Kleinlüder liegt im Westen des Landkreises Fulda im malerischen Talkessel der Lüder, eines Nebengewässers der Fulda, an den östlichen Ausläufern des Vogelsberges. Südwestlich grenzt es an Hainzell einem Ortsteil der Gemeinde Hosenfeld. Die KreisstadtFulda liegt zehn Kilometer nordöstlich deren Stadtteil Oberrode an die Gemarkung Kleinlüder angrenzt.
Kleinlüder liegt etwa 6 km südlich an der Einmündung der Kalten Lüder in die Lüder. Am westlichen Ortrand treffen sich die Landesstraßen L 3139 und L 3141.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste bekannte schriftlich Erwähnung von Kleinlüder erfolgte im Jahre 953.[1] In einer Schenkungsurkunde der gemeinschaftlichen Besitzer Helmot, Gazbot und Waltbrat wird es gemeinsam mit Großenlüder genannt. „Clein-Lüder“ wird urkundlich auf einer Landkarte aus 1574 erwähnt.
Das älteste Bauwerk in Kleinlüder ist der Wehrturm der Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert.
Im Jahre 1962 erfolgte die Umgemeindung der Wohnplätze Kleinheiligkreuz, Hessenmühle und Schlagberg aus der Gemeinde Giesel in die Gemeinde Kleinlüder.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Kleinlüder am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Großenlüder eingemeindet.[3][4]
Für Kleinlüder, wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Großenlüder eingegliederten Gemeinden, wurden Ortsbezirke gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Kleinlüder angehört(e):[1][6]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Gemeinde Großenlüder
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kleinlüder 1014 Einwohner. Darunter waren 9 (0,9 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 174 Einwohner unter 18 Jahren, 420 zwischen 18 und 49, 249 zwischen 50 und 64 und 171 Einwohner waren älter.[8]
Die Einwohner lebten in 420 Haushalten. Davon waren 111 Singlehaushalte, 120 Paare ohne Kinder und 150 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 87 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 294 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Großenlüder[2]; Zensus 2011[8]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885:
keine evangelischen, 592 katholische (= 100,00 %) Einwohner[1]
Bereits 1656 wird eine Kapelle zu Ehren Johannes des Täufers die an den Wehrturm in unbekannter Größe angebaut wurde, erwähnt. Das Innere des Wehrturms (des heutigen Kirchturms) wurde als Altarraum genutzt.
1840 wurde Kleinlüder von der Pfarrei Großenlüder abgetrennt und der Pfarrei Blankenau zugeordnet.
Die neue Pfarrkirche wurde an Stelle des alten Gotteshauses nach zweijähriger Bauzeit von Bischof Joseph Damian Schmitt am Mittwoch, 8. Mai 1912 geweiht.
Für Kleinlüder besteht ein Ortsbezirk (Gebiet der ehemaligen Gemeinde Kleinlüder) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5]
Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 63,68 % %. Alle Kandidaten gehören der Gemeinsamen Liste Kleinlüder an.[9] Der Ortsbeirat wählte Thilo Mathes zum Ortsvorsteher.[10]
Den Kindern und Jugendlichen des Dorfes stehen Kinderspielplatz und Bolzplatz zur Verfügung, der auch bei Festveranstaltungen der Vereine als Festplatz genutzt wird.
Natur und Landschaft
Oberhalb von Kleinlüder an der Landesstraße L 3139 im Bereich der Flurlage Auf der Zunnert befindet sich ein Naturdenkmal: zwei Linden mit einem Hochkreuz von 1766.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 56 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).