Monika Schindler (* 12. Januar1938[1] in Berlin) ist eine deutscheFilmeditorin, die zu einer der renommiertesten Schnittmeisterinnen im DEFA-Studio für Spielfilme aufstieg. Sie arbeitete mit DEFA-Filmregisseuren wie Roland Gräf, Herrmann Zschoche und Günter Reisch zusammen und konnte auch nach der Wende ihre Karriere in der Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Andreas Dresen und Winfried Bonengel fortsetzen. Am 28. April 2017 wurde sie, als erste Editorin überhaupt, bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises mit dem „Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film“ ausgezeichnet.[2]
Monika Schindler begann 1955 eine Lehre im DEFA-Studio für Spielfilme als Filmfotografin, wo sie im Rahmen der fotografischen Grundausbildung auch in der Kopierwerkstechnik sowie in der Trickabteilung eingesetzt wurde. Als Vorbereitung für ihr Studium arbeitete sie ein Jahr im Schneideraum und assistierte unter anderem Hildegard Conrad bei Joachim Kunerts Film Der Lotterieschwede (1958) und der renommierten Schnittmeisterin Lena Neumann, die schon seit Stummfilmzeiten dabei war und diverse Bildmontagen für die Tobis anfertigte. 1958 nahm sie ihr dreijähriges Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam in der Fachrichtung Filmschnitt auf, das sie mit einem Diplom abschließen konnte.
Anschließend kehrte sie ins DEFA-Studio für Spielfilme zurück, wo sie zunächst als Assistentin arbeitete, später auch in Eigenverantwortung erste Filmproduktionen schnitt, und schließlich 1968 einen Vertrag als Schnittmeisterin sowie einen eigenen Schneideraum erhielt. Ihre erste Montagearbeit, Egon Günthers satirische Komödie Wenn du groß bist, lieber Adam (1965), konnte seinerzeit nicht in die Kinos gelangen, da der Film von der DDR-Zensur verboten wurde. Dennoch avancierte sie in der Folgezeit zu einer der angesehensten Fachkräfte des Studio und wurde zur bevorzugten Schnittmeisterin von Regisseuren wie Roland Gräf, Herrmann Zschoche und Günter Reisch; arbeitete aber auch mit Sergej Gerassimow oder Werner Jacobs zusammen.
Mit der Wende gelang es Schindler, als einer der wenigen Filmschaffenden der DEFA, auch im vereinten Deutschland erfolgreich zu arbeiten. So konnte sie ihre Erfahrungen bei Projekten jüngerer Regisseure wie Andreas Dresen einbringen. Auch im hohen Alter arbeitet sie noch weiter; zum Beispiel hat sie 2016 für die 45 Jahre jüngere Regisseurin Katrin Gebbe den Tatort Fünf Minuten Himmel geschnitten.