Das Straßendorf Nowa Wieś Mała liegt im Westen der historischen Region Oberschlesien im Grottkauer Land. Nowa Wieś Mała liegt zwei Kilometer südlich vom Gemeindesitz Grodków, etwa 26 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und etwa vierzig Kilometer westlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.
Nachbarorte von Nowa Wieś Mała sind im Norden der Gemeindesitz Grodków (Grottkau) und im Süden Stary Grodków (Alt Grottkau).
Geschichte
Klein Neudorf wurde um 1250 nach deutschem Recht gegründet und 1271 als Nova villa erstmals erwähnt. Das Dorf besaß ein Scholzengut und war dem Kloster Kamenzzehntverpflichtet. 1324 gehörte es einem Hermann von Adelungisbach. 1343 wurde Nova villa von der Stadt Grottkau erworben, mit der es 1344 an das bischöfliche Fürstentum Neisse gelangte. 1579 übte die Stadt Grottkau die Dorfherrschaft aus.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Klein Neudorf ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1855 lebten in Klein Neudorf 320 Menschen.[2] 1874 wurde der Amtsbezirk Alt Grottkau gegründet, zu dem Klein Neudorf eingegliedert wurde. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer und Leutnant Scupin aus Klein Neudorf.[3] 1885 zählte Klein Neudorf 236 Einwohner.[4]
1902/03 wurde das Dorfgut an die Provinzial-Erziehungs-Anstalt verkauft. 1912 gingen die Gebäude an die Provinz Oberschlesien, die in den Gebäuden eine Fürsorge-Erziehungsanstalt einrichtete. 1933 lebten in Klein Neudorf 360 Einwohner, 1939 waren es 289. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[5]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Klein Neudorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Nowa Wieś Mała umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).
Sehenswürdigkeiten
Wegekreuz aus dem Jahr 1933
Alter Speicher
Vereine
Fußballverein LZS Nowa Wieś Mała
Literatur
Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 363
G. Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. Bundesverband der Grottkauer e. V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien. 1996, S. 134