Otto Loening war der Sohn des Geheimen Justizrates und Professors der RechtswissenschaftEdgar Loening und dessen Frau Kaethe geborene Goetze. Er besuchte das Stadtgymnasium in Halle und legte dort Ostern 1900 das Abitur ab. Anschließend studierte er in Halle, Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften und Geschichte. Nach dem Referendarexamen am königlichen Oberlandesgericht im November 1903 war er als Referendar am Amtsgericht Delitzsch und am Landgericht Halle tätig. Im Sommer 1905 wurde er mit der Arbeit „Das Testament im Gebiet des Magdeburger Stadtrechtes“ promoviert und war ab 1908 Gerichtsassessor in Delitzsch und ab 1909 in Danzig. Dort wurde er 1913 zum Amtsrichter ernannt.
1920 wurde er zum Mitglied des Danziger Staatsrates ernannt und später im Jahr in die Verfassunggebende Versammlung gewählt, die sich in den ersten Volkstag umwandelte. Im Volkstag war er Vizepräsident, bis er 1923 mit dem Ende der Wahlperiode ausschied. Er war zunächst Fraktionsmitglied der liberalen Deutschdemokratischen Partei (DDP), später durch Fraktionsumbildungen der Deutschen Partei für Fortschritt und Wirtschaft sowie der Liberalen Vereinigung.
1943 lebte er in Berlin-Lichterfelde in der Schillerstraße 21.[2] Mindestens zwischen 1946 und 1950 war er Vizepräsident des Oberlandesgerichts Halle und lebte dort in der Händelstraße 28.[3][4]
Veröffentlichungen
Er war Autor einer Vielzahl juristischer Werke. Er war Herausgeber bis Ende 1935 der „Danziger juristischen Monatsschrift“ und der Reihe „Danziger Staats- und völkerrechtliche Schriften“
Das Testament im Gebiet des Magdeburger Stadtrechtes, 1906
Grunderwerb und Treuhand in Lübeck, 1907
Kommentar zur Hinterlegungsordnung v. 21. April 1913 unter Einarbeitung d. Ausführungsvorschriften u. d. Übergangsbestimmungen v. 5. Febr. 1914
Verfassung und Verwaltungsorganisation in Lübeck, Bremen und Hamburg, 1919
Loening, Otto, in: Hans Bergemann, Simone Ladwig-Winters: Richter und Staatsanwälte jüdischer Herkunft in Preußen im Nationalsozialismus: eine rechtstatsächliche Untersuchung. Eine Dokumentation. Köln: Bundesanzeiger-Verlag, 2004, S. 246
Einzelnachweise
↑Heiratsregister des Standesamtes Halle-Nord Nr. 265/1909 (kostenpflichtig online bei Ancestry).
↑Der Magistrat der Stadt Halle (Saale) (Hrsg.): Hallisches Adressbuch 1946/1947, I. Teil, S. 249. Mitteldeutsche Verlags-Gesellschaft, Halle (Saale) 1946; abgerufen am 17. Mai 2020.
↑Der Rat der Landeshauptstadt Halle (S.): Adressbuch der Landeshauptstadt Halle 1950, Teil I, S. 322. Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle (Saale) 1950; abgerufen am 17. Mai 2020.