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Oliv ist eine Sammelbezeichnung für Farben und umfasst mehrere Farbtöne, die auf dem Farbkreis zwischen Rot und Grün liegen. Meist benennt „Oliv“ ein abgedunkeltes Grün oder Gelbgrün. Der Duden beschreibt „oliv“ als „die Farbe der noch nicht ganz reifen Olive aufweisend; von stumpfem, bräunlichem Gelbgrün“.[1]
Olivgrün bezeichnet einen grünen Farbton, dessen Helligkeit je nach zugrundeliegendem Farbsystem sehr unterschiedlich ausfällt. Als RAL-Farbe mit der Nummer 6003 ist es ein gelbliches Dunkelgrün, als Webfarbe mit dem Code #50533c ein wesentlich helleres Gelbgrün (vgl. Abschnitt Webfarben).
Olivgelb ist ein grünlicher Gelb- bzw. Beigeton. Als RAL-Farbe trägt es die Nummer 1020. Im Duden ist olivbraun aufgenommen.
Die Farbbezeichnung „Oliv“ stammt vom lateinischen Begriff oliva, der sowohl den Olivenbaum als auch dessen Frucht, die Olive, bezeichnet. Sie ist an die Farbe unreifer, d. h. grüner Oliven angelehnt.
In der Praxis lässt sich Oliv in seinen Nuancen durch subtraktive Farbmischung mit unterschiedlichen Farbmitteln erzielen. Das Abtönen von Gelb mit Violett, aber auch die Kombination von Grün und Orange führt zu oliven Farbtönen, solange der Anteil der kalten Farben überwiegt. Oliv ist eine getrübte Farbe, die sich nicht mit zwei Primärfarben mischen lässt, und wird deshalb als Tertiärfarbe bezeichnet.
RAL-Farbsystem
Olivgrün und Farben, deren Namen auf „-oliv“ enden, gehören im RAL-Farbsystem zu den Grüntönen.[2] Die Gruppe der Olivtöne nach RAL umfasst Farben, deren relative Helligkeiten unter 30 % liegen und deren Sättigung im HSV-Farbraum zwischen 6 % (Schwarzoliv)[3] und 20 % (Braunoliv)[4] beträgt. Olivgrün und Braunoliv zeigen noch Buntheit, während Grauoliv und Schwarzoliv nur grünstichig sind.
Daneben definiert die RAL GmbH in ihrer Classic-Farbpalette weitere Farbtöne, deren Namen mit „Oliv-“ beginnen und die nicht den Grüntönen zugeordnet werden. Sie unterscheiden sich deutlich von Olivgrün und den Farben, deren Bezeichnungen auf „-oliv“ enden.
Bei den Webfarben ist Oliv gesondert definiert. Die CSS-3-Spezifikation des World Wide Web Consortium (W3C) definiert folgende Farbnamen und Hexadezimal-Triplets für Olivtöne.
Die Heeresmitteilung 1943 Nr. 181 vom Februar 1943 legte RAL 6003 Olivgrün als eine der Komponenten des Buntfarbenanstrichs für Kraftfahrzeuge und Geschütze des Heeres fest. Auf die Basis in RAL 7028 „Dunkelgelb nach Muster“ waren je nach Vegetation und Jahreszeit Flecken in Olivgrün und Schokoladenbraun (RAL 8017) aufzubringen.[5] Ab September 1944 wurden immer mehr Fahrzeuge mit der sogenannten Hinterhalttarnung versehen, bei der das Olivgrün den Tarnanstrich dominierte.
Nationale Volksarmee, Bundeswehr
Die Nationale Volksarmee übernahm mit Olivgrün 2415 TGL einen dem RAL 6003 Olivgrün sehr ähnliche Farbton für ihre Fahrzeuge und ihr Gerät. 1956 folgte die Bundeswehr zunächst mit RAL 6014 Gelboliv. Dieses wurde 1984 von RAL 6031 Bronzegrün abgelöst, das bis heute die dominierende Tarnfarbe für Gerät und Fahrzeuge sowie die Grundfarbe des Flecktarnanstrichs ist. 2003 wurde zusätzlich RAL 6040 Helloliv als eine der Umtarnfarben zur Anpassung an aride Regionen eingeführt.
Die im allgemeinen Sprachgebrauch als „NATO-Oliv“ oder „NATO-Grün“ und offiziell von der Bundeswehr als „steingrau-oliv“ bezeichnete Textilfarbe ist ähnlich dem RAL-Farbton 7013 mit der RAL-Bezeichnung „Braungrau“.[6] In dieser Farbe war bis 2000 der Moleskin-Feldanzug gefärbt. Für Teile der Bekleidung (Fütterungen der Kleidung, Dienstgradschlaufen), Taschen und für Fahrzeuge (oliv folierte handelsübliche Kfz) wird dieser Farbton noch verwendet. RAL 7013 ist außerdem unter der Bezeichnung „Heeresgrau“ der Standardfarbton für Fahrzeuge, Ausrüstung und Gerät des Bundesheeres. Sehr ähnlich, aber farblich nicht identisch ist das BS381C 285 – Nato Green,[7] das für britische Militärfahrzeuge verwendet wird. Wesentlich dunkler fällt das NATO-grün (14050 – Army green / NATO green) nach der amerikanischen Aerospace Material Specification (AMS-STD 595A) aus.[8]
Oliv in der Biologie
Zahlreiche Tier- und Pilzarten führen Farbbezeichnungen, die mit „Oliv-“ beginnen, in ihren Trivialnamen.
Der Rufname Oliv ist in Norwegen und Schweden als Variante des weiblichen VornamensOlivia verbreitet. In Deutschland wird der Name genderneutral vergeben.[9]
Im Pantone-Farbsystem wird die Textilfarbe Pantone 18-0625 TCX als Martini Olive bezeichnet.[10]
Bundeswehrfahrzeuge, die in RAL 6014 Gelboliv lackiert wurden, können sich farblich deutlich voneinander unterscheiden, selbst wenn sich der Lack nicht durch Witterungseinflüsse verändert hat. Die unterschiedlichen Farbeindrücke entstehen durch verschiedene spektrale Reflexionskurven der beiden Farbreferenzen nach RAL Tabelle 840 R (ab 1956) und RAL Tabelle 840 HR (ab 1961), denen unterschiedlicher Farbrezepturen zugrunde liegen. Die Metamerie führt dazu, dass sich die Farben bei direkter Sonneneinstrahlung kaum unterscheiden, die ältere Variante aber bei bedecktem Himmel oder indirekter Beleuchtung bräunlicher bzw. weniger grünlich wirkt.[11]
Über das früher bei der Bundeswehrbekleidung gebräuchliche Oliv schrieb Mike Krüger 1975 das humoristische Lied Oliv ist so praktisch, in dem er die Vorzüge des Unsichtbarseins in olivfarbener Tarnkleidung besingt.[12][13]
Weblinks
encycolorpedia.de – Farbsuche nach Namen, Farbnummer, Code oder per visueller Auswahl; listet unter anderem farbmetrische Daten, Farbvariationen und ähnliche Farben
Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und können auf verschiedenen Anzeigegeräten unterschiedlich erscheinen.
Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild (nur bei nativer Anzeigeauflösung und wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird):
Das Anzeigegerät in den sRGB-Modus setzen, sofern vorhanden. Tritt auf einer der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des entsprechenden Farbkanals korrigiert werden. Eine ausführlichere Beschreibung dazu bietet Hilfe:Farbdarstellung.