Nüxei liegt nahe der Bundesstraße 243 zwischen Osterhagen und Mackenrode. Nach dem im Jahr 2020 eröffneten Abschnitt des Neubaus der B 243, die nun am Ort vorbeiführt, ist Nüxei nur noch von Tettenborn aus über die Landstraße 603 erreichbar.[1]
Ein Kilometer nördlich erhebt sich der 345 m ü. NHN hohe Römerstein.
Geschichte
Bereits im Jahr 1420 tauchte der Name als Wüstung „Nytzenhain“ auf. Die nächste Nennung in einer Grenzbeschreibung erschien 1557 und lautete „Nichsehe“; weitere Bezeichnungen waren 1593 (Nixsee); 1619 (Nüxhei); 1754 (Nixey) und ab 1761 wurde das Vorwerk Nixey als ein Teil des Ritterguts Tettenborn erstmals genannt. Die graphemischen und zeitlichen Unterschiede zwischen den Schriftzeugnissen von 1420 bis 1557 lassen vermuten, dass die Siedlung zwischenzeitlich wüst fiel. Mögliches Ausgangswort ist der althochdeutsche Personenname Nizo, verbunden mit -hagen (umfriedete Landfläche), das zu -hain wurde.[2] Der Weiler wurde bis 1933 von Osterhagen verwaltet und anschließend von der Gemeinde Steina. Die Bewohner orientierten sich kirchlich und schulisch immer nach Tettenborn.
Unweit des Weilers Nüxei liegt die Wüstung Wittgerode, die im 9./10. Jahrhundert entstand. Das Dorf wurde zwischen 1403 und 1420 zerstört und ein Großteil der Bewohner siedelte nach Tettenborn, der kleinere Teil (vermutlich die Glasmacher) nach Steina um.
Am ehemaligen Lagergelände erinnert ein Gedenkstein an die Geschichte des KZ Nüxei.[4] Auch die Dauerausstellung der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen erinnert an dessen Geschichte.[5] Auf dem ehemaligen Bahndamm verläuft heute ein Teilabschnitt des Karstwanderweges.
Burkhard Schmidt: Chronik des Weiler Nüxei – Wüstung Wittgerode; Zollstation, Vorwerk des Ritterguts Tettenborn, KZ-Außenlager. Hrsg. Heimat- und Geschichtsgruppe Tettenborn, Pro Business Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86386-847-5.
Burkhard Schmidt: Jugend hinter Stacheldraht – KZ-Schutzhäftling Nr. 7646 der III. SS-Baubrigade. Pro BUSINESS, Berlin 2015, ISBN 978-3-86460-346-4.
↑Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode (= Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen. Band40). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, S.115–117 (adw-goe.de [PDF; 2,6MB]).
↑Lukkas Busche / Andreas Froese: Gardelegen 1945. Das Massaker und seine Nachwirkungen. Begleitender Katalog zur Dauerausstellung der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen. Gardelegen / Leipzig / Magdeburg 2022, ISBN 978-3-9813459-9-5.