Mattierzoll lag seit Jahrhunderten im Grenzbereich verschiedener Territorien, insbesondere zwischen dem Herzogtum Braunschweig und dem Bistum Halberstadt bzw. später Brandenburg-Preußen. 1941 erfolgte eine bedeutende Grenzbereinigung zum Zwecke der Neuordnung zusammenhängender und geschlossener Verwaltungsbezirke, bei der der Nachbarort Hessen von Braunschweig an Preußen abgegeben wurde.
Die Grenze war zu allen Zeiten durchlässig und wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg immer unüberwindbarer. Hier grenzten die sowjetische und die britische Besatzungszone aneinander, was zur stark gesicherten innerdeutschen Grenze führte. Die frühere Reichsstraße 79, nunmehr im Westen B 79 und auf dem Gebiet der DDRFernverkehrsstraße 79, wurde zwischen Mattierzoll und dem Ort Hessen unterbrochen. Auf westlicher Seite bestand sie als schmale, kopfsteingepflasterte Straße bis an die Grenzanlagen. Neben ihr wurde ein Informationspunkt über die Grenzanlagen und den Todesstreifen eingerichtet.
Am 12. November 1989 um 7.58 Uhr öffnete sich durch die Wende in der DDR die Grenze und die B 79 wurde wieder durchgängig befahrbar. Heute erinnern nur noch ein erhalten gebliebener Grenzwachturm und der Informationspunkt an die ehemalige Grenze.