In der Kosmogonie der Orphiker ist Phanes der Ursprung der Nyx.[2] Die Herrschaft der Welt geht von Phanes auf Nyx über, dann auf Kronos und Zeus und schließlich auf Dionysos.[3] Aus einer Parodie auf die altorphische Kosmogonie von Aristophanes geht hervor, dass bei den frühen Orphikern nicht Phanes der erste Gott war, sondern Chronos ein Ei für Aither geschaffen hatte. Nyx gebar das Ei, aus dem dann der Schöpfergott Eros geboren wurde.[4] Nach Aristoteles, der wohl auch auf ältere kosmogonische Vorstellungen zurückgreift, existierte Nyx ebenfalls vor Phanes.[5]
Nach der Theogonie gingen aus der Verbindung von Nyx und Erebos Aither, die personifizierte Luft, und Hemera, der personifizierte Tag, hervor.[6] Aus sich selbst brachte sie weitere mit der Nacht assoziierte Phänomene hervor: Hypnos, den Schlaf, Oneiroi, die Träume, Thanatos, den (friedlichen) Tod und Philotes, die Zuneigung. Aber auch eine Reihe personifizierter Übel, welche die conditio humana prägen: Ker, das Verderben, Moros, das Verhängnis, Momos, die Kritik, Oizys, die Sorgen, Nemesis, die Rache, Apate, den Trug, Geras, das Alter, Eris, den Streit sowie die Hesperiden, die Keren und die MoirenKlotho, Lachesis und Atropos.[7]
In den Texten der Orphiker gehen aus ihr Uranos hervor[2][13] sowie die Astra Planeta genannten Götter der Wandelsterne.[14] In einer Parodie auf die altorphische Kosmogonie von Aristophanes werden als Nachkommen Eros und Aither genannt.[15]
Die römischen Dichter Vergil und Ovid nennen die Erinnyen als Nachkommen der Nyx.[16][17] Bei Seneca wird sie als Mutter des Hypnos und des Thanatos genannt.[18]
Der griechische Geograph Pausanias nennt als Nachkomme der Nyx die Nemesis,[21] der spätantike Schriftsteller Quintus von Smyrna nennt Eos-Hemera[22] und bei Johannes Tzetzes ist sie mit Chronos die Mutter der Moiren.[23]
Nyx hatte kaum kultische Bedeutung. Berichtet wird lediglich von zwei Orakelstätten, eine in Delphi[24] und die andere in Megara beim Tempel des DionysosNyktelios[25]. Vereinzelt wird auch von Opfern gesprochen, die aber möglicherweise nie ausgeführt wurden, sondern rein poetischer Natur sind. In VergilsAeneis wird ihr ein schwarzes Schaf geopfert[26] und in Ovids Fasti ein schwarzes Huhn.[27]