Paavo Juho Hynninen, der aus einer Bauernfamilie stammte, absolvierte nach dem Schulbesuch in Kuopio ein Studium an der Universität Helsingfors. Er war danach zwischen 1909 und 1915 Lehrer für Wirtschafts- und Handelsgeographie an der Handelsschule sowie zugleich von 1910 bis 1911 Lehrer an der Landwirtschaftsschule in Helsingfors. Des Weiteren wurde er 1913 Vorsitzender des Studentenwerks und zwischen 1913 und 1916 Kurator der finnischsprachigen Studentenorganisation Savolainen osakunta (SavO). 1915 beendete er seiner Lehrerlaufbahn und war daraufhin von 1915 bis 1917 Chefredakteur der TageszeitungUusi Suometar. Während des Ersten Weltkrieges war er Mitglied der Konstitutionellen Partei und vertrat diese bis zu seiner Ablösung durch Eino Suolahti im Aktiven Komitee (Aktiivinen komitea). Er war zwischen 1916 und 1918 Geschäftsführer der Druckerei der Finnischen Literaturgesellschaft SKS (Suomalaisen Kirjallisuuden Seura) sowie von 1917 bis 1922 Geschäftsführer von Luottopankki Oy.
Am 29. November 1957 wurde Paavo Hynninen als Außenminister (Ulkoasiainministeri) in das Kabinett von Fieandt berufen und übte dieses Amt vom 26. April bis zum 29. August 1958 auch im Kabinett Kuuskoski aus.[1][2][3] Er trat am 29. August 1958 zurück, einen Tag vor Ausbruch der Nachtfrostkrise (yöpakkaskriisi).[4]
↑Die Nachtfrostkrise war eine politische Krise in den sowjetisch-finnischen Beziehungen im Herbst 1958. Sie entstand aus der Unzufriedenheit der Sowjets mit der finnischen Innenpolitik und insbesondere mit der Zusammensetzung der dritten Regierung, die unter Ministerpräsident Karl-August Fagerholm gebildet werden sollte. Infolge der Krise zog die Sowjetunion ihren Botschafter aus Helsinki zurück und übte Druck auf die finnische Regierung aus, zurückzutreten. Die Krise erhielt ihren Namen von Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, der erklärte, die Beziehungen zwischen den Ländern seien einem „Nachtfrost“ ausgesetzt.