Luise Hollandine war eine Tochter des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz (1596–1632) aus dessen Ehe mit Elisabeth Stuart (1596–1662), Tochter des Königs Jakob I. von England. Geboren nach der Flucht ihrer Eltern als erstes der Kinder im holländischen Exil, wurde sie, da die Generalstaaten die Patenschaft übernahmen, Hollandine genannt. Die Prinzessin wuchs in der Obhut von Erziehern in Leiden auf. Nach Abschluss ihrer Ausbildung kehrte sie an den Hof ihrer Mutter in Den Haag zurück. Unter den Bewerbern um ihre Hand war unter anderem der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm.
Ein enges Verhältnis entwickelte sie zu ihrer Nichte Elisabeth Charlotte (Liselotte von der Pfalz), die sie häufig in Maubuisson empfing. Ihr gegenüber hatte sie gestanden, dass sie u. a. ins Kloster gegangen sei, um keinen Hofstaat mehr sehen zu müssen. Elisabeth Charlotte schrieb über sie, dass Luise Hollandine ihrem Bruder Kurfürst Karl I. Ludwig sehr ähnlich sei, seinen Mund, seine Augen, seine Stimmfärbung und seine Manieren habe.[1] Nach dem Tod ihrer Tante vermerkte sie: „Sie ist gestorben wie ein jung mensch in dem redoublement vom fieber.“ Nach einem Schlaganfall 1705 war Luise Hollandine die letzten Jahre ihres Lebens teilweise gelähmt.
Sie war eine talentierte Porträtmalerin und wurde von Gerrit van Honthorst ausgebildet. Ihre Werke stellen größtenteils ihr nahestehende Verwandte dar. Erst seit den 1980er-Jahren wird ihrem Schaffen als Künstlerin vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt.