Der Olivier-Krokus ist ein ausdauernder Knollen-Geophyt, der Wuchshöhen von 5 bis 10 Zentimeter erreicht. Die Knolle besitzt keinen langen Hals aus toten Niederblättern. Die 1 bis 4 (selten 5) Blätter sind 2 bis 5 (selten 1,5 bis 7) Millimeter breit, meist flaumig behaart und eher ausgebreitet als aufrecht. Die zwei Hochblätter sind ungefähr gleich groß. Die Blüten sind leuchtend orangegelb gefärbt, manchmal sind sie auch blassgelb. Die Perigonzipfel messen 15 bis 35 × 4 bis 12 Millimeter. Die Narbe weist 6 bis 15 Äste auf.
Der Olivier-Krokus kommt in Mazedonien, Südost-Rumänien, Süd-Bulgarien, Albanien, Griechenland sowie der West- und Zentral-Türkei vor. Die Art wächst auf offenen Felsrasen und in lockeren Gehölzen in Höhenlagen von 150 bis 1400 Meter vor.
Systematik
Es werden 3 Unterarten des formenreichen Crocus olivieri unterschieden:
Crocus olivieri subsp. olivieri (Syn.: Crocus suterianusHerb., Crocus aucheriBoiss.): Die Knollenhülle ist häutig oder parallelfaserig. Die Griffel sind sechsästig. Die Perigonzipfel besitzen außen keine Streifen. Die Unterart kommt auf der Balkanhalbinsel und in der Türkei vor.
Crocus olivieri subsp. balansae(J.Gay ex Baker) B.Mathew: Die Knollenhülle ist häutig oder parallelfaserig. Die Griffel sind 12- bis 15-ästig. Die Unterseite der Perigonzipfel ist meist braunpurpur gestreift oder überlaufen. Diese Unterart kommt in der West-Türkei, auf Chios und auf Samos in Höhenlagen von 450 bis 1000 Meter vor. Manche Autoren sehen sie aber für eine eigenständige Art an: Crocus balansaeJ.Gay ex Maw.[2]
Crocus olivieri subsp. istanbulensisB.Mathew: Die Knollenhülle ist grobfaserig, an der Knollenspitze sind die Fasern schwach vernetzt. Diese Unterart kommt in der Nordwest-Türkei in der Provinz Istanbul in Höhenlagen von 150 bis 170 Meter vor. Manche Autoren sehen sie aber für eine eigenständige Art an: Crocus istanbulensis(B.Mathew) Ruksans.[2]
Nutzung
Der Olivier-Krokus wird selten als Zierpflanze für Steingärten und Rabatten genutzt.
Literatur
Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
↑ abCrocus olivieri. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 23. Juli 2018.