrie in Würzburg bis Anton Müller), S. 68 f.
  7. Magdalena Frühinsfeld: Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie. 1991, S. 68 f.
  8. Werner Leibbrand, Annemarie Wettley: Der Wahnsinn. Geschichte der abendländischen Psychopathologie. Alber, Freiburg im Breisgau und München 1961 (= Orbis Academicus, II, 12), S. 658.
  9. Magdalena Frühinsfeld: Kurzer Abriß der Psychiatrie. In: Anton Müller. Erster Irrenarzt am Juliusspital zu Würzburg: Leben und Werk. Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie bis Anton Müller. Medizinische Dissertation Würzburg 1991, S. 9–80 (Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie) und 81–96 (Geschichte der Psychiatrie in Würzburg bis Anton Müller), S. 69–75.
  10. www.em-consulte.com.
  11. Klaus Dörner: Bürger und Irre. 2. Auflage. 1984, S. 138.
  12. academie-medecine.fr
  13. Magdalena Frühinsfeld: Kurzer Abriß der Psychiatrie. In: Anton Müller. Erster Irrenarzt am Juliusspital zu Würzburg: Leben und Werk. Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie bis Anton Müller. Medizinische Dissertation Würzburg 1991, S. 9–80 (Kurzer Abriß der Geschichte der Psychiatrie) und 81–96 (Geschichte der Psychiatrie in Würzburg bis Anton Müller), S. 75.
  14. Magdalena Frühinsfeld: Kurzer Abriß der Psychiatrie. 1991, S. 74.
  15. a b Klaus Dörner: Bürger und Irre. Zur Sozialgeschichte und Wissenschaftssoziologie der Psychiatrie. [1969] Fischer Taschenbuch, Bücher des Wissens, Frankfurt / M 1975, ISBN 3-436-02101-6; S. 160
  16. Bangen, Hans: Geschichte der medikamentösen Therapie der Schizophrenie. Berlin 1992, S. 15 ISBN 3-927408-82-4
  17. Anton Müller: Bemerkungen über die bisher gerühmtesten empirischen Mittel in psychichen Krankheiten. In: Zeitschrift für Anthropologie. Band 1, 1823, Heft 1, S. 197–227, hier S. 212.
  18. Erwin Heinz Ackerknecht: Kurze Geschichte der Psychiatrie. Stuttgart 1967, ISBN 3-432-80043-6, S. 42.
  19. Werner Leibbrand, Annemarie Wettley: Der Wahnsinn. Geschichte der abendländischen Psychopathologie. Verlag Karl Alber, Freiburg/ München 1961 (= Orbis academicus. Band II/12), ISBN 3-495-44127-1, S. 420 f.
  20. Magdalena Frühinsfeld: Kurzer Abriß der Psychiatrie. 1991, S. 75 und 77 f.

Read other articles:

Artur da Costa e Silva Presiden Brasil ke-30Masa jabatan15 Maret 1967 – 31 Agustus 1969Wakil PresidenPedro Aleixo PendahuluHumberto de Alencar Castelo BrancoPenggantiJunta Militer Informasi pribadiLahir3 Oktober 1902Taquari, Rio Grande do SulMeninggal17 Desember 1969(1969-12-17) (umur 67)Rio de Janeiro, Rio de JaneiroKebangsaanBrasilPartai politikNoneSunting kotak info • L • B Artur da Costa e Silva, dilafalkan. IPA: [ax'tux dɐ 'kɔstɐ i 'siwvɐ], (3 Oktob...

 

Ini adalah nama Mandailing, marganya adalah Nasution. Jafar Sukhairi Nasution Bupati Mandailing Natal ke-4PetahanaMulai menjabat 22 Juli 2021PresidenJoko WidodoGubernurEdy RahmayadiWakilAtikah Azmi Utammi PendahuluDahlan Hasan NasutionPenggantiPetahanaWakil Bupati Mandailing Natal ke-3Masa jabatan30 Juni 2016 – 30 Juni 2021PresidenJoko WidodoGubernurTengku Erry NuradiEdy RahmayadiBupatiDahlan Hasan Nasution PenggantiAtikah Azmi UtammiWakil Ketua DPRD Kabupaten Mandailin...

 

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Januari 2023. Artikel ini tidak memiliki referensi atau sumber tepercaya sehingga isinya tidak bisa dipastikan. Tolong bantu perbaiki artikel ini dengan menambahkan referensi yang layak. Tulisan tanpa sumber dapat dipertanyakan dan dihapus sewaktu-waktu.Cari sumber:...

