Die Stadt liegt im Zentrum des Verwaltungsamts, etwa 30 km von der Küste entfernt im Nordwesten des Landes. Zur Landeshauptstadt Dili sind es in Luftlinie etwa 60 km nach Osten, auf der Straße sind es 149 km, da die besser ausgebaute Straße erst entlang der Küste zur Grenzstadt Batugade führt und dann über Balibo nach Maliana führt. Kürzer ist die Verbindung nach Dili über die Straße nach Ermera und Gleno, jedoch ist diese Straße nicht so gut ausgebaut. Zur Grenze nach Indonesien sind es nur wenige Kilometer.[2]
Zwei Straßen bilden führen durch das Zentrum der Stadt. Sie treffen sich an einem Kreisverkehr. Die Straße nach Westen führt nach Balibo. Der Stadtteil südlich der Straße gehört zum Suco Holsa. Hier befinden sich die Polizeistation, die Escola CAFE Maliana/Holsa, die Sekundarschule Dom Martinho da Costa Lopes, eine Filiale der Banco Nacional Ultramarino (BNU), der Sitz des Verwaltungsamtes Maliana, das Radio Communidade Maliana RCM (Radio Maliana) und die Prä-Sekundarschule II Maliana. Der Norden der Straße gehört zunächst zum Suco Odomau. Hier liegen die protestantische Kirche, die Baustelle der Herz-Jesu-Kathedrale, das Krankenhaus, die Feuerwehrstation und der Zolldienst für die Gemeinde Bobonaro.[2]
An der Straße in Richtung Norden liegen das Muzeu Memorial Munisipal Bobonaro, der Markt und weitere Geschäfte. Diese und der Osten der Stadt gehören zum SucoLahomea. Ebenso die Heilig-Kreuz-Kirche, die provisorische Kathedrale. Der Suco Raifun schließt sich westlich und nördlich von Lahomea an. Hier liegen das Ginasio Municipal Maliana, das Edifício Solidariedade Sosial Maliana und die Asosiasaun Turizmu Munisipiu Bobonaro. Das Stadtgebiet weiter westlich und nördlich der Straße gehört wieder zu Lahomea. Hier befinden sich die Verwaltung der Gemeinde Bobonaro und die Escola Técnica Informática de Maliana.[2]
Das heutige Verwaltungsamt Maliana gehörte früher zum Bunak-Reich von Lamaquitos (Lamakitu), dass ein Gebiet zwischen Cailaco im Norden und Maucatar im Süden beherrschte.[6][7]
Während der Entkolonisierung Portugiesisch-Timors kam es 1975 zum Bürgerkrieg zwischen UDT und FRETILIN. Ehemalige Soldaten des 5. portugiesischen Kavallerieschwadrons in Bobonaro, die die FRETILIN unterstützten, kamen nach Maliana und zwangen Anhänger von UDT und APODETI, unter anderem auch den Liurai von Memo und Einwohner aus Odomau, Holsa und Raifun, zur Flucht nach Westtimor. Einige Einwohner wurden auch vom Liurai und der UDT gezwungen nach Westtimor mitzugehen, um dort von den indonesischen Streitkräften rekrutiert zu werden.[8] Ab Mitte 1975 begann Indonesien mit der Besetzung der Grenzregionen Portugiesisch-Timors. Am 16. Oktober drangen indonesischen Truppen in Maliana ein. Erst ab dem 7. Dezember führte Indonesien mit der Invasion von Dili die militärische Besetzung Osttimors offen durch.
1995 kam es in Osttimor zu gewaltsamen Ausschreitungen, nachdem sich ein indonesischer Beamter abfällig über den katholischen Glauben geäußert hatte. In Maliana wurde der Marktplatz fast völlig niedergebrannt.[9]
Vor und nach dem Unabhängigkeitsreferendum von Osttimor 1999 kam es in Maliana zu Gewalttaten durch indonesische Soldaten und pro-indonesische Milizen. Mehrere Menschen wurden bereits im März durch Soldaten ermordet. Unabhängigkeitsaktivisten, wie der lokale CNRT-Führer José Andrade da Cruz wurden bedroht, verhaftet und geschlagen.[10] Am Tag der Abstimmung stütmten pro-indonesische Milizen die Stadt, so dass 54 UN-Helfer nach Dili evakuiert werden mussten. Hunderte von Unabhängigkeitsgegnern belagerten die UN-Vertretung. Die UN-Helfer und ihre Familien flüchteten sich am 3. September 1999 in die Polizeiwache. Als am nächsten Tag das Ergebnis des Referendums bekannt wurde, bedrohten die Milizen die mehreren hundert Flüchtlinge. Am Nachmittag des 8. Septembers wurden Milizionäre der Dadarus Merah Putih in Holsa, Lahomea und Ritabou vom indonesischen Militär auf den Angriff auf die Polizeistation vorbereitet. Die Milizen wurden vom regionalen Milizenchef João Tavares und dem indonesischen Leutnant Sutrisno angeführt. In Ritabou erhielten sie eine Todesliste. Die Milizen, darunter auch die Halilintar Miliz und indonesische Soldaten, drangen am Abend des 8. Septembers in den Komplex der Polizeistation ein und begannen die Flüchtlinge mit Messern, Macheten und Schwertern anzugreifen, während die Polizisten untätig blieben. Sie schlossen nur die Tür zu ihrem Büro. Insgesamt wurden 14 Menschen ermordet, darunter Julio Barros, ein ehemaliger Administrator des damaligen Subdistrikts Maliana und Domingos Gonçalves Pereira, der Chefe de Suco von Ritabou. Das Opfer José Barros Soares war erst zwölf Jahre alt. Die Leichen der Opfer wurden nach Batugade gebracht und dort im Meer versenkt.[11][12] Andere Quellen berichten von 47 Toten.[13] Weitere 13 Personen, denen zunächst die Flucht aus der Station gelang, wurden am nächsten Tag in der Nähe von Maliana umgebracht. Insgesamt wurden zwischen dem 2. und dem 29. September 71 Menschen im Subdistrikt Maliana ermordet.[14] Außer der Kirche wurde der gesamte Ort Maliana durch die Milizen niedergebrannt.
2001 kämpften Martial-Arts-Gruppen auf dem Markt von Maliana gegeneinander. Dabei gab es Tote.[15]
Wirtschaft
Der lokale Markt ist der wichtigste der Gemeinde. Neben Gemüse, Obst und Fleisch aus der Region, wird auch Fisch angeboten. Mehrere Händler haben auch Geschäfte eröffnet.[16]