Oberndorf ist ein Ortsteil von Störnstein im Landkreis Neustadt an der Waldnaab des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz.
Geographische Lage
Oberndorf liegt zwischen dem Ilsenbach im Norden und dem Reiserbach im Süden.
Der Ilsenbach mündet 900 m nördlich von Oberndorf in die Schlattein.
Am Westrand von Oberndorf entspringt ein weiterer, unbenannter Bach, der durch eine enge Schlucht ebenfalls der Schlattein zufließt.
Die Schlattein und der Reiserbach münden in die Waldnaab die 2 km westlich von Oberndorf von Norden nach Süden fließt.
Oberndorf liegt auf der nördlichen Straßenseite der Staatsstraße 2172.
Auf der südlichen Straßenseite, direkt gegenüber, liegt die Ortschaft Lanz.
Oberndorf befindet sich 2 km nördlich von Störnstein.[2]
Geschichte
Der Wittelsbacher Ludwig der Strenge kaufte 1262 die Herrschaft Störnstein von Ulrich Stör und vereinigte sie mit der Herrschaft Neustadt zur Herrschaft Störnstein-Neustadt.
Das Geschlecht der Störe war eine Zweiglinie der Herren von Murach, die verbunden waren mit den Ortenburgern.
Dieser Kauf war ein Versuch der Wittelsbacher den Einfluss der Ortenburger in der Oberpfalz zu vermindern.
Das Salbuch Ludwig des Strengen aus dem Jahr 1283 verzeichnete Oberndorf mit 3 Höfen als zur Herrschaft Störnstein gehörig.[3]
Oberndorf wurde in den Urbaren aus dem Jahr 1285 und dem Jahr 1326 verzeichnet.
Im Böhmischen Salbüchlein von 1366 wurden zwei wüste Höfe in Oberndorf genannt.
Das Zinsregister von 1514 erwähnte Oberndorf mit 2 Gütern, ebenso das Urbar von 1602.[4]
Oberndorf gehörte zur lobkowitzischen Herrschaft Störnstein-Neustadt.
Zu dieser Herrschaft gehörten die Ortschaften Haidmühle, Sauernlohe, Neustadt an der Waldnaab, Störnstein, Wiedenhof, Aich, Roschau, Görnitz, Harlesberg, Altenstadt an der Waldnaab, Mühlberg, Denkenreuth, Ernsthof, Lanz, Oberndorf, Rastenhof, Wöllershof, Botzersreuth, Kronmühle, Sankt Quirin.
Außerdem gehörte das Gebiet von Waldthurn mit 28 Dörfern und Einöden zu dieser Herrschaft.
1641 wurde Störnstein-Neustadt unter Wenzel Eusebius von Lobkowicz zur gefürsteten Grafschaft erhoben.
Das Herrschaftsgebiet war in 4 Viertel geteilt: Neustädter Viertel, Altenstädter Viertel, Denkenreuther Viertel und Oberndorfer Viertel.
Oberndorf gehörte zum Oberndorfer Viertel.[3]
Das Urbar von 1653 und das Untertanenverzeichnis von 1741 führten für Oberndorf 2 Höfe und 2 Mannschaften auf.
1742 hatte Oberndorf 2 Höfe, 1 Pferd, 10 Ochsen, 6 Kühe, 2 Jungrinder, 2 Muttersauen, 2 Frischlinge und 6 Schafe.
1797 gab es in Oberndorf 2 Höfe, 1 Hirtenhäusl und 2 Herrschaftsuntertanen.[4]
1807 verkaufte Fürst Franz Josef von Lobkowitz Herzog zu Raudnitz die gefürsteten Grafschaft Störnstein-Neustadt an die Krone Bayern.[3]
Oberndorf gehörte zum Anfang des 19. Jahrhunderts gegründeten Steuerdistrikt Lanz.
Lanz war gleichzeitig unmittelbare Landgemeinde, die zusätzlich den Steuerdistrikt Wöllershof enthielt.
Zur Gemeinde Lanz gehörten Botzersreuth, Dürrmaulmühle, Ernsthof, Kronmühle, Lanz, Oberndorf, Sankt Quirin, Rastenhof, Reisersdorf und Wöllershof.
Zusammen mit der Gemeinde Lanz wurde Oberndorf am 1. Januar 1972 in die Gemeinde Störnstein eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung in Oberndorf ab 1817
1817–1913[5]
Jahr |
Einwohner |
Gebäude
|
1817 |
26 |
6[4]
|
1838 |
31 |
3[6]
|
1871 |
21 |
13[7]
|
1885 |
37 |
3[8]
|
1900 |
26 |
3[9]
|
1913 |
24 |
3[10]
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Einzelnachweise
- ↑ a b atlas.zensus2011.de
- ↑
Oberndorf bei Bayernatlas. Abgerufen am 24. August 2019.
- ↑ a b c
Heinrich Ascherl: Geschichte der Stadt und Herrschaft Neustadt a.d. Waldnaab. Herausgeber: Stadt Neustadt a. d. Waldnaab, 1982, S. 19, 20, 80, 125, 197, 333, 397
- ↑ a b c d Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. 377, 439
- ↑ a b https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
- ↑
Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 351 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 907, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 854 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 886 (Digitalisat).
- ↑
Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 567 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 894 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 565 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 132 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 265 (Digitalisat).