Die Liste der Tourismusregionen in Oberösterreich gibt die nach Oö. Tourismus-Gesetz 1990 eingerichteten mehrgemeindigen und regionalen Tourismusverbände und -konferenzen (Tourismusregionen) in Oberösterreich.
Mit Ende 2012 gab es in Oberösterreich – bei 444 Gemeinden – 214 Tourismusgemeinden, also knapp die Hälfte aller Gemeinden, 16 mehrgemeindige (regionale) Tourismus-/Kurverbände mit insgesamt 119 Gemeinden (also etwa ein Viertel aller Gemeinden und die Hälfte aller Tourismusgemeinden in Tourismusregionen organisiert), und 5 Regionale Tourismuskonferenzen.[1] Die anderen Gemeinden haben für sich Tourismusverbände.
Mit einer Novelle sollen bis 2019 die Verbände – nach Muster der vorhandenen Tourismusregionen – auf etwa 20 zusammengelegt werden (Mindestgröße 200.000 Nächtigungen, 600.000 Euro Finanzierungsaufkommen), um die gemeinsamen Marketingmaßnahmen zu stärken.[2][veraltet]
Die heutige Organisation der Tourismusregionen wurde mit dem Oö. Tourismus-Gesetz 1990 (LGBL 81/1989, in Kraft getreten mit 1. Jänner 1990) grundlegend neu geregelt, und mit der Oö. Tourismusrechts-Novelle 2012[3]
nach Maßgabe des Kursbuch Tourismus Oberösterreich 2011 bis 2016[4]
weiter vereinfacht.[5]
Heute gibt es zwei Formen der Tourismusregion und die Landes-Tourismusorganisation:
Tourismusverbände bzw. Kurverbände (Abschnitt 1. Tourismusverbände §§ 4–21) sind für Tourismusgemeinden – Ortsklassen A, B, C der Nächtigungsintensität, oder Statutarstadt[6] – verbindlich. Von Kurverband spricht man in dem Falle, dass das Gebiet als Kurort gemäß dem Oö. Heilvorkommen- und Kurortgesetz anerkannt ist. Zwischen ein- und mehrgemeindigen Verbänden (Tourismusregionen im Sinne des Gesetzes vor 2012) wird nicht mehr konkret unterschieden, sondern von örtlichen und regionalen Tourismusverbänden gesprochen.[7]
Regionale Tourismuskonferenzen (§ 25a, eingeführt mit Oö. Tourismus-Gesetz-Novelle 2003; hier findet ein Austausch unter den Vorsitzenden jener Tourismusverbände, die der Regionalen Tourismuskonferenz zugeordnet sind, statt.)[8]
der Oberösterreich Tourismus (Landes-Tourismusorganisation) ist als Körperschaft öffentlichen Rechts organisiert und fungiert quasi als Dachorganisation für die Tourismusorganisationen und als Verwalter der Regions-Marke Oberösterreich insgesamt.
Aufgabe der Tourismus-/Kurverbände sind „für ihren örtlichen Bereich die Durchführung, Anregung und Unterstützung von Maßnahmen, die geeignet sind, den Tourismus zu fördern. Sie haben ihre Tätigkeit an der tourismuspolitischen Strategie des Landes Oberösterreich auszurichten. Tourismusverbände […] müssen diese Ausrichtung in einem Tourismuskonzept festlegen. In diesem sind die zu entwickelnden Tourismusbereiche zu definieren und die erforderlichen Marketingmaßnahmen zu planen.“ (§ 4 Z. 5).[9]
Die Tourismuskonferenzen dienen der „Koordinierung der jeweiligen touristischen Interessen“ (§ 25a) gewisser Regionen mit ähnlichem Destinationsprofil (Tourismussparte).
Tourismusverbände sind eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mitglieder sind die Pflichtmitglieder (Tourismusgemeinden und tourismusrelevante Berufsgruppen lt. Beitragsgruppenordnung, § 35 Beitragsgruppen) und freiwilligen Mitglieder (zusammen Tourismusinteressenten, § 6). Organe sind Vollversammlung, Vorstand,[10] Vorsitzender, allfällig ein Geschäftsführer in größeren Verbänden (§ 17)[11]
sowie Rechnungsprüfer.
