Mischa Maisky stammt aus einer musikalischen jüdischen Familie ukrainischer Herkunft und wurde als jüngstes von drei Kindern geboren.[3] Sein Bruder Waleri (1942–1981[4]), spielte zunächst Violine und wurde später Organist und Musikwissenschaftler, seine Schwester Lena (Lina) verheiratete Jacobson (1938–2014) war Pianistin.[5] Mischa Maiskys Vater starb im Jahr 1966 an Lungenkrebs.[6]
Musikalische Ausbildung
Maisky begann im Alter von acht Jahren mit dem Cellospiel, zunächst wurde er an der Städtischen Musikschule und später am Konservatorium Riga unterrichtet. 1962 wechselte der 14-Jährige an eine dem Leningrader Konservatorium angeschlossene Musikschule.[7] Ein Jahr später begann er sein Studium am Moskauer Konservatorium in der Meisterklasse von Mstislaw Rostropowitsch, der sein Mentor wurde und ihn nach dem Tod seines Vaters auch finanziell unterstützte.[6] Mit einem Stipendium der America-Israel Cultural Foundation war Maisky 1974 Meisterschüler von Gregor Piatigorsky an der University of Southern California.[1][8] Er ist der einzige Cellist, der von Rostropowitsch und von Piatigorsky unterrichtet wurde.[9] Er ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe.
Künstlerische Laufbahn
Sein Debüt hatte Maisky 1965 mit den Leningrader Philharmonikern.[3] Parallel zu seinem Studium in Moskau begann er seine Konzerttätigkeit in der Sowjetunion.[9] Nachdem Maiskys Schwester 1969 nach Israel ausgewandert war und er versucht hatte, auf dem Schwarzmarkt einen Kassettenrekorder zu erwerben, wurde Maisky verhaftet und 1970 zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt.[3][10][8][11] Ein befreundeter Arzt überwies ihn 1972 in eine Nervenheilanstalt,[1] da dies für ihn die einzige Möglichkeit war, nach seiner Haft der Armee zu entkommen.[12]
Maiskys Repertoire umfasst die Cello-Literatur bis hin zu Werken von Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er wird als „Romantiker“ unter den Cellisten[15] bezeichnet und ist bekannt für die emotionale Intensität seiner Interpretation.[16]
1982 begann die Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon, wo zahlreiche Aufnahmen veröffentlicht wurden.
Instrumente
Seit 1973 spielt Maisky ausschließlich auf einem Cello von Domenico Montagnana aus dem Jahr 1720.[8]
Privates
Maisky heiratete 1983 die US-Amerikanerin Myaryanne Kay Lipmann.[19][20] In zweiter Ehe ist er seit 2007 mit Evelyn De Silva-Maisky verheiratet.[21] Er hat sechs Kinder: die Pianistin Lily Maisky (* 1987[10]), den Geiger Sascha Maisky (* 1989) aus erster Ehe sowie drei Söhne und eine Tochter aus seiner zweiten Ehe.[5]
Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
1965: Erster Preis beim nationalen sowjetischen Musikwettbewerb
Schumann: Symphonie Nr. 2; Konzert für Violoncello und Orchester a-moll op. 129. Wiener Philharmoniker, Dirigent: Leonard Bernstein (Deutsche Grammophon; 1986)
↑Wolfgang Sandner: Er ist der klassische Exzentriker. Dem lettischen Cellovirtuosen Mischa Maisky zum siebzigsten Geburtstag. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Januar 2018, S. 12.