1907 beteiligte sich Türoff erstmals an Kunstausstellungen im Städtischen Kunstmuseum Villa Obernier in Bonn, in dessen Verwaltungsrat ihn seine Bonner Künstlerkollegen 1908 wählten. Dort fungierte er außerdem als sachverständiger Juror für „Ausstellungsbeschickungen“. Als Mitglied der Bonner Künstler-Vereinigung 1914 setzte er mit seinen Mitstreitern bei der Stadt Bonn durch, dass die Künstlervereinigung in der Villa Obernier auch eigene Ausstellungen organisieren durfte.
1914 zog Türoff in das Lippesche Landhaus nach Oberkassel, wo er sich ein Atelier einrichtete und zu einem der gefragtesten Porträtisten des Bonner Raums avancierte. Bis zum Anfang der 1930er Jahre lebte er dort.[7] In den Jahren 1920–1925, 1928, 1929 und 1931 stellte Türoff auf Frühjahrs- und Herbstausstellungen in der Villa Obernier aus.
Anfang der 1930er Jahre zog sich Türoff aus der Bonner Künstler-Vereinigung 1914, die durch den Rheinischen Expressionismus eine neue künstlerische Tendenz erhalten hatte, zurück und beendete seine Mitgliedschaft.
Türoffs Bildnismalerei entwickelte sich vom Naturalismus und Post-Impressionismus zu einem Realismus, der von der Neuen Sachlichkeit geprägt war. Vor der Herstellung eines Porträts legte Türoff Wert darauf, die Lebensumgebung der Dargestellten kennenzulernen und Bestandteile davon in die Bildnisse einfließen zu lassen. So lebte er 1936 etwa für einige Wochen auf dem Familiengut von Georg von Heydebrand und der Lasa (1889–1964) in Klein Tschunkawe (1936–1945: Preußenfeld) bei Militsch, Provinz Niederschlesien, um ihn und dessen Gemahlin Sigrid, geborene Gräfin von Waldersee (1895–1976), in Einzelgemälden zu porträtieren.
↑Christian Frommert (Redaktion), Peter Gerlach (Hrsg.): Kunstvereins-Menue. Zahlen, Listen und Dokumente zu Personen, Ausstellungen, Künstlern, Jahresgaben. Institut für Kunstgeschichte der RWTH Aachen, Aachen 1989, S. 60 (PDF)
↑Paul Türoff (*1873), Suchergebnis im Portal artist-info.com, abgerufen am 4. September 2020
↑Joachim Arlt: Das Lippesche Landhaus Bonn-Oberkassel. Krämer, Stuttgart 1982, ISBN 978-3-78281-474-4, S. 112