Der Fluss wurde im Jahr 820 (flumen … luder) erstmals urkundlich erwähnt. Der Name könnte vom germanischen Adjektiv *hluda- mit der Bedeutung „gehört, berühmt“ abgeleitet sein.[5]
Die an der Lüderquelle entspringende linksseitige Lüder fließt etwa in West-Ost-Richtung durch die nördlichen Teile von Bermuthshain, durch das noch bis 1963 ein kleiner Bach mit einem Mühlgraben verlief. Dieser entsprang an der Weed, nahe der Hofreite Heckerts. Vom Wasser dieses Grabens wurden zwei Mühlen angetrieben. Die beiden Wasserläufe im Dorf wurden beim Bau der Ortskanalisation 1963 trockengelegt und sind seitdem spurlos verschwunden. Die rechtsseitige Lüder passiert Bermuthshain ein paar Hundert Meter östlich.
Nach der ostnordöstlich von Bermuthshain auf etwa 436 m[1] Höhe gelegenen Vereinigung beider Quellbäche fließt die Lüder, die überwiegend nordostwärts verläuft, direkt südöstlich an Crainfeld vorbei und dann durch Bannerod und Heisters. Hiernach mündet der aus Richtung Zahmen kommende Moosbach und dann die von Steinfurt heran fließende Schwarza ein. Dann verläuft der Fluss im Landkreis Fulda durch Blankenau, wonach er die von Schletzenhausen kommende Jossa aufnimmt.
Unmittelbar nach Unterqueren der Bundesstraße 254 knickt sie südlich der von ihr passierten Ortschaft nach Ostsüdosten ab. Während die Lüder die Bahnstrecke Fulda-Gießen(Vogelsbergbahn) unterquert, passiert sie Bimbach direkt nördlich, wo der von Malkes kommende Erbach einmündet. Dann wendet sie sich wieder nach Nordosten und fließt durch Lütterz.
Letztlich mündet die Lüder auf etwa 232 m[1] Höhe in eine Schleife des Weser-Quellflusses Fulda; etwa 500 m nordöstlich ihrer Einmündung liegt jenseits der Fulda mit Lüdermünd ein nordwestlicher Stadtteil von Fulda.
Die Lüder mit Fußgängerbrücke in Bannerod (flussabwärts betrachtet)
Mündung des Moosbachs (rechts) in die Lüder – unterhalb von Heisters
Die Lüder von der Brücke über die Lüder mit Niedrigwasser am Ortseingang von Hainzell
Die Schwarza (der Schwarze Bach), die abschnittsweise auch Waagbach (Waaggraben) und Ahlbach genannt wird, fließt nordwestlich parallel zur Lüder. Sie entspringt in der Gemarkung Grebenhain nordwestlich von Oberwald (auch) an der Herchenhainer Höhe auf etwa 682 m Höhe. In überwiegend nordöstlicher Richtung fließt sie durch Grebenhain, vorbei an Vaitshain, durch Nösberts-Weidmoos und durch Steinfurt. Sie mündet zwischen Steinfurt und Blankenau nahe der Grenze des Vogelsbergkreises zum Landkreis Fulda (ehemalige hessisch-preußische Landesgrenze) in die Lüder.
Verkehr und Wandern
Nahe der Lüderquelle (linke Lüder) verläuft die Bundesstraße 275 und bei Großenlüder unterquert die Lüder die Bundesstraße 254. Entlang des Flusses oder diesen kreuzend führen mehrere Landes- und Kreisstraßen. Direkt vorbei an der Lüderquelle und auf der Nordflanke des Lüdertals verläuft oberhalb von Bermuthshain und Crainfeld auf der Trasse der stillgelegten Oberwaldbahn (Glauburg-Stockheim–Lauterbach Nord) der Vulkanradweg. Zwischen Großenlüder und Bimbach unterquert die Lüder die Bahnstrecke Fulda-Gießen(Vogelsbergbahn). Entlang des Flusses oder diesen kreuzend führen der Fulda-Radweg sowie die hessischen Radfernwege R2, R3 und R8.
↑ ab
An der Lüderquelle steht ein Schild mit der Aufschrift: „Lüderquelle“ – „Länge: 40 km“; die dort angegebene Länge passt nicht zur laut referenziertem Gewässerkartendienst genannten Flusslänge von 36,4 km.
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Zur besseren Übersicht und zur Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Fließgewässerkennziffer (DGKZ) nach der „4236“, die für die Lüder steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
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Die in Spalte Mündung erwähnten Lüder-km sind aus der Differenz der 36,4 km Lüder-Gesamtlänge, die aus referenziertem Gewässerkartendienst stammt, zur jeweiligen dort ablesbaren Mündungsentfernung errechnet.