Die Regionsnamen als Marke unterliegen weitgehend markenrechtlichem Schutz.[12]
Liste
2. Spalte … Landesebene, Konferenz, Verband
bei … Konferenzen und ihre Subregionen
Mitglieder … Gemeinden / Verbände (Subregionen) – Interessenten insg. nicht angegeben
Träger, Sitz … Trägerorganisation der Region, Sitz derselben (sortiert sich nach Sitz)
gegr. … Gründung der heutigen Rechtsform der Marke (in Klammer: historische Entwicklung des Regionsbegriffs)
Nächtg., % … Nächtigungen und Marktanteil in Oberösterreich (Stand 2008/2009)[13]
weitere Tochterfirmen: OÖ. Touristik GmbH (Reisebüro), TTG Tourismus Technologie GmbH (F&E); betreibt die Interessentenbeitragsstelle (Dienststelle d. Landes)
Werbegemeinschaft insg. 48 Mitgliedsgemeinden (ab 1.1.2017 50 Gemeinden) und ist grenzübergreifend mit Bayern (4 Gemeinden inkl. der Stadt Passau); Verbund ARGE Donau Österreich (OÖ, NÖ, Wien), ARGE Straße der Kaiser und Könige
LEADER-Regionalentwicklungsverein RegIS mit 5 weiteren Salzkammergutgemeinden (1994), Teil der UNESCO-Welterbe Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut mit Ausseerland, steirischen und Salzburger Gemeinden (1997)
Oberösterreich Tourismus, Brigitte Reisenauer: Regionale Tourismuskonferenzen in Oberösterreich – Statistische Daten im Überblick. Version 1, Linz November 2011 (pdf; Ausgabe August 2007 (PDF; 222 kB); beide oberoesterreich-tourismus.at).
↑Lit. Oberösterreich Tourismus: Tourismus – Organisation Oberösterreich, Abschnitte Ortsklassen der Gemeinden in Oö. S. 6 ff., Der Tourismusverband S. 11 ff.; Lit. Kursbuch Tourismus Oberösterreich, Kapitel 1.3. Tourismus-Verbandsstrukturen, S. 13 ff.
↑Bericht des Ausschusses für volkswirtschaftliche Angelegenheiten betreffend das Landesgesetz, mit dem das Oö. Tourismus-Gesetz 1990 und das Oö. Tourismusabgabe-Gesetz 1991 geändert werden (Oö. Tourismusrechts-Novelle 2012). Beilage 733/2012 zu den Wortprotokollen des Oö. Landtags, XXVII. Gesetzgebungsperiode, Landtagsdirektion: L-259/2-XXVII. (Weblink Beilage 733/2012 (XXVII. GP), pdf, beide land-oberoesterreich.gv.at).
↑Städte sind als Destination des Städtetourismus per se Tourismusgemeinden
↑Lit.Kursbuch Tourismus Oberösterreich, Kapitel 5.2.1.3. Örtliche und regionale Tourismusverbände, S. 83
↑Lit. Oberösterreich Tourismus: Tourismus – Organisation Oberösterreich, Abschnitt Der Tourismusverband S. 11.
↑die Tourismuskommission ist mit der Novelle 2012 entfallen, der Vorstand übernimmt diese Aufgaben; vergl. Bericht … betreffend das … Landesgesetz, S. 1 und div. weitere Abschnitte
↑Verbände, deren Einnahmen aus Interessentenbeiträgen und Tourismusförderungsbeiträgen/Kurtaxen 350.000,- Euro pro Haushaltsjahr regelmäßig übersteigen. Die frühere Bezeichnung war Tourismusdirektor, vergl. Bericht … betreffend das … Landesgesetz, Abschnitt Zu § 17, S. 10 f.
↑Lit.Kursbuch Tourismus Oberösterreich, Kapitel 4.1. Marken-Strategie, S. 37 ff.
↑Lit.Kursbuch Tourismus Oberösterreich, Kapitel 1.5. Touristische Nachfrage, Tabelle Oberösterreichs Nächtigungen nach Destinationen und Verbandsgebieten 2008/2009, S. 15; Lit.Regionale Tourismuskonferenzen … Statistische Daten 2011, Abschnitt 2.1. Übersicht der Ankünfte und Nächtigungen in den Gemeinden der Regionalen Tourismuskonferenzen: Tourismusjahr 2009/2010 im Vergleich zum Vorjahr S. 6 f, Tabelle S. 6 (Nächtigung) und Grafik S. 7 (%-Werte); die unterschiedlichen Angaben entstehen durch einen unterschiedlichen Bemessungsstand der Mitglieder
↑1458–63 Erzherzog Albrecht VI., ab 1490 als Teilfürstentum Österreich ob der Enns, 1783/84 Kronland
↑GmbH: insg. 54 in den drei Bundesländern, Stand 2012; durch die Erweiterung der Region Almtal per 2013: insg. 58
↑ abcein Verband (Ferienregion Wolfgangsee) grenzübergreifend mit Salzburg, in OÖ nur Gemeinde St. Wolfgang; Bad Ischl als eingemeindiger Verband – beide gelten aber als Tourismusregion. Lit.Kursbuch Tourismus Oberösterreich, Kapitel 1.5. Touristische Nachfrage, Tabelle Oberösterreichs Nächtigungen nach Destinationen und Verbandsgebieten 2008/2009, S. 15
↑Kammergut als Eigenbesitz des Landesherrn 1656 urkundlich
↑bemessen auf 42 Gemeinden; zu der Zeit 2.366.161 – 34,4 %
↑Weißkirchen mit eigenem Tourismusverband ist assoziiert
↑1903 als Verschönerungsverein St. Georgen, 1952 Fremdenverkehrsverein, 1990 mit Tourismusverband Straß im Attergau, 1992 auch Tourismusverband Berg im Attergau
↑1892 als Verband zur Hebung der Sommerfrischen am Attersee, 1926/27 Neugründung als Fremdenverkehrsverband für das Attersee- und Mondseegebiet, 1952 Atterseeverband, 1999 Zusammenschluss der Ortsverbände
↑Herrschaft Wildenstein ab 1419 habsb. Gerichtssitz des Ischllands; 1563 Ischler Salzberg, 1571 Sudhaus und zunehmend Ischl der Hauptort; Kurort ab den 1820ern, 1906 Bad
↑2003 als Tourismusverband Tourismusregion Bad Hall – Kremsmünster Adlwang (LGBl.Nr. 17/2003); 2005 konstituiert. Vier Jahre der Tourismusregion Bad Hall-Kremsmünster. In: Bad Haller Kuorier. Informationen für den Kurbezirk Bad Hall, Jahrgang 168 / Heft 4, 28. April 2009, S. 4 (pdf, bad-hall.ooe.gv.at).
