Der Mangrovereiher (Butorides striata, Syn.: Butorides striatus)[1] ist eine Art aus der Familie der Reiher, die weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet ist.[2]
Die Bestandssituation des Mangrovereihers wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“ = „nicht gefährdet“ eingestuft.[2]
Der Mangrovereiher ist ein kleiner Reiher mit einer Länge von 40 bis 46 cm und kurzem Hals. Die Flügelspannweite beträgt 55 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 200 und 250 Gramm.[3]
Das Gefieder ist grau-grün, auf der Bauchseite heller und beinhaltet eine schwarze Kappe mit langem schwarzen Kamm. Der Schnabel ist schwarz, die Beine sind blassgelb bis orange. Die Geschlechter sind äußerlich ähnlich. Jungtiere sind matter gefärbt, mit dunkelbraunem Rücken und weißen Flecken auf den Flügeln. Hals und Brust sind braun mit weißen Streifen. Die Beine sind matt-grün.
Innerhalb seines großen Verbreitungsgebietes haben sich zahlreiche Unterarten ausgebildet, allein fünf Unterarten werden für Australien unterschieden.[4]
Lebensweise
Der Mangrovereiher lebt sehr versteckt an Fluss- und Seeufern, Sümpfen und Mangroven in dichter Vegetation. Die Vögel sind scheue Einzelgänger und teilweise nachtaktiv.[5] Seine Nahrung besteht aus Fischen, Krebstieren und wasserlebenden Wirbellosen. Normalerweise lauert er seiner Nahrung regungslos auf, dabei ist der Kopf zwischen die Schulter zurückgezogen, die Körperhaltung ist waagrecht. Sobald Beute in Reichweite gelangt, schnellt er nach vorne, dabei wird der Hals gestreckt.[6]
Der Mangrovereiher brütet überwiegend in Mangroven. Dort findet er ein reichhaltiges Nahrungsangebot sowie Schutz vor den meisten Prädatoren.[7] Sein Nest baut er in kleinen Büschen oder häufig in Bäumen, deren Äste über dem Wasser hängen. Das Nest wird nicht sonderlich sorgfältig errichtet. Gelegentlich sind die zwei bis vier Eier, die sich darin befinden, von unten sichtbar. Geht das Gelege verloren, sind Mangrovereiher in der Lage, innerhalb von 14 Tagen ein neues Gelege zu legen. Mangrovereiher ziehen regelmäßig zwei Gelege pro Fortpflanzungssaison groß, dabei nutzen Mangrovereiher gelegentlich das erste Nest.[8]
Butorides striata moluccarumHartert, EJO, 1920 ist auf den Molukken verbreitet.
Butorides striata papuensisMayr, 1940 kommt im Nordwesten Neuguineas vor.
Butorides striata idenburgiRand, 1941 ist im nördlichen Neuguinea verbreitet.
Butorides striata flyensisSalomonsen, 1966 ist im südlichen zentralen und dem südöstlichen Neuguinea verbreitet.
Butorides striata macrorhyncha (Gould, 1848) ist im östlichen und nordöstlichen Australien und auf Neukaledonien verbreitet.
Butorides striata stagnatilis (Gould, 1848) kommt im Nordwesten und im nördlichen zentralen Australien vor.
Butorides striata patruelis (Peale, 1849) kommt auf Tahiti vor.
Butorides striata solomonensisMayr, 1940 ist von Lavongai über die Salomonen mit Ausnahme von Rennellbis Vanuatu und Fidschi verbreitet.
Die zahlreichen Unterarten des Mangrovereihers bilden zusammen keine monophyletische Art. Butorides striata striata, die in Südamerika vorkommende Nominatform ist näher mit dem nord- und mittelamerikanischen Grünreiher (B. virescens) und dem auf GalapagosinselnendemischenLavareiher (B. sundevalli) verwandt als mit den Unterarten des Mangrovereihers in Afrika, Asien, Australien und Ozeanien. Die verwandtschaftlichen Verhältnisse gibt folgendes Kladogramm wieder.[10]
Afrikanische Klade (B. striata atricapilla, B. striata rutenbergi u. a.)
Nordostafrikanische Klade (B. striata brevipes)
Australasiatische Klade (B. s. javanica, B. s. macrorhyncha, B. s. solomonensis u. a.)
Belege
Literatur
P. J. Higgins (Hrsg.): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds, Band 1, Ratites to Ducks, Oxford University Press, Oxford 1990, ISBN 0195530683
↑Ezra Zachary Mendales (2023): Ultraconserved elements resolve the phylogeny of a globally distributed genus, Butorides (Aves: Ardeidae). MS Thesis, San Francisco State University, doi: 10.46569/hd76s649j