Die Artikel RAL-Farbe und RAL-Design-System überschneiden sich thematisch. Informationen, die du hier suchst, können sich also auch im anderen Artikel befinden. Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen, die Artikel zusammenzuführen oder besser voneinander abzugrenzen (→ Anleitung).
Dabei handelt es sich um eine Reihe von weltweit eingesetzten Farbsystemen und Farbkatalogen, die jeweils eine Palette von normierten Farben umfassen (digital und gedruckt). Jeder Farbe ist eine eindeutige Nummer zugeordnet. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise die Farbe von Anstrichen und Lacken präzise kommunizieren, ohne dass ein Farbmuster übergeben werden muss.
Die Software RAL Digital stellt die Farbkataloge digital zur Verfügung.
Die RAL gGmbH ist Herausgeber der Bücher „Das Farbwörterbuch“, „Farben der Gesundheit“ und „Farben der Hotels“ und veröffentlicht in regelmäßigen Abständen das Farbtrendbuch „RAL Colour Feeling“.
Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und können auf verschiedenen Anzeigegeräten unterschiedlich erscheinen.
Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild (nur bei nativer Anzeigeauflösung und wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird):
Das Anzeigegerät in den sRGB-Modus setzen, sofern vorhanden. Tritt auf einer der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des entsprechenden Farbkanals korrigiert werden. Eine ausführlichere Beschreibung dazu bietet Hilfe:Farbdarstellung.
RAL Classic
Am bekanntesten ist die Farbsammlung der RAL-Nummern, die das RAL-Institut unter dem Namen RAL Classic vertreibt. Eine erste solche Farbsammlung mit damals 40 genormten Farbtönen wurde 1927 von der Vorgänger-Organisation Reichs-Ausschuß für Lieferbedingungen (RAL) erstellt. Die Farbsammlung beinhaltet heute 216 Farbtöne[1] und wird von vielen Herstellern für Produkte und Marken genutzt, um die Farbkommunikation zu erleichtern und einen über lange Zeit gleichbleibenden Farbeindruck zu gewährleisten.
Jedem Farbton des Farbkatalogs ist seit 1940 eine vierstellige Farbnummer zugeordnet. Der Zweck der Normung besteht darin, dass Kunde und Lieferant nur eine RAL-Nummer austauschen müssen und kein Farbmuster auf definiertem Material. Neben der vierstelligen Farbnummer ist jedem Farbton seit den 1960er Jahren auch ein verbindlicher Farbname zugeordnet, der zusätzlich die Kommunikation erleichtert.
Damit ein weiterer Farbton in den Katalog aufgenommen wird, müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein. Der Farbton soll zeitlos sein und einem übergeordneten öffentlichen Interesse dienen. Die Farbe soll umweltfreundlich und witterungsbeständig herstellbar sein, eine hohe Deckkraft haben und sich deutlich von den bereits vorhandenen Farbtönen unterscheiden.[1] Auch charakteristische Farben deutscher Großunternehmen wurden hinzugefügt, 1992 etwa die Farbtöne der deutschen Telekom „Telemagenta“, „Telegrau 1“ und „Telegrau 2“.
Die Farbmuster sind in zwei Varianten ausgeführt:
Farbregister RAL 840-HR mit matter Oberfläche
Farbregister RAL 841-GL mit glänzender Oberfläche.
In der DDR (1949 bis 1989) wurde stattdessen mit TGL-Farben nach der Norm TGL 21196 gearbeitet.
Das RAL-Design-System wurde 1993 eingeführt. Es umfasst 1825 genormte Farben, die mit Koordinaten im CIELab-Farbenraum beschrieben werden.
Der Aufbau des RAL-Design-Farbsystems folgt dem 1976 von der Commission Internationale de l’Éclairage (CIE) festgelegten international verwendeten Lab-Farbmaßsystem. Im Gegensatz zur Farbsammlung RAL Classic sind die Farben hier nach Buntton (H, Hue), Helligkeit (L, Lightness) und Buntheit (C, Chroma) systematisch geordnet.
RAL Effect
Der Farbkatalog RAL Effect wird seit April 2007 vertrieben. Er umfasst mit 420 Uni- und 70 Metallic-Farbtönen deutlich mehr Farben als der traditionelle Farbkatalog der RAL-Farben.
Im Oktober 2010 wurde mit RAL Plastics eine spezielle Farbsammlung für Kunststoffe eingeführt. Sie umfasst die 100 am häufigsten nachgefragten Farben aus dem RAL Classic Farbfächer und soll sukzessive weiter ausgebaut werden.