↑eingemeindiger Verband, gilt aber als Tourismusregion. Lit.Kursbuch Tourismus Oberösterreich, Kapitel 1.5. Touristische Nachfrage, Tabelle Oberösterreichs Nächtigungen nach Destinationen und Verbandsgebieten 2008/2009, S. 15
↑Gemeinde Unterach über den LEADER-Regionalentwicklungsverein assoziiert
↑996 Stift Mondsee, 1506 österr., 1791 säkularisiert und Herrschaft Mondsee; 1874 Verschönerungs- und Geselligkeitsverein Mondsee, 1926/27 Neugründung Fremdenverkehrsverband für das Attersee- und Mondseegebiet, seit 1970ern gemeinsames Gemeinde- und Fremdenverkehrsamt Markt Mondsee und Landgemeinden, 1996 LEADER-Regionalentwicklungsverein mit Irrseegemeinden, 2004 Tourismusverband konstituiert
↑1969 Fremdenverkehrsgemeinschaft Pyhrn-Priel (der erste Verband im österreichischen Tourismus, der als historische gewachsene Kleinregion auftat. Zitat Hans Krawarik: Von der Bergbauernregion zur Tourismuslandschaft: Das Fallbeispiel Stoder.Band 8 von Austria: Forschung und Wissenschaft: Geschichte, LIT Verlag Münster, 2012, ISBN 978-3-643-50408-1, S. 91; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.); 2001 GmbH. (Tourismusverband Pyhrn-Priel: Tourismuskonzept Pyhrn-Priel 2009-2012@1@2Vorlage:Toter Link/cms.ttg.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Dezember 2008, 2.1.1. Ökonomische und soziale Bedeutung des Tourismus S. 12; PDF, 868 kB, ttg.at)
↑1950 Fremdenverkehrsverband, 1972 Luftkurort (Franz Hufnagl, Heinrich Marchetti: Der Bezirk Gmunden und seine Gemeinden: von den Anfängen bis zur Gegenwart – eine Darstellung des Naturraumes, der Geschichte, Wirtschaft und Kultur in Beiträgen und Abbildungen Eigenverlag Verein zur Herausgabe eines Bezirksbuches über den Bezirk Gmunden, 1991, S. 1152, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.); 2003 TV (Name „Kurverband“ explizit verordnet, LGBl.Nr. 17/2003) und WOTEG (Firma WOTEG Wolfgangsee Tourismusentwicklung GmbH in St.Gilgen@1@2Vorlage:Toter Link/www.firmenabc.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at.)
↑ abzwei Tourismusgemeinden sind derzeit noch mit eigenem Ortsverband im Verein vertreten, insgesamt grenzübergreifend 7 Tourismusverbände. Im Verein sind in Oberösterreich 11, insgesamt 15 Gemeinden beteiligt
↑2010 konstituiert: Tourismusverband TraumArena - Eine Region wächst zusammen!, traumarena.at > News (zuunterst, abgerufen Mai 2013).
↑1968 Fremdenverkehrsverband Traunseering (Franz Hufnagl, Heinrich Marchetti: Der Bezirk Gmunden und seine Gemeinden: von den Anfängen bis zur Gegenwart – eine Darstellung des Naturraumes, der Geschichte, Wirtschaft und Kultur in Beiträgen und Abbildungen Eigenverlag Verein zur Herausgabe eines Bezirksbuches über den Bezirk Gmunden, 1991, S. 851, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.)