Ini adalah nama Korea; marganya adalah Seo. HyelinNama asal서혜린LahirSeo Hye-linAugust 23, 1993Gwangju, Korea SelatanAlmamaterUniversitas Putri DongdukPekerjaanPenyanyiKarier musikGenreK-popInstrumenVokalTahun aktif2012–sekarangLabelBanana Culture EntertainmentArtis terkaitEXIDNama KoreaHangul서혜린 Hanja徐慧潾 Alih AksaraSeo Hye-linMcCune–ReischauerSŏ Hyelin Seo Hye-lin (Hangul: 서혜린; lahir 23 Agustus 1993),[1] yang lebih dikenal sebagai Hyelin, adalah seoran...

 

Oryx Afrika Timur Oryx beisa O. b. beisa (female)Taman Nasional Awash, EthiopiaStatus konservasiGentingIUCN15571 TaksonomiKerajaanAnimaliaFilumChordataKelasMammaliaOrdoArtiodactylaFamiliBovidaeGenusOryxSpesiesOryx beisa (Rüppell, 1835) Tata namaProtonimAntilope beisa SubspeciesO. b. beisaO. b. callotisDistribusiEast African oryx range.[1] lbs Oryx Afrika Timur (Oryx beisa) adalah sebuah spesies antelop dari Afrika Timur. Ini memiliki dua subspesies: beisa oryx (Oryx beisa beisa) yang...

 

Election For related races, see 1980 United States gubernatorial elections. 1980 New Hampshire gubernatorial election ← 1978 November 4, 1980 1982 →   Nominee Hugh Gallen Meldrim Thomson Jr. Party Democratic Republican Popular vote 226,436 156,178 Percentage 58.96% 40.67% County results Municipality resultsGallen:      40–50%      50–60%      60–70%      70...

Pemberontakan TrunajayaPertempuran antara tentara VOC dan Trunajaya, digambarkan di sebuah buku cerita Belanda tahun 1890.Tanggal1674–1680 (peperangan utama); Pemberontakan Pangeran Puger hingga 1681LokasiPulau Jawa (sekarang bagian Indonesia)Hasil Kemenangan Mataram dan VOCPihak terlibat Kesultanan Mataram Dibantu oleh: Pasukan Ponorogo Perusahaan Hindia Timur Belanda (VOC) Pasukan pemberontak Pasukan dari Makassar Pengklaim tandingan terhadap takhta Mataram (setelah 1677)Tokoh dan pemimpi...

 

This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Speaker of the House of Representatives Japan – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (August 20...

 

 Bene protetto dall'UNESCOGrande île, nel centro di Strasburgo Patrimonio dell'umanità TipoCulturali Criterio(i) (ii) (iv) PericoloNon in pericolo Riconosciuto dal1988 Scheda UNESCO(EN) Strasbourg – Grande île(FR) Scheda Manuale Cattedrale di Notre-Dame Palazzo dei Rohan visto dal fiume Ill Piazza della Cattedrale e la Maison Kammerzell (a destra) La Grande Île (Grande isola), la più centrale e caratteristica isola di Strasburgo, costituisce il centro storico della città ed ...

María Inés Álbum de estudio de María Inés GuerraPublicación 2003Grabación Ciudad de México Los Ángeles EspañaGénero(s) Pop, Dance-Pop, Balada.Formato CDDuración 31:50Discográfica BMG-AriolaProductor(es) Eduardo Posada Max di Carlo Carlos Lara Celso Junior Pepe Morán Sencillos de María Inés «A través de tu recuerdo»[1]​Publicado: 2003 [editar datos en Wikidata] María Inés —es el álbum de estudio debut de la cantante mexicana María Inés Guerra. Éste fu...

 

Hindu rite of passage marking first outing Part of a series onHinduism Hindus History OriginsHistorical Hindu synthesis (500/200 BCE–300 CE) History Indus Valley Civilisation Historical Vedic religion Dravidian folk religion Śramaṇa Tribal religions in India Traditional Itihasa-Purana Epic-Puranic royal genealogies Epic-Puranic chronology Traditions Major traditions Shaivism Shaktism Smartism Vaishnavism List Deities Trimurti Brahma Vishnu Shiva Tridevi Saraswati Lakshmi Parvati Other ma...

