Jungen, die zu verwahrlosen drohten, wurde Elementarunterricht angeboten, in höheren Klassen auch Geografie, Geschichte und Naturkunde und praktische Vorbereitungen auf einen Beruf. Es konnten ungefähr 60 Jungen zwischen sieben und zehn Jahren aufgenommen werden, die bis zum 14./15. Lebensjahr unterrichtet wurden.
Untergebracht war das Luisenstift zuerst im Gebäude der alten Propstei der Nikolaikirche in der Propstgasse. 1838 konnte dann der Umzug in ein eigenes Haus in der Husarenstraße (ab 1857 Hollmannstraße) erfolgen. Das Gebäude hatte der Stadtrat und Mäzen Carl Friedrich Hollmann zur Verfügung gestellt. Es folgte eine wechselhafte Geschichte im 20. Jahrhundert, mit Umzügen in die Limonenstraße in Groß-Lichterfelde, in den Weddingenweg in Lichterfelde und endlich 1932 auf das heutige Grundstück. Im Jahr 1945 wurde das Gebäude zerstört, 1957 erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues Gebäude auf dem alten Gelände und am 20. Juli 1959 die Einweihung des neuen Luisenstifts als Wohnheim für männliche Jugendliche. 1997 wurde das gesamte Gebäude umgebaut und modernisiert.[1]
Während der Januarkämpfe 1919 (Spartakusaufstand) hatte Gustav Noske hier sein Quartier als Oberbefehlshaber der Regierung aufgeschlagen, um als Organisator der Freikorps gegen das revolutionäre Berlin vorzugehen.
Organisation
Das Luisenstift ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts. Entscheidungsorgan der Stiftung ist das Kuratorium. Die Kuratoriumsmitglieder üben ihr Amt ehrenamtlich aus. Den Vorsitz hat Konrad Rieks inne. Seit 2011 leitet Birgit Labes als hauptamtliche Geschäftsführerin das Luisenstift.[2]