Barenboim widmete das erste Stück, die Helenen Quadrille, seiner Frau, der Pianistin Jelena Dmitrijewna Baschkirowa.[2]Jelena ist eine Variante des weiblichen Vornamens Helena bzw. Helene. Baschkirowa und ihr gemeinsamer Sohn, der Geiger Michael Barenboim, haben sich im Publikum befunden. In einem Interview gab Daniel Barenboim an, gezögert zu haben, als man ihn fragte, das Konzert nochmals zu leiten, weil das zweite Konzert in der Regel nicht dieselbe Einzigartigkeit entfalten könne wie das erste.[2]
Der Walzer Friedenspalmen von Josef Strauss nahm Bezug auf die Schlacht bei Königgrätz. Komponiert wurde dieser im Herbst 1866, also kurz nach der Kriegsniederlage der Donaumonarchie.[3] Der Carolinen Galopp sollte auf Barenboim als Brückenbauer zwischen West und Ost anspielen – der Galopp ist nach der zur Zeit von Strauss bestehenden Carolinen-Brücke über den Wienfluss benannt.[3] Mit dem Ägyptischen Marsch sollte das Engagement Barenboims im Nahen Osten gewürdigt werden.
Mit der Mondscheinmusik aus der Oper Capriccio ehrten die Philharmoniker den Komponisten Richard Strauss anlässlich seines 150. Geburtstages. Im Dynamiden-Walzer von Josef Strauss kommt jenes Motiv vor, welches Richard Strauss 46 Jahre später für den Ochswalzer im Rosenkavalier verwendet hatte.[5]
Im Rahmen eines Neujahrskonzertes erstmals aufgeführt wurden die beiden Polkas Neckerei und Schabernack von Josef Strauss.
Bei den Zugaben verzichtete Barenboim darauf, den dem FeldmarschallJosef Wenzel Radetzky von Radetz gewidmeten und am 31. August 1848 uraufgeführten Radetzky-Marsch zu dirigieren. Radetzky wurde vor allem durch seine militärischen Erfolge 1848 und 1849 gegen das Königreich Sardinien-Piemont bekannt und war in mehreren Schlachten siegreich. Barenboim schüttelte stattdessen jedem Musiker die Hand.[6]
Die Philharmoniker kreierten den Twitter-Hashtagprosit2014 um Neujahrsgrüße an die ganze Welt zu senden.[7][8]
Blumenschmuck
Der Blumenschmuck wurde erstmals von den Wiener Stadtgärten zur Verfügung gestellt.[9] Bis dahin war dieser seit 1980 ein Geschenk der italienischen Stadt Sanremo.[10]
Ballett
Im September 2013 wurden die Tanzeinlagen des Wiener Staatsballetts im Stadtpalais Liechtenstein aufgenommen. Für die Choreographie zeichnete wie auch bei seiner Premiere im Jahr 2013 der Brite Ashley Page verantwortlich. Getanzt wurde zum Walzer Die Romantiker von Joseph Lanner und der Polka Pizzicati von Leo Delibes. Die Harlekin-Kostüme im Schottenkaro wurden von Vivienne Westwood entworfen.[11]
2014 tanzten die einem breiten Publikum aus der ORF-Sendung Dancing Stars bekannten Profitänzer Kathrin Menzinger und Vadim Garbuzov nach ihrer eigenen Choreographie live im Goldenen Saal des Musikvereins zum Walzer An der schönen blauen Donau. Auch sie traten in Kostümen von Vivienne Westwood auf.[12]
Der von Felix Breisach gestaltete 25-minütige Pausenfilm Backstage warf einen Blick hinter die Kulissen des Neujahrskonzertes. Gezeigt wurden die Arbeiten an den Kostümen in London durch Vivienne Westwood, die Proben des Orchesters, die Produktion der Balletteinlagen im Stadtpalais Liechtenstein, die ORF-Technik und Arbeiten der Floristen.[12][13]
Der Vorstand der Philharmoniker, Clemens Hellsberg, hatte sich die linke Hand gebrochen und konnte somit nicht an der Violine am Konzert teilnehmen.[14]
Fernsehübertragung
Für die Bildregie der 56. ORF-Übertragung zeichnete erstmals der aus Celle stammende Michael Beyer verantwortlich. Eingesetzt wurden 16 Kameras, davon zwei Schienenkameras, drei Tower-Cams sowie eine Mini-Remote-Kamera auf der Bühne mit Fokus auf den Dirigenten.[12] Die Moderation für den ORF und das ZDF übernahm wieder Barbara Rett. Die britische Schauspielerin Julie Andrews moderierte wie auch in den Jahren zuvor fürs US-Fernsehen.[4] Übertragen wurde das Konzert erstmals von mehr als 90 Stationen.
In Österreich sahen durchschnittlich 883.000 Musikinteressierte beim ersten Teil zu, was einem Marktanteil von 60 Prozent entsprach. Den zweiten Teil verfolgten im Schnitt 1,154 Millionen Zuseher, ein Marktanteil von 63 Prozent. Der Pausenfilm wurde von durchschnittlich 1.064.000 Personen gesehen (64 Prozent Marktanteil).[5]
Aufnahmen
Ein Live-Mitschnitt des Konzertes wurde auf zwei Compact-Discs (DNB1046279297) sowie drei Langspielplatten (DNB1048062694) veröffentlicht, die DVD und Blu Ray-Disc (DNB1047200589) erschienen am 31. Jänner 2014.[15]