Paul Alfred Alsberg war ein Sohn von Alfred Alsberg und Helene Weinberg. Sein Elternhaus lag in Wuppertal, Roonstraße 22. Nach dem Abitur 1937 auf dem WuppertalerCarl-Fuhlrott-Gymnasium, das er als einer der letzten jüdischen Schüler besuchte, begann Alsberg ein Studium am Breslauer Rabbinerseminar. Nach den Novemberpogromen 1938 wurde er für zwei Monate im Konzentrationslager Buchenwald interniert. Nach schwerer Krankheit und Erhalt einer Ausreiseerlaubnis emigrierte er 1939 gemeinsam mit seiner zukünftigen Frau Betti Keschner nach Palästina. Dort lernte er auch Else Lasker-Schüler kennen.
Alsberg arbeitete von 1949 bis 1957 als Oberassistent am Zionistischen Zentralarchiv und leitete von 1957 bis 1971 das Israelische Nationalarchiv.
Alsberg war Autor vieler Publikationen und gilt als Wegbereiter der deutsch-jüdischen Verständigung. Er war Mitglied und später Ehrenmitglied der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft.
In unmittelbarer Nähe zu seinem Elternhaus im Briller Viertel hat seine Heimatstadt Wuppertal nach ihm einen Platz Paul-Alsberg-Platz benannt.
Literatur
Robert Jütte: Die Emigration der deutschsprachigen „Wissenschaft des Judentums“ : die Auswanderung jüdischer Historiker nach Palästina 1933 - 1945. Stuttgart : Steiner 1991
Alsberg-Alssur, Paul Avraham, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur, 1980, S. 12
Anne Betten; Miryam Du-nour (Hrsg.): Wir sind die Letzten. Fragt uns aus : Gespräche mit den Emigranten der dreissiger Jahre in Israel. Mitarbeit Kristine Hecker, Esriel Hildesheimer. Gerlingen : Bleicher, 1996, S. 437
Elischewa German: Wir wollen trotzdem Ja zum Leben sagen. Books on Demand, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7357-4103-5, S.97 (Vorschau in der Google-Buchsuche).