Die Farbmuster bestehen aus DIN A6-großen Polypropylenplatten, die drei unterschiedliche Oberflächenstrukturen und drei Abstufungen der Plattendicke aufweisen.
RAL Classic Farbtabelle
Farbtabelle nach RAL Classic, in der Standardsortierung nach Farbgruppen, wie sie die führende Stelle markiert (1000er = Gelbtöne, 2000er = Orangetöne, 3000er = Rottöne etc.).
Viele RAL-Farben sind auf Monitoren und Druckern auf Grund der unterschiedlichen Gerätefarbräume nicht einheitlich darstellbar und nur in Näherung angegeben.
Der RRGGBB-Farbcode (sRGB) wird angezeigt, wenn der Mauszeiger auf das Feld „Farbmuster“ geführt wird.
Alle „Perl“-Farben sowie 9006 und 9007 sind Effektfarben, deren Effektstrukturen auf dem Monitor nicht dargestellt werden können.
Die geräteunabhängigen CIE L*a*b* Farbwerte werden angegeben (mit Glanz, D65, 10°).[Anm. 1]
In der letzten Spalte sind ausgewählte allgemein bekannte Nutzungen der jeweiligen RAL-Farbe genannt.
DIN 6171 Aufsichtfarben für Verkehrszeichen, Farbe der Grünen Tonne
RAL 6025
Farngrün
51
−13
26
RAL 6026
Opalgrün
42
−33
0
RAL 6027
Lichtgrün
76
−19
−4
RAL 6028
Kieferngrün
40
−18
6
RAL 6029
Minzgrün
47
−43
17
Bundesgrenzschutz für Verbände (von 1994 bis 2005) und Einzeldienst (seit Gründung), viele Polizeien der deutschen Länder Notausgang-Signale auf Schweizer Autobahnen[10]
vergleiche RAL 9016 Verkehrsweiß, ausgeführter (matterer) Farbton zu RAL 9010
Aus dem RAL-Verzeichnis gelöschte Farben
Im Laufe der Zeit wurden Farbtöne aus dem RAL Register gelöscht, wenn der Grund für eine Normierung entfallen war. Insbesondere wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die meisten Tarnfarben der Reichswehr und Wehrmacht aus der Sammlung entfernt. Auch Farbtöne, die nach dem aktuellen Stand der Technik nicht mehr produziert werden können (zum Beispiel wegen des Verbots giftiger Schwermetalle), sind heute nicht mehr in der Sammlung enthalten. Um Missverständnissen vorzubeugen, wurden die entsprechenden Farbnummern nicht neu verwendet und sind heute als Lücken im RAL Register erkennbar.[1]
Tarnfarben der Bundeswehr (RAL F9)
Die gesondert geführte Sammlung RAL F9 enthält das 1984 eingeführte Dreifarb-Tarnsystem[15] der Bundeswehr (Bronzegrün, Lederbraun, Teerschwarz). 2003 wurden zusätzlich die Umtarnfarben zur Anpassung an Wüstenregionen eingeführt.
Viele Eisenbahngesellschaften geben bei der Gestaltung der Lokomotiven und Waggons die Farbgebung mit RAL-Nummern vor.
Anmerkungen
↑Die als CIE L*a*b*-Farbwerte aufgeführten Werte ergeben sich aus den aufgenommenen Farbwiedergaben der vorhergehenden Spalte und sind als unverbindliche Hilfe zu verstehen.
Literatur
Johannes Denecke: Tarnanstriche des deutschen Heeres 1914 bis heute. Bernard & Graefe, Bonn 1999, ISBN 3-7637-5990-5.
↑ abcdefghijkAuf Grund der unterschiedlich eingestellten Wiedergabegeräte für diese Webseite kann diese Farbmusterdarstellung nur einen ungefähren Eindruck der RAL-Farben vermitteln.
↑Johannes Denecke: Tarnanstriche des deutschen Heeres 1914 bis heute. Bernard & Graefe, Bonn 1999, ISBN 3-7637-5990-5, S. 89.
Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und können auf verschiedenen Anzeigegeräten unterschiedlich erscheinen.
Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild (nur bei nativer Anzeigeauflösung und wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird):
Das Anzeigegerät in den sRGB-Modus setzen, sofern vorhanden. Tritt auf einer der drei grauen Flächen ein Buchstabe („R“ für Rot, „G“ für Grün oder „B“ für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des entsprechenden Farbkanals korrigiert werden. Eine ausführlichere Beschreibung dazu bietet Hilfe:Farbdarstellung.