Niedernstöcken liegt ca. 20 km nördlich der Kernstadt von Neustadt am Rande des Aller-Leine-Tals im nördlichsten „Zipfel“ des Neustädter Landes. Einzig die Ortschaft Stöckendrebber liegt noch nördlicher. Im Osten wird der Ort von der Leine begrenzt und die nächste Ortschaft ist Esperke. Über die Regionsgrenze hinaus gelangt man in westlicher Richtung in den Ort Rodewald, welcher selbst bis zur Gebietsreform von 1974 zum Landkreis Neustadt am Rübenberge gehörte. Südlich von Niedernstöcken liegt Mandelsloh.
Am 2. Juli 1033 wurde Stöcken (frühere Bezeichnung der Ortschaft) in einer Schenkungsurkunde Kaiser Konrads an das Martinikloster in Minden unter dem Namen Stocheim erstmals erwähnt.[3] Vor wahrscheinlich 1200 Jahren haben fränkische Siedler hier eine Niederlassung gegründet und ihre Äcker in den Wald vorgetrieben. Auf eine solche Rodung – vielleicht auf dem Gelände des Hofes eines sächsischen Edelings – deutet der Ortsname, der von den Baumstuken abgeleitet ist, die bei der Rodetätigkeit zurückblieben.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen verlor die Gemeinde Niedernstöcken am 1. März 1974 ihre politische Selbständigkeit und wurde ein Stadtteil der Stadt Neustadt am Rübenberge.[4]
¹ Volkszählungsergebnis vom 6. Juni
² Volkszählungsergebnis vom 27. Mai
Politik
Ortsrat
Der gemeinsame Ortsrat von Mandelsloh, Amedorf, Brase/Dinstorf, Evensen, Lutter, Niedernstöcken, Stöckendrebber und Welze setzt sich aus drei Ratsfrauen und acht Ratsherren zusammen. Im Ortsrat befinden sich zusätzlich 19 beratende Mitglieder.[12][13]
Der Entwurf des Kommunalwappens von Niedernstöcken stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Hannover am 29. März 1967 erteilt.[14]
Wappenbegründung: Die Gemeinde liegt unmittelbar am Unterlauf des Leineflusses und ist bis heute eine rein landwirtschaftliche Ansiedlung geblieben. Das Leinetal, früher von großen Eichenwäldern bedeckt, wurde nach und nach durch Rodungen urbar gemacht. Bekannt ist, dass die letzten Eichen um das Jahr 1800 gefällt wurden. Der alte Ortsname Stockem, in Urkunden so erwähnt, deutet auf Waldreichtum und Rodung hin und wurde erst um 1600 in Niedernstöcken umbenannt. In dem Wappen wird die vorerwähnte Lage und Entwicklung des Ortes sowie die Deutung des Ortsnamens zum Ausdruck gebracht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die St.-Gorgonius-Kirche, 1843 erbaut, ist eine klassizistische Hallenkirche. Der Konsistorialbaumeister Ludwig Hellner schuf sie als Saalkirche in dem für ihn charakteristischen Stil. Der Kirchturm aus Raseneisenstein stammt schon von der Vorgängerkirche aus dem 13. Jahrhundert. Im Innern befindet sich hinter einem älteren Gehäuse von 1843 eine fast gänzlich original erhaltene, pneumatische Furtwängler & Hammer - Orgel aus dem Jahr 1912.
Hans Ehlich: Niedernstöcken 1033–1983. Dorf an der Leine. Eigenverlag, Niedernstöcken 1983 (558 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Juli 2020]).
↑ abStatistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.160 (Digitalisat).
↑
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S.24, Landkreis Neustadt am Rübenberge (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 6. Juli 2020]).
↑Einwohner je Ort laut Melderegister. (PDF; 86 kB) In: Webseite Stadt Neustadt am Rübenberge. 31. März 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Mai 2020; abgerufen am 6. Juli 2020.
↑Einwohner Neustadt a. Rbge. (PDF) In: Webseite Stadt Neustadt am Rübenberge. 1. Januar 2023, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2023; abgerufen am 24. Februar 2023.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neustadt-a-rbge.de
↑ abMandatsträger der Stadt. In: Ratsinformationssystem der Stadt Neustadt a. Rbge. Abgerufen am 12. November 2017.
↑ abLandkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC256065728, S.286–287 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2022]).