P&I Personal & Informatik

P&I Personal & Informatik AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1968 als D.O.S. Data Organisation Service GmbH
Sitz Wiesbaden, Deutschland
Leitung Vasilios Triadis (Vorstandsvorsitzender)
Carlo Pohlhausen
Remco van Dijk
Sven Ekerdt
Christian Rhein
Bernd Manke
Mitarbeiterzahl 522
Umsatz 248,3 Mio. Euro
Branche Softwareentwicklung
Website www.pi-ag.com
Stand: 21. Juni 2024

Die P&I Personal & Informatik AG (kurz: P&I AG) ist ein deutsches Unternehmen, das Software-Entwicklung und IT-Dienstleistungen für das Personalwesen in Unternehmen und Behörden anbietet. Die Gesellschaft war von 1999 bis 2014 an der Frankfurter Börse im Prime Standard notiert.

Unternehmensgeschichte

P&I Firmenzentrale Wiesbaden

Den Ursprung des Unternehmens bildete die 1968 von Egbert Becker gegründete D.O.S. Data Organisation Service GmbH, die mit der Software DOSLIB.LOGA ein Gehaltsabrechnungssystem für IBM-Großrechner anbot. Aus ihr entstand 1993 die P&I Personal & Informatik GmbH, die sich auf die Entwicklung einer Lohn- und Gehaltsabrechnungssoftware für den PC konzentrierte. Diese wurde 1995 unter dem Namen LOGA®2001 veröffentlicht und basierte auf einer Client/Server-Architektur mit der Programmiersprache C++.

Das Unternehmen wurde 1998 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ging ein Jahr später an die Börse. Neben der Entgelt- und Reisekostenabrechnung umfasste das Produktportfolio der P&I AG zu diesem Zeitpunkt die in das System integrierten Personalmanagement-Module für Bewerbermanagement, Seminarverwaltung, Personalentwicklung, Personalkostenhochrechnung, Stellenplanung, Personalakte und Mitarbeiterbeurteilung.

2001 eröffnete das Unternehmen ein internationales Entwicklungszentrum in Bratislava (Slowakei), in dem die Länderversionen von P&I LOGA für die Schweiz, Österreich, Tschechien, die Slowakei und die Niederlande entwickelt werden.

Die Produktpalette wurde 2002 um das webbasierte Mitarbeiter- und Führungskräfteportal P&I HCM erweitert. 2005 folgte die Integration des Zeitmanagements, wodurch P&I fortan eine Gesamtlösung für sämtliche Teilbereiche der Personalarbeit lieferte: Entgeltabrechnung, Personalmanagement und Zeitmanagement.

Mit der Eröffnung des Entwicklungsstandorts Žilina führte P&I 2008 die europäische Expansion weiter voran, und seit der Übernahme der GRONEMEYER Gesellschaft für Datentechnik, EDV und Organisationsberatung 2009 verfügt das Software-Unternehmen über eine Stand-Alone-Lösung rund um Zeitwirtschaft, Zutrittskontrolle und Workforce-Management.

2012 übernahm die P&I AG in Thalwil, Schweiz, die Aktien der Davoser Mirus Software AG, dem Marktführer von HR-Software in der Schweizer Hotel-, Gastro- und Touristikbranche. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung begann die P&I schon frühzeitig mit dem Aufbau einer neuen Produktlinie. Diese umfasst das Employee-Self-Service-System P&I LOGA3, das HR-Expertensystem P&I LOGA (web) sowie den Wissenspool P&I HR-BIGDATA. Ergänzt werden diese Bestandteile durch die weiteren Module P&I Bewerber3, P&I Doku3, P&I Talent3 und P&I Seminar3. All diese Software-Komponenten sind inzwischen Teil der vollintegrierten HR-Plattform P&I LogaAll-in, die das gesamte Produktportfolio der P&I in sich vereint und dem Konzept von Software-as-a-Service folgt. Das Ziel ist dabei die Standardisierung und Automatisierung von HR-Prozessen, wodurch die Personalabteilungen merklich entlastet und die Mitarbeiter und Führungskräfte vermehrt in den Vordergrund gerückt werden sollen.

P&I eröffnete 2015 den ersten außereuropäischen Entwicklungsstandort im Silicon Valley, Kalifornien, sowie 2017 ein Entwicklungszentrum in Ioannina, Griechenland. 2018 feierte das Unternehmen sein 50-jähriges Bestehen und schloss zugleich die umfassenden Renovierungsmaßnahmen an der Wiesbadener Firmenzentrale ab.

Wechselnde Eigentümer

Der Private Equity Investor The Carlyle Group (NASDAQ: CG) übernahm 2004, nachdem sich die Unternehmensgründer in den Ruhestand verabschiedeten, die P&I AG durch ein freundliches Übernahmeangebot.[1] 2013 erfolgte die Weiterveräußerung in einem sog. secondary Investment an das Private Equity Unternehmen HgCapital.[2] Nach drei Jahren trennt sich HgCapital von der Anteilsmehrheit, blieb aber weiterhin als Minderheitsaktionärin beteiligt.[3] Die Mehrheit wurde durch das Private Equity Unternehmen Permira erworben, das auch schon in das Softwareunternehmen TeamViewer investiert hatte.[4] Ende 2019 kam es zu einem erneuten Investorenwechsel, sodass seitdem Hg Saturn die Mehrheit an der Personal & Informatik AG hält.[5]

Organisationsstruktur und Kennzahlen

Das Unternehmen ist an insgesamt 17 Standorten vertreten. Hauptsitz ist Wiesbaden (Hessen). Bundesweit ist P&I mit weiteren Geschäftsstellen in Hamburg, Iserlohn, Berlin, Bochum und Fockbek vertreten. Im Ausland unterhält P&I Standorte in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, der Slowakei sowie Griechenland.

Im Geschäftsjahr 2020/21 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 151,8 Mio. Euro und beschäftigte rund 538 Mitarbeitende.[6]

2012 stand P&I mit 55,9 Mio. EUR Umsatz auf Platz 24 der Lünendonk-Liste der größten Standard-Software-Unternehmen in Deutschland.[7]

Einzelnachweise

  1. P&I erhält mit The Carlyle Group einen neuen Mehrheitsaktionär / Freundliches Übernahmeangebot zu 7,40 Euro je Aktie. presseportal.de, 18. Juni 2004, archiviert vom Original am 29. April 2018;.
  2. The Carlyle Group to Sell P&I Personal & Informatik AG to HgCapital. The Carlyle Group, abgerufen am 29. April 2018 (englisch).
  3. Permira übernimmt P&I Software von HG Capital. (finance-magazin.de [abgerufen am 29. April 2018]).
  4. Permira kauft Mehrheit an P&I Personal & Informatik. In: Manager Magazin. (manager-magazin.de [abgerufen am 29. April 2018]).
  5. P&I AG - Hg Saturn übernimmt den Anbieter cloudbasierter HR-Software P&I von Permira. Abgerufen am 3. Mai 2021.
  6. P&I AG - Über P&I. Abgerufen am 30. August 2021.
  7. Top 25 der Standard-Software-Unternehmen in Deutschland 2012 (PDF; 218 kB), Lünendonk GmbH, Stand: 16. Mai 2013.