Oldenburg ist der Name eines alten bremischen Adelsgeschlechts. Es konnte sich auch nach Mecklenburg, Preußen, Livland und Dänemark ausbreiten und gelangte dort jeweils zu einigem Ansehen. Die Familie ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen FürstengeschlechtOldenburg, mit dem keine Stammesverwandtschaft besteht.
Mit Gerhardus und Conradus de Oldenborg erscheint die Familie im Jahre 1247 zuerst urkundlich.[1] Helmsen bei Lüneburg war von 1657 bis 1708 bei der Familie,[2] noch 1704 besaß die Familie im bremischen das GutAltluneberg.[3]
1305 bezeugen die Ritter Luderus und Hartmann die Privilegien der Stadt Güstrow. Die Familie hat 1523 die Union der Landstände mit unterschrieben.
Von 1455 bis 1490 wurde Adele Ermigard (von) Oldenburg als Priorin im Nonnenkloster Dobbertin genannt. Joachim von Oldenburg (* 1551; † 1622) war mecklenburgisch-güstrower Geheimer Rat, Oberhofmarschall, ab 1610 Provisor und von 1612 bis 1622 Klosterhauptmann im Kloster Dobbertin. Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich 13 Eintragungen von Töchtern der Familie von Oldenburg von 1696 bis 1907 aus Glave, Vietgest, Federow und Gremmelin zur Aufnahme in das dortige adelige Damenstift. Ein Bildwappen von Oldenburg befindet sich an der südlichen Gebetsloge auf der Nonnenempore und mehrere Wappenschilder mit anhängendem Ordensstern der Konventualinnen und Allianzwappen hängen an der Südwand in der Klosterkirche. Die Mecklenburgische Linie, welche noch gegenwärtig fortbesteht,[5] hat mit Bernhard Vollrad Dietrich von Oldenburg (* 1744; † 1805) einen preußischen Generalmajor hervorgebracht.[3] Von Mecklenburg aus kam die Familie im 17. Jahrhundert auch nach Ostfriesland und in das Herzogtum Bremen.[6]
Im 18. Jahrhundert verpflanzte sich die Familie nach Ostpreußen und erwarb dort einigen Grundbesitz. So zählten Astrawischken, Backelfeld, Beisleiden (1801–1945), Beydritten, Bokellen, Georgenthal, Glomslack, Kaltfließ, Katreynen, Mischen, Molwitten, Neustowischken, Perguschen, Perkuiken, Petrellen, Remerischken, Sandlauken, Strittkeim, Sudau, Wilhelminenhof, Wolla, Zielkeim und Zahlen zum Besitz dieser Linie.[2] Aus Beisleiden und Beydritten konnte die Familie um 1815 je einen Landschaftsrat stellen. Generallandschaftsrat und Erbherr auf Beisleiden, Ludwig von Oldenburg (* 1778; † 1843), war erster Landrat des Kreises Preußisch Eylau. 1857 vereinigte Botho von Oldenburg beide Güter in seiner Hand.[3]
Der russische Major und Erbherr auf Selting im KirchspielSmilten, Friedrich Ernst von Oldenburg (* 1742; † nach 1800), dessen filiationsmäßiger Anschluss an die Familie bisher unbekannt, seine dahingehende Angehörigkeit jedoch unbezweifelt ist, wurde am 12. Januar 1797 bei der Livländischen Ritterschaft (Nr. 276) immatrikuliert. Sein jüngster Sohn Friedrich Gustav von Oldenburg (* 1791) war russischer Generalleutnant, dessen Sohn Friedrich Otto von Oldenburg (* 1827) war russischer Generalmajor. Fedor Fedorowitsch von Oldenburg (* 1861; † 1914) des letztgenannten Sohn, war ein namhafter Pädagoge in Twer, sein jüngerer Bruder Sergej Fedorowitsch von Oldenburg (* 1863; † 1934), russischer Wirklicher Staatsrat und Orientalist. Seine Enkeltochter Zoé von Oldenburg (* 1916; † 2002), wurde in Frankreich Malerin, Historikerin und prämierte Schriftstellerin. Mit ihr ist diese Linie ist erloschen.
Dänemark
Nach Dänemark kam die Familie zuerst mit dem Oberstleutnant Adam Christopher Oldenburg, der 1718 in dänische Dienste trat. Dessen Enkel war der königlich dänische GeneralmajorAdam Christopher Oldenburg (* 1736; † 1803).[1] Dessen Sohn, der Kammerherr und Kollegiendeputierter im Generalzollkammer- und Kommerzkollegium Frederik Oldenburg (* 1767; † 1848), stiftet nach Aufnahme in den dänischen Adel am 22. Juli 1822 die dänische Linie des Geschlechts,[7] die noch heute in Dänemark blüht.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Blau einen wachsenden silbernen Hirschrumpf. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken der Hirschrumpf wachsend.
Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band X, Band 119 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1999, S. 11. ISSN0435-2408
Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755/1864).J. G. Tiedemann, Rostock 1864, S. 188.
Luneburg Mushard: Bremisch- und Verdischer Ritter-Sahl Oder Denckmahl Der Uhralten Berühmten Hoch-adelichen Geschlechter Insonderheit der Hochlöblichen Ritterschafft In Denen Hertzogthümern Bremen und Verden. Grimm, Bremen 1720, S. 415–416.
Marie Oldenburg: Slægterne bag Christian, Merete og Claus Oldenburg. Første del: Oldenburg. Klampenborg 1973 (Digitalisat PDF) (dänisch)
Wolf Lüdeke von Weltzien: Oldenburg auf Gremmelin und Vitgest, In: Familien aus Mecklenburg und Vorpommern, Band 4 (1000 Jahre Mecklenburg), Buch- und Bildverlag, Nagold 1995, S. 83–95. ISBN 3-926341-07-6.
↑Luneberg Mushard: Bremisch- und Verdischer Ritter-Sahl, oder Denckmahl der uralten berühmten hoch-adelichen Geschlechter, insonderheit der hochlöblichen Ritterschaft in denen Hertzogthümern Bremen und Verden: Anjetzt mit einigen Supplementen und Verbesserungen zu finden, Grimm, 1720, S. 416.
↑Louis Bobé´, Albert Fabritius: Danmarks Adels Aarbog 1946. Udgivet af en Forening, A./S. H. Schultz Forlagsboghandel (Universitäts-Buchdruckerei), Kopenhagen 1946, S. 335 f.