Max Riemelt wurde im Januar 1984 in Berlin-Mitte geboren. Er beendete seine Schullaufbahn mit dem Realschulabschluss und verweigerte den Wehrdienst.[1] Riemelt ist Vater einer Tochter.[2] Er lebt in Berlin.
Film und Fernsehen
Max Riemelt sammelte seine ersten schauspielerischen Erfahrungen bereits als Schüler – erst im Schultheater und auf der Kindertheaterbühne einer Verwandten. Sein Fernsehdebüt gab er 1997 in einer Nebenrolle des Zweiteilers Eine Familie zum Küssen.[3] In der sechsteiligen ZDF-Weihnachtsserie Zwei allein war er als Hamburger Vollwaise Max Loser erstmals in einer Hauptrolle vor der Kamera zu sehen. In dem Drama Ein Weihnachtsmärchen – Wenn alle Herzen schmelzen spielte er an der Seite von Götz Otto und Susanne Schäfer den jungen Lukas, dessen Eltern sich scheiden lassen haben. Gemeinsam mit Janina Vilsmaier spielte er 1999 die Hauptrolle im deutsch-tschechischen Kinderfilm Der Bär ist los! von Dana Vávrová.
Neben Dennis Gansel zählt auch Dominik Graf zu den Regisseuren, die Riemelts künstlerische Entwicklung befördert haben. 2006 stand er unter der Regie von Dominik Graf und an der Seite von Jessica Schwarz für das Liebesdrama Der Rote Kakadu vor der Kamera. Für seine darstellerische Leistung erhielt er 2006 den Bayerischen Filmpreis als bester männlicher Nachwuchsschauspieler. Graf und Riemelt setzten ihre Zusammenarbeit 2008 mit den Dreharbeiten zum Krimi-Mehrteiler Im Angesicht des Verbrechens fort.[5] Obwohl Im Angesicht des Verbrechens bei seiner Fernsehpremiere im Jahr 2010 der große kommerzielle Erfolg versagt blieb, ebnete der von der Kritik überaus positiv besprochene Mehrteiler für Max Riemelt den Weg vom Nachwuchsschauspieler zum Charakterdarsteller:[6][7][8] Für seine Verkörperung der Hauptrolle wurde er in der Kategorie Bester deutscher Schauspieler für die Goldene Kamera nominiert und erhielt als Teil des Schauspielerensembles sowohl den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Besondere Leistung Fiktion als auch den Grimme-Preis.[9][10][11] Mit Katja Flint spielte er jeweils in der Hauptrolle in den Fernsehfilmen Schandmal – Der Tote im Berg (2011) und Die Freundin meiner Mutter (2017). In Stephan Lacants Liebesdrama Freier Fall verkörperte er 2013 den homosexuellen Polizisten Kay Engel, der sich in den heterosexuellen Polizisten Marc Borgmann, gespielt von Hanno Koffler, verliebt.[12] In Uwe Jansons Tragikomödie Auf das Leben! spielte er 2014 den unheilbar kranken jungen Möbelpacker Jonas an der Seite von Hannelore Elsner.[13]
In Fernseh- und Kinoproduktionen übernahm Riemelt nun zunehmend Charakterrollen und wurde zunehmend auch für internationale Produktionen engagiert, wie in Kinofilmen wie Jeanine Meerapfels Liebesdrama Der deutsche Freund, Eran Riklis’ Biopic PlayOff, dem polnischen Kriegsfilm Warschau ’44 und dem Liebesdrama Amnesia des französischen Regisseurs Barbet Schroeder.[14] 2015 erhielt Max Riemelt als einziger deutscher Schauspieler schließlich eine durchgehende Hauptrolle in der von den Wachowskis und J. Michael Straczynski für Netflix produzierten Science-Fiction-Serie Sense8.[15] In ihr spielte Max Riemelt in beiden Staffeln sowie im 2018 veröffentlichten Film Sense8 – Together Until The End einen der acht titelgebenden Sensates und synchronisierte sich in der deutschsprachigen Fassung selbst.[16]
2020 spielte er erstmals in einem Tatort mit. In dem Tatort: Die Zeit ist gekommen der Dresdner Ermittler Gorniak, Winkler und Schnabel war er in der Hauptrolle als kleinkrimineller Vater Louis Bürger zu sehen, der wegen eines Raubs drei Jahre im Gefängnis saß.[17] Die Regie führte Stephan Lacant, der auch bereits das Drama Freier Fall inszenierte.
Nach Freier Fall und dem Tatort: Die Zeit ist gekommen arbeitete Riemelt 2022 erneut mit Stephan Lacant zusammen. Lacant inszenierte die ersten drei Episoden der ersten Staffel der für Netflix produzierten Serie Schlafende Hunde, die Regisseurin Francis Meletzky die letzten drei Episoden. Max Riemelt spielte die Hauptrolle des ehemaligen Polizisten Mike Atlas. Die erste Staffel der Serie veröffentlichte der Streaming-Dienst Netflix weltweit am 22. Juni 2023.
Béatrice Ottersbach, Thomas Schadt, Nina Haun (2007), Max Riemelt: „Man muss lernen, sein Selbstwertgefühl nicht über die Schauspielerei zu definieren“ in Schauspieler-Bekenntnisse, Uvk