 

Early pioneer of antiseptic procedures Semmelweis redirects here. For the films, see Semmelweis (1940 film) and Semmelweis (1952 film). The native form of this personal name is Semmelweis Ignác Fülöp. This article uses Western name order when mentioning individuals. Ignaz SemmelweisSemmelweis, aged 42 in 1860, photograph by Borsos and DoctorBornSemmelweis Ignác Fülöp(1818-07-01)1 July 1818Buda, Hungary, Austrian Empire(now Budapest, Hungary)Died13 August 1865(1865-08-13) (aged ...

American historian and politician (1862–1927) Albert BeveridgeBeveridge, 1922United States Senatorfrom IndianaIn officeMarch 4, 1899 – March 3, 1911Preceded byDavid TurpieSucceeded byJohn W. Kern Personal detailsBornAlbert Jeremiah Beveridge(1862-10-06)October 6, 1862Highland County, Ohio, U.S.DiedApril 27, 1927(1927-04-27) (aged 64)Indianapolis, Indiana, U.S.Political partyRepublican (before 1912, 1920–1927)Progressive (1912–1920)Spouses Katherine Langsdale ​ ...

 

French politician (1754–1840) This article relies largely or entirely on a single source. Relevant discussion may be found on the talk page. Please help improve this article by introducing citations to additional sources.Find sources: Jean Baptiste Noël Bouchotte – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (February 2012) Jean Baptiste Noël Bouchotte11th Minister of WarIn office4 April 1793 – 20 April 1794Preceded byPierre Henri Hélène Marie ...

 

هذه المقالة يتيمة إذ تصل إليها مقالات أخرى قليلة جدًا. فضلًا، ساعد بإضافة وصلة إليها في مقالات متعلقة بها. (مايو 2016)   لمعانٍ أخرى، طالع مؤشر (توضيح). في المملكة المتحدة، يستخدم مؤشر أسعار التجزئة (بالإنجليزية:Retail Prices Index أو Retail Price Index[1] (RPI) لقياس التضخم الاقتصادي حيث ...

SamsøNegara asalDenmarkSumber susuSapiDipasteurisasiYaTeksturKerasKadar lemak45%Waktu pematangan3 bulanSertifikasiTidak[1] Peta pulau Samsø, daerah asal keju Samsø. Samsø adalah keju Denmark yang dibuat dengan menggunakan susu sapi yang dipasteurisasi.[1] Keju ini dinamakan dari sebuah pulau di Baltik, di antara Funen dan Seeland.[1] Keju Samsø pertama kali dibuat oleh para pembuat keju dari Swiss pada abad ke-19.[1][2] Kerajaan Denmark mengundang ...

 

Electrochemical deviceGalvanic cell with no cation flow A galvanic cell or voltaic cell, named after the scientists Luigi Galvani and Alessandro Volta, respectively, is an electrochemical cell in which an electric current is generated from spontaneous oxidation–reduction reactions. A common apparatus generally consists of two different metals, each immersed in separate beakers containing their respective metal ions in solution that are connected by a salt bridge or separated by a porous mem...

 

Cet article est une ébauche concernant une compétition de football et la Serbie. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les recommandations des projets correspondants. Prva liga Srbije Généralités Sport Football Création 2006 Lieu(x) Serbie Participants 16 à 20 selon les éditions Statut des participants Professionnels Site web officiel prvaliga.rs Hiérarchie Hiérarchie 2e niveau Niveau supérieur SuperLiga (D1) Niveau inférieur Srpska...

You can help expand this article with text translated from the corresponding article in Vietnamese. (March 2009) Click [show] for important translation instructions. View a machine-translated version of the Vietnamese article. Machine translation, like DeepL or Google Translate, is a useful starting point for translations, but translators must revise errors as necessary and confirm that the translation is accurate, rather than simply copy-pasting machine-translated text into the English ...

 

American politician (1920–2011) Bruce Sundlun71st Governor of Rhode IslandIn officeJanuary 1, 1991 – January 3, 1995LieutenantRoger N. BeginRobert WeygandPreceded byEdward D. DiPreteSucceeded byLincoln Almond Personal detailsBornBruce George Sundlun(1920-01-19)January 19, 1920Providence, Rhode Island, U.S.DiedJuly 21, 2011(2011-07-21) (aged 91)Jamestown, Rhode Island, U.S.Political partyDemocraticSpouses Madeleine Eisner Schiffer Gimbel ​ ​(m. 19...