Trauerhalle

Trauerhalle in Okriftel

Eine Trauerhalle ist ein für Bestattungszeremonien bestimmtes Gebäude, oft auf einem Friedhof.

Verschiedene Bezeichnungen

Trauerhallen werden von den Kommunen ganz unterschiedlich bezeichnet, z. B. auch als Feierhallen, in Schweizer Hochdeutsch und selten in badischen Dialekten: Abdankungshallen; oder im Hinblick auf kirchliche Bestattungen als Aussegnungshallen, Einsegnungshallen oder Friedhofskapellen, selbst wenn das Bauwerk weder im Eigentum einer Kirche steht noch speziell auf kirchliche Bestattungen ausgerichtet ist. Insbesondere bei einem als Friedhofskapelle bezeichneten Gebäude ist daher nicht von vorneherein klar, ob es sich tatsächlich um eine „Kapelle“ im eigentlichen Sinne handelt – also eine christliche Andachtsstätte, typischerweise auf einem konfessionellen Friedhof – oder um eine konfessionsunabhängige Trauerhalle.

Funktion

Aussegnungshalle des Münchner Nordfriedhofs
Trauerhalle auf dem Friedhof von Ellezelles (Belgien)

Die Trauerhallen dienen heute auch meistens zur Aufbewahrung der Toten, entweder in Kühlkammern oder in Kühlboxen. Im Gebäude befindet sich oft ein Abstellraum für Geräte, die zur Beerdigung benötigt werden, wie z. B. den Wagen zum Transport des Sarges, den Versenkmechanismus etc. Trauerhallen wurden in den letzten Jahrzehnten von kommunaler Seite aus auf fast allen Friedhöfen gebaut, da die Aufbahrung der Toten zu Hause nur eingeschränkt oder nicht mehr erlaubt war. Doch auch private Unternehmen sind bei der Errichtung von Trauerhallen, die allen Konfessionen offenstehen und an keine zeitlichen Bedingungen des Friedhofbetriebes gebunden sind, beteiligt. Solche Einrichtungen werden in der Werbung oft Haus des Abschieds genannt.[7] Hier kann auch den unterschiedlich gearteten Trauerzeremonien der verschiedenen Religionen und Weltanschauungen Rechnung getragen werden.

Manche Trauerhallen sind mit einem Glockenturm versehen.

Bestimmungen

Die Verwendung der Trauerhalle wird durch die kommunalen Friedhofssatzungen geregelt.

Siehe auch

Commons: Trauerhallen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. § 9 und 10 Satzung für die Friedhöfe der Stadt Krefeld (Friedhofssatzung) vom 24.05.2016. (PDF; 110 kB) S. 4. In krefeld.de, abgerufen am 8. Januar 2025.
  2. § 35 Friedhofssatzung für die Friedhöfe der Stadt Cottbus Friedhofssatzung der Stadt Cottbus. (PDF; 64 kB) S. 8. In: cottbus.de, abgerufen am 8. Januar 2025.
  3. § 2 b), 6 (4), 10 Satzung über die Bestattungseinrichtungen der Stadt Eichstätt (Friedhofssatzung) vom 17.08.2009 i.d.F. vom 28.06.2011. (PDF; 61 kB) S. 1, 3, 4. In: eichstaett.de, abgerufen am 9. Januar 2025.
  4. Hauptfriedhof (Südfriedhof). In: Saarbrücker Friedhöfe. Saarbrücken, abgerufen am 8. Januar 2025.
  5. § 5 (3) a der I. Änderungssatzung der Stadt Tönisvorst für die Benutzung von Bestattungseinrichtungen – Friedhofssatzung –. (PDF; 204 kB) S. 6. In: toenisvorst.de, abgerufen am 8. Januar 2025.
  6. DSI-BRU037 Friedhofweg, Abdankungshalle, 1904 (Dossier (Denkmalschutzinventar)). In: Online-Inventar der Kantonalen Denkmalpflege Aargau, abgerufen am 9. Januar 2025.
  7. smi: Viel Zeit und ungewöhnliche Räume erleichtern Trauernden den Abschied. In: Ärzte Zeitung . 8. Oktober 2007, abgerufen am 9. Januar 2025 (zum „Haus des Abschieds“ in Frankfurt am Main).