Die frühest erhaltene Erwähnung des OrtsnamensCrumbach findet sich in einer Urkunde vom 29. September 1305: Otto von Crumbach und seine Söhne Heinrich und Arreus und ihre Erben verkauften ihre Vogtei im Dorf Höchst und den dazugehörenden Dörfchen mit allen Gütern und Rechten. Ob es sich bei dem in der Urkunde genannten Crumbach um das Dorf Mümling-Grumbach handelt, ist umstritten. Für Mümling-Grumbach als Sitz der Herrn von Crumbach spricht jedoch eine Urkunde aus dem Jahre 1314. Damals war Otto von Crumbach gestorben. Seine Söhne Heinrich und Arreus verkauften am 5. Januar 1314 ihrer Vogtei in Hoeste mit allen dazugehörigen Dörfchen an das Kloster Höchst für 250 Pfund Heller. Bestätigt wird der Verkauf in einer Urkunde vom 11. März 1314. Darin sind alle zur Vogtei des Otto von Crumbach gehörenden Orte aufgezählt. Es sind Höchst, Crumbach, Ober-Höchst, Dusenbach, Pfirschbach, Annelsbach und Hummetroth. Die Vogtei bildete demnach einen geschlossenen Bezirk um Höchst. Aus dieser in sich geschlossenen Vogtei Mümling-Grumbach als Sitz des Otto von Crumbach ausklammern zu wollen und es durch das im Gersprenztal liegende Fränkisch-Crumbach zu ersetzen, würde dem Sinn der Urkunde widersprechen. Mümling-Grumbach war sicher der Mittelpunkt der nach ihm genannten Vogtei des Heinrich von Crumbach.
Mümling-Grumbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2015
Jahr
Einwohner
1829
473
1834
477
1840
580
1846
584
1852
548
1858
547
1864
565
1871
612
1875
659
1885
651
1895
684
1905
690
1910
684
1925
741
1939
756
1946
1.091
1950
1.117
1956
1.066
1961
1.038
1967
1.120
1970
1.148
1980
?
1990
?
2000
?
2005
1.336
2010
1.295
2011
1.281
2015
1.257
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[5]; Gemeinde Höchst im Owd.: 2005–2015[2][6]
Wappen und Flagge
Wappen
Blasonierung: Schild von Silber und Blau geteilt, rechts zwei rote Balken, in dem verbreiterten linken Feld eine steigende goldene Hindin mit einem darübergelegten und nach unten weisenden silbernen Pfeil.[7]
Das Wappen wurde der Gemeinde Mümling-Grumbach am 23. Dezember 1968 vom Hessischen Innenministerium genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.
Hindin und Pfeil sind ein Symbol für St. Aegidius, dem Schutzpatron der Bergkirche. Die zwei Roten Balken auf silber sind das Wappen der Herrschaft Breuberg, zu der der Ort einst gehörte.
Flagge
Die Flagge wurde der Gemeinde gemeinsam mit dem Wappen am 23. Dezember 1968 durch das Hessische Innenministerium genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Auf dem von Rot und Gelb im oberen Drittel geständerten Flaggentuch im Kreuzpunkt aufgelegt das Gemeindewappen.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bergkirche
Dieses Gotteshaus wurde im 14. Jahrhundert erbaut; dafür sind die beiden Wappen der Duborner und Weinsberger am gotischen Eingangsportal steinerne Zeugen. Der Turm ist mit Sicherheit weit über 100 Jahre älter – ein mächtiger quadratischer Wehrturm. Der Turmhelm stammt aus dem 19. Jahrhundert. Im Inneren der Kirche ist ein Matronenrelief vermauert. Es befand sich ursprünglich in der Friedhofsmauer und wurde möglicherweise von einer römischen Siedlungsstelle im Mümlingtal hierher verschleppt.[8][9] Ein Abguss ist an der nahe gelegenen Römischen Villa Haselburg zu sehen.
Sport
Der größte Verein war der KSV Mümling-Grumbach mit seinen Sparten Fußball, Tischtennis und Gesang. Im Jahr 2003 wurden die einzelnen Abteilungen ausgegliedert in drei eigenständige Vereine.
Mit über 400 Mitgliedern zählt auch der Turnverein 1894 Mümling-Grumbach e. V. zu einem der größten Vereine. Über 100 Kinder und Jugendliche gehören dazu. In zahlreichen Sparten wird ein breitgefächertes Angebot an Freizeitsport (keine Ballsportarten) für alle Altersklassen und Geschlechter angeboten.
Puppenbühne
Die 1977 von Ina Schimmel gegründete Puppenbühne ist inzwischen im Odenwald relativ gut bekannt.
Nostalgie-Museum
Das Nostalgie-Museum betrachtet alle Bereiche des häuslichen Lebens, beginnend von der Arbeit über Küche, Kleidung, die gute Stube bis hin zu Spielzeug und Kinderwagen.
Heinz Reitz: Mümling-Grumbach – Stationen eines Dorfes im Odenwald.. In: Verein für Heimatgeschichte Höchst im Odenwald (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte von Höchst im Odenwald. Höchst im Odenwald 2006, S. 353–359.
↑Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Gemeinde Mümling-Grumbach (Punkt 44) vom 23. Dezember 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr.2, S.50 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9MB]).
↑Egon Schallmayer in: Dietwulf Baatz und Fritz-Rudolf Herrmann (Hrsg.): Die Römer in Hessen. Lizenzausgabe der 3. Auflage von 1989. Nikol, Hamburg 2002 S. 350. ISBN 3-933203-58-9; ; Marion Mattern: Römische Steindenkmäler aus Hessen südlich des Mains sowie vom bayerischen Teil des Mainlimes.Corpus Signorum Imperii Romani. Deutschland Bd. 2,13, Mainz 2005, Verlag des Romisch-Germanischen Zentralmuseums; In Kommission bei Habelt, Bonn, ISBN 3-88467-091-3, S. 177 und Tafel 118.
↑Bergkirche In: Webauftritt der Gemeinde Höchst im Odenwald.