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New Education Fellowship ist die älteste internationale Organisation, die seit 1921 bis heute die Reformpädagogik begleitet hat, und war während der 1920er Jahre ihr eigentliches Forum, das den internationalen Erfahrungsaustausch in breitem Umfang erst ermöglichte und intensivierte.
Die Konstituierung erfolgte 1921 in Calais. Mit der Initiatorin Beatrice Ensor (England), Elisabeth Rotten (Schweiz – für die deutschsprachigen Länder) und Adolphe Ferrière (Schweiz – für die Französisch sprechenden Länder) standen bekannte Pädagogen an der Spitze.[1]
Die Zeitschrift „The New Era“ wurde von New Education Fellowship gegründet und von Beatrice Ensor zeitweilig mit Alexander S. Neill herausgegeben, der 1921 auf einer Recherche-Reise in Hellerau bei Dresden seine Frau Liliane kennenlernte und mit ihr 1927 die unter dem Namen Summerhill berühmt gewordene Schule gründete. Die Zeitschrift hatte einen bedeutenden Einfluss auf die internationale Entwicklung.[2]
Um die Gründung der deutschsprachigen Sektion – Internationaler Arbeitskreis für Erneuerung der Erziehung – bemühten sich Elisabeth Rotten und Karl Wilker. Sie waren Herausgeber der Zeitschrift „Das Werdende Zeitalter“.
Nach dem großen internationalen Erfolg der Heidelberger Konferenz wurde die deutsche Sektion – Weltbund für Erneuerung der Erziehung (WEE) – offiziell 1931 gegründet: Erich Weniger wurde Vorsitzender, weitere Mitglieder des Vorstandes waren: Minister a. D. Carl Heinrich Becker (Berlin), Julius Gebhard (Hamburg), Robert Ulich (Dresden), Leo Weismantel (Markbreit/M.).[4]
Unter der NS-Diktatur kam die Arbeit nach 1933 in Deutschland und Europa zum Erliegen, während sie auf den anderen Kontinenten fortgeführt wurde. Erst nach 1945 wurden erste Kontakte nach England und in die USA wieder aufgenommen.
1951 fand durch die Initiative von Elisabeth Rotten die Neugründung der deutschsprachigen Sektion im Pädagogischen Institut Jugenheim/Bergstraße unter der Leitung von Franz Hilker statt. Zu den Mitarbeitern gehörte Hermann Röhrs. Rechtlicher Sitz war Heidelberg.[5]
Literatur
Dietmar Haubfleisch: Elisabeth Rotten (1882–1964) – eine (fast) vergessene Reformpädagogin. In: „etwas erzählen“. Die lebensgeschichtliche Dimension in der Pädagogik. Bruno Schonig zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Inge Hansen-Schaberg, Baltmannsweiler 1997, S. 114–131. – Überarb. Ausg. unter Weglassung der Abb.: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1996/0010.html – Überarb. und akt. Fassung: Elisabeth Rotten (1882–1964) – Netzwerkerin der Reformpädagogik. In: Entwicklung, Bildung, Erziehung. Beiträge für eine zeitgemäße Reformpädagogik (=und Kinder. Hrsg. vom Marie Meierhofer Institut für das Kind, Nr. 81), Zürich 2008, S. 47–61.
Hermann Röhrs: Die Reformpädagogik und ihre Perspektiven für eine Bildungsreform, Auer-Verlag: Donauwörth 1991, S. 81–85.
Hermann Röhrs: Gesammelte Schriften. Band X II, Reformpädagogik und Innere Bildungsreform. Deutscher Studienverlag: Weinheim 1998. ISBN 3-89271-825-3
Das Werdende Zeitalter (Internationale Erziehungs-Rundschau). Register sämtlicher Aufsätze und Rezensionen einer reformpädagogischen Zeitschrift in der Weimarer Republik. Zusammengestellt und eingeleitet von Dietmar Haubfleisch und Jörg-W. Link (=Archivhilfe, 8), Oer-Erkenschwick 1994. ISBN 3-926734-19-1; Auszug der Einleitung (S. 5–16) wieder in: Mitteilungen & Materialien. Arbeitsgruppe Pädagogisches Museum e. V., Berlin, Heft Nr. 42/1994, S. 97–99; Einleitung in leicht korr. Fassung u.d.T.: 'Dietmar Haubfleisch und Jörg-W. Link: Einleitung zum Register der reformpädagogischen Zeitschrift 'Das Werdende Zeitalter' ('Internationale Erziehungs-Rundschau')' wieder: Marburg 1996: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1996/